Andrea Radakovits

April 2008 | Prominente & Gesundheit

„Mit der richtigen Atmung vertreibe ich Ängste und Stress“
 
Sie hat sich als langjährige Moderatorin und Redakteurin des Ö3-Verkehrsservice einen Namen gemacht, man kennt sie aber auch als Fernsehprogramm-Ansagerin, Präsentatorin der Lottoziehung „6 aus 45“, Schauspielerin auf der Bühne und im TV sowie als Buchautorin: Andrea Radakovits. Seit sie sich im vergangenen September von Ö3 verabschiedet hat, ist die 37-Jährige in anderen Bereichen des ORF als Sprecherin und Trainerin tätig. Und sie widmet sich verstärkt ihrem Unternehmen „Stimmhaft“, in dem sie Moderationen, Synchronisationen, Werbeaufnahmen, Lesungen und auch professionelles Kommunikations-, Stimm-, Sprech- und Atemtraining anbietet. Im Gespräch mit MEDIZIN populär erzählt die zweifache Mutter, warum sie sich mit Hilfe einer Personal Trainerin fit hält, wie sie es schafft, gegen ihre Höhen- und Platzangst anzukämpfen und was ihr Rezept gegen Stress ist.
 
Von Mag. Sabine Stehrer


MEDIZIN populär
Frau Radakovits, Sie halten sich mithilfe einer Personal Trainerin fit und gesund. Das ist doch eher ungewöhnlich…

Andrea Radakovits
Naja, mag sein, dass sich viele immer noch denken, Personal Training, das ist doch nur was für Promis wie Madonna, die viel Geld und viel Zeit haben. Aber das stimmt so nicht mehr. Ich zum Beispiel habe wenig Zeit, bin keine Multimillionärin und habe trotzdem eine Personal Trainerin, der ich meine Gesundheit anvertraue, die Sportwissenschaftlerin Miriam Biritz. Ich erwarte mir davon, dass ich so wirklich meine Trainingsziele  erreichen kann.

Welches sind denn Ihre Ziele? 

Ich habe durch meine beiden Schwangerschaften stark zugenommen. Die überschüssigen Kilos sollen jetzt endlich weg – und zwar dauerhaft. Das ist das eine Ziel. Und dann gehe ich auf die 40 zu! Ich denke, das ist das richtige Alter, um umzudenken, Sport zum fixen Bestandteil des Alltags zu machen und auf diese Weise den diversen Krankheiten vorzubeugen, die mit der Zeit auf einen zukommen können. Bevor ich mich für das Training mit Miriam entschieden habe, habe ich schon alles Mögliche ausprobiert, Kurse, Fitnessstudios, auch Gymnastik zuhause, aber es war alles vergeblich, ich habe nichts durchgehalten. Meinen inneren Schweinehund kann ich offenbar nur überwinden, wenn ich jemanden habe, der mir – Entschuldigung! – so richtig in den Hintern tritt. Miriam macht das gut. (Lacht) Sie erinnert mich regelmäßig an meine Ziele, sie läutet regelmäßig an meiner Tür, durchaus auch samstags um sieben Uhr früh. Dann gehen wir Nordic Walken, wir verwenden aber auch den Nordic Walking Gymstick, mit dem wir Übungen machen, die mir Miriam vorzeigt. Dies ist auch deshalb sehr wichtig, da ich schon von den Knien her vor­belastet bin und somit meine Muskeln unbedingt korrekt trainieren muss.

Machen Sie auch eine Diät?

Nein, ich schaue nur darauf, dass ich nicht zu viel esse und mich gut ernähre. Ich achte auch darauf, dass ich spätabends nichts mehr oder zumindest nicht mehr viel esse.

Sie haben nicht nur eine Familie mit zwei kleinen Söhnen, sondern auch ein eigenes Unternehmen, in dem Sie unter anderem Kommunikations-, Stimm-, Sprech- und Atemtraining anbieten. Wie wehren Sie sich gegen Stress?

Ich praktiziere in allen Lebenslagen die Tiefenatmung. Aber, wenn ich merke, aha, jetzt wird’s doch zu stressig, jetzt wird mir alles zu viel, dann bediene ich mich einer Technik, die ich schon in meiner Ausbildung zur diplomierten Trainerin für Stimm-, Sprech- und Atemtechnik erlernt habe. Und zwar ist das die so genannte Drei-Minuten-Übung. Dabei macht man innerhalb von drei Minuten nur zwölf Atemgänge. Man atmet also insgesamt nur viermal in der Minute ein und aus. Das hilft mir sogar gegen Anfälle von Höhenangst und Klaustrophobie, die ich gelegentlich habe.

Bei Klaustrophobie, der Platzangst, und Höhenangst gibt es ja sehr unterschiedliche Ausprägungen. Wie schlimm ist es denn bei Ihnen?

Es war schon einmal sehr schlimm! Es gab Zeiten, da konnte ich vor lauter Höhenangst mit dem Auto nicht über eine Brücke fahren, weil mir schon beim Anblick der Brücke die Hände so gezittert haben, dass ich das Lenkrad nicht mehr gerade halten konnte. Aber wenn ich entsprechend atme oder bei mir selber bestimmte Techniken anwende, mit denen man Blockaden von Meridianen lösen kann, beruhige ich mich schnell.

Wenn Sie fünf Jahre nach vorn blicken, was möchten Sie bis dahin erreicht haben?

Was den Beruf anbelangt, ist die Frage einfach zu beantworten: Da will ich erreicht haben, dass ich von meinem eigenen Unternehmen noch um ein ganzes Stück besser leben kann als das derzeit der Fall ist, und dass mir auch der Spaß an meinen vielfältigen Tätigkeiten erhalten bleibt. Und privat gebe ich mir beziehungsweise meinem Mann und mir (lacht) noch die nächsten zweieinhalb Jahre Zeit für eine Entscheidung. Mein Mann möchte sehr gern noch ein drittes Kind, am liebsten eine Tochter. Aber ich sage, wissen wir, ob das dritte eine Tochter wird? Naja, mal schauen.

 

KontaktTIPP
www.stimmhaft.at

 

Ausgabe 04/2009

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