Margit Fischer, 64, die Frau unseres Bundespräsidenten Heinz Fischer, setzt sich seit langer Zeit für viele verschiedene Hilfsorganisationen ein wie zum Beispiel die Volkshilfe und das Down-Syndrom Center. Im Gespräch mit MEDIZIN populär erzählt die gelernte Textildesignerin und zweifache Mutter, warum sie das tut und wie sie es bei so viel ehrenamtlichem Engagement, den Repräsentationspflichten an der Seite ihres Mannes und dem Managen des Haushalts schafft, sich fit und gesund zu halten.
Von Mag. Sabine Stehrer
MEDIZIN populär
Frau Fischer, Sie engagierten und engagieren sich für viele verschiedene Hilfsorganisationen, wie die Volkshilfe, für Eltern von Kindern mit Down-Syndrom und für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Was motiviert Sie dazu?
Margit Fischer
Es ist meine feste Überzeugung, dass wir nicht nur für das eigene Leben und die eigene Familie Verantwortung haben, sondern dass es auch so etwas wie eine gesellschaftliche Verantwortung, also eine Verantwortung für unsere Mitmenschen gibt. Ich scheue mich nicht, in diesem Zusammenhang das Wort mitmenschliche Solidarität zu verwenden. Daraus erklären sich meine Sympathie für karitative Organisationen wie die Volkshilfe, mein Engagement für Menschen mit Down-Syndrom, die Unterstützung des Kinderrechte-Büros und ähnliche Bemühungen.
Abgesehen von Ihrem ehrenamtlichen Engagement stehen Sie als Frau des Bundespräsidenten allein und zusammen mit ihm permanent in der Öffentlichkeit. Das ist zweifellos eine große Herausforderung. Wie schaffen Sie es, gesund und fit zu bleiben?
Es ist mir bewusst, dass ich in meinem Alter mit meinen Kräften haushalten muss. Daraus ergibt sich, dass ich auch manche sehr, sehr gut gemeinte und unterstützenswerte Einladung oder Aktivität ablehnen muss. Darüber hinaus versuchen mein Mann und ich bewusst und gesund zu leben. Wir wandern so viel wie möglich und besuchen regelmäßig ein Fitnesscenter.
Es ist bekannt, dass Sie beide auch besonders gern Bergsteigen.
Ja, in Österreich waren wir schon sehr viel unterwegs: am Großglockner, am Großvenediger, am Wiesbachhorn. Wir haben mit Fritz Moravec Bergtouren von seiner Hochgebirgsschule in Kaprun aus gemacht. Von einem langjährigen Urlaubsort in Osttirol aus haben wir viele Dreitausender bestiegen. Heute sind wir – was die Dauer der Touren und die Höhenmeter betrifft – schon ein bisschen bescheidener, aber Bergwanderungen machen uns nach wie vor viel Freude. Wann immer wir Zeit dafür haben, gehen wir Wandern. Denn es gilt für uns der bekannte Grundsatz, dass es kein schlechtes Wetter gibt, sondern nur schlechte Ausrüstung. Man sollte halt auch Routen suchen, die die eigenen Kräfte nicht überfordern.
Ernähren Sie sich nach besonderen Grundsätzen?
Um ehrlich zu sein, sind mein Mann und ich Freunde der Abwechslung. Wir essen beide gerne gute österreichische Hausmannskost, genießen aber auch die italienische oder chinesische Küche. Ich glaube, in jedem Kulturkreis gibt es gutes Essen. Wir versuchen aber unser Gewicht zu halten, und wir sind sehr zurückhaltend beim Konsum von Alkohol.
Wenn Sie noch einmal von vorn anfangen könnten: Würden Sie Ihr Leben wieder genauso leben?
Das ist natürlich eine hypothetische Frage. Nur glaube ich, könnte ich noch einmal von vorn anfangen, würde ich mein Leben tatsächlich wieder genauso leben, und das aus vielen Gründen. Nur würde ich vielleicht das Erlernen von Fremdsprachen ernster nehmen.
Was haben Sie in der Zukunft noch alles vor?
Ich möchte das fortsetzen, was ich begonnen habe, ich möchte Freundschaften nicht vernachlässigen, ich möchte so viel wie möglich lesen. Und ich wünsche mir, dass sich Österreich gut und friedlich entwickelt.
Ausgabe 05/2007