Johanna Maier

Dezember 2009 | Prominente & Gesundheit

„Mindestens dreimal pro Woche verzichte ich aufs Abendessen“
 
Vor acht Jahren, 2001, wurde sie von den Testern des Restaurantführers Gault Millau zur weltweit einzigen Vier-Haubenköchin gekürt – und sie ist es bis heute geblieben: Johanna Maier. Auf ihren Lorbeeren hat sich die 58-Jährige aber keineswegs ausgeruht. Sie führt gemeisam mit ihrem Mann Dietmar das Gourmetrestaurant und Genießerhotel „Hubertus“ in Filzmoos in Salzburg, schreibt Kochbücher, gibt Kochkurse und wird demnächst eine neue Kochschule eröffnen. Im Gespräch mit MEDIZIN populär erzählt die vierfache Mutter, was sie zu all ihren Aktivitäten motiviert, wie sie sich fit, gesund und jung hält, wie sie sich entspannt – und was sie ihrer Familie zu Weihnachten auftischen wird.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

MEDIZIN populär
Sie sind beruflich bis zu 14 Stunden am Tag mit Kochen beschäftigt. Kochen Sie auch privat?

Johanna Maier
Kochen ist bei uns eine Familien-Leidenschaft. An freien Tagen kocht oft mein Mann Dietmar für uns, aber auch mir ist es wichtig, meine eigenen Rezepte in unserer privaten Küche nachzukochen, um zu sehen, ob die Gerichte, die ich in meinen Kochbüchern und Kochkursen empfehle, auch für Hobby-Köche gut umsetzbar sind.

Was werden Sie Ihrer Familie zu Weihnachten kredenzen?

Am 24. Dezember mögen wir es schlicht und traditionell, nach der Mitternachtsmette gibt es Würstel und Kartoffelsalat. Wir essen aber auch sonst gerne bodenständig, Gemüse, Suppen, Salate – und Fisch aus unseren eigenen Gewässern. Meine Lieblings-Panade für Fisch mische ich aus Sesam, Koriander, Mohn, Nüssen und Pfeffer. Fisch, aber auch Geflügel, werden nur leicht mit Mehl betupft, kurz in Milch getunkt, in der Panade gewendet und dann gebraten. Das gibt es vielleicht an den Weihnachtsfeiertagen.

Sie sehen immer so fit, gesund, entspannt und jung geblieben aus. Wie machen Sie das?

Das für mich beste Anti-Aging-Mittel ist, möglichst oft und mindestens dreimal pro Woche ab 17 Uhr nichts mehr zu essen. Das macht eine erstaunlich schöne Haut. Am Morgen trinke ich dann einen Saft aus roten Rüben mit Apfel oder aus Orangensaft mit frischem Spinat, den ich dazu presse. Bei der Ernährung achte ich ansonsten auf gute Qualität der Lebensmittel, auf Frische und Reife und darauf, dass sie mir nicht nur Wohlgeschmack, sondern auch Wohlbefinden schenken. Außerdem mache ich Yoga, das gibt mir Kraft. Ich tanze auch, das macht mir Spaß, und zur Entspannung mache ich Alm-Spaziergänge und Bergwanderungen. Man darf aber auch die Arbeit in der Küche nicht unterschätzen. Wer von früh bis spät schwere Töpfe und Pfannen oder manchmal auch ein halbes Reh hebt (lacht), verbraucht schon auch einige Kalorien und bleibt fit.

Als Spitzenköchin müssen Sie einen besonders guten Geschmacks- und Geruchssinn haben. Wie trainieren Sie diese Sinne?

Indem ich Speisen immer wieder in ganz kleinen Bissen und ganz bewusst genieße. Zunge und Gaumen werden dadurch zu besonderer Aufmerksamkeit und Konzentration gezwungen. So baut man sich sein ganz persönliches Geruchs- und Geschmacksarchiv auf, das beim Kochen die Richtung vorgibt, aus dem harmonische Kombinationen und besondere Rezepte entstehen können. Und man muss offen sein für das Neue, etwa für die unendliche Vielfalt der Gewürze und Kräuter.

Sie sind nun schon seit 30 Jahren mit Ihrem Mann Dietmar verheiratet, Sie leben und arbeiten zusammen – offenbar haben Sie auch ein besonderes Rezept für das gute Gelingen einer Ehe?

Eine gelungene Partnerschaft basiert für mich auf dem Entschluss und dem gegenseitigen Versprechen zusammenzubleiben. Und sie besteht darin, sich gegenseitig zu stützen und miteinander weiterzuentwickeln, ohne das eigene Selbst aufgeben zu müssen. Außerdem bedarf sie immer auch einer Anstrengung. Das ist wie beim Bergwandern. Man erreicht ja auch keinen Gipfel, wenn man bequem im Tal in der Wiese sitzen bleibt. Und dann habe ich da noch so ein Motto, einen Satz, den einmal eine alte weise Frau gesagt hat, an den ich oft denken muss, und an den ich mich durchaus halte: Heirate nie, wenn du glücklich werden willst. Heirate nur, wenn du glücklich machen willst.

Und was wünschen Sie sich für Ihr eigenes Glück?

Auf die Eröffnung meiner Kochschule im kommenden Frühling freue ich mich ganz besonders. Mein Ziel ist es, Spitzenkulinarik auch Zuhause nachkochbar und erlebbar zu machen, meine gesammelten Erfahrungen und mein erworbenes Wissen mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Ich wünsche mir, dass die Zahl der Genießer größer wird, dass das Genusswissen größer, das Genussfeld erweitert wird. Zur Freude des Gaumens, zur Stimulation aller Sinne, zur Steigerung der Lebensfreude und vor allem zum Wohle des Körpers.

Buchtipp:
Johanna Maier, Himmlisch gut. Das neue Kochbuch der heiligen Johanna der Kochtöpfe, ISBN-13: 9783899104356
272 Seiten, € 14,90, Collection Rolf Heyne, München

Webtipp: www.hotelhubertus.at

Ausgabe 12/2009

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