Hautcheck

Mai 2013 | Gesundheitslexikon

Auffälligkeiten unterm Auflichtmikroskop
 
Harmloses Muttermal oder gefährliches Melanom? Bei der hautärztlichen Untersuchung werden Auffälligkeiten genau unter die Lupe respektive das Auflichtmikroskop genommen. Mit gutem Grund: Der schwarze Hautkrebs zählt zu den gefährlichsten Krebserkrankungen überhaupt; jährlich erkranken in Österreich rund 2000 Menschen daran – Tendenz steigend.
 
Von Mag. Alexandra Wimmer

Ab dem Schuleintritt regelmäßig zum Hautcheck – so lautet die Empfehlung der Fachärzte, vorausgesetzt natürlich, es gibt keine Vorbelastungen wie eine Hautkrebserkrankung in der Familie oder ein angeborenes, verdächtiges Muttermal. „In diesen Fällen sollte die Haut bereits früher regelmäßig untersucht werden“, betont der Linzer Dermatologe MR Dr. Johannes Neuhofer, Obmann-Stellvertreter der Bundesfachgruppe Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Österreichischen Ärztekammer. „Ansonsten ist es ausreichend, die Haut ab dem Schulalter einmal jährlich untersuchen zu lassen.“ Auch wenn die Ursachen für Hautkrebs (wie z. B. Sonnenbrände) oft auf die Kindheit zurückgehen, entwickelt sich ein Melanom meist erst in späteren Jahren und besonders häufig im Alter. „Mitunter sind aber auch bereits junge Menschen im Alter von 17, 20 Jahren davon betroffen“, betont der Facharzt.

So wird untersucht

„Der Hautarzt oder die Hautärztin inspiziert zuerst das gesamte Erscheinungsbild der Haut: Gibt es Auffälligkeiten, suspekte Stellen?“ erklärt Neuhofer. „Aufbauend auf diese erste Inspektion werden dann Muttermale und andere Auffälligkeiten genauer unter dem Auflichtmikroskop untersucht.“ Wird dabei ein verdächtiges Muttermal entdeckt, entscheidet der Hautarzt, ob es entfernt werden muss oder nicht. „Wenn es sich dabei eindeutig um ein Melanom handelt, entfernt man es so rasch wie möglich“, betont der Arzt. Das chirurgische Entfernen ist ungefährlich und die einzig mögliche Therapie von schwarzem Hautkrebs. Nicht zuletzt ist die eingehende (histologische) Untersuchung des entfernten Melanoms ausschlaggebend für die weiteren Maßnahmen. Melanome unterscheiden sich u. a. in Größe, Farbe, Geschwindigkeit von Wachstum und Prognose – diese Faktoren werden bei der histologischen Untersuchung bestimmt.
Im Rahmen der hautärztlichen Vorsorgeuntersuchung werden aber nicht nur Muttermale kontrolliert, es werde „selbstverständlich auf sämtliche Auffälligkeiten der Haut geachtet“, betont Neuhofer. Neben dem schwarzem könnte auch eine Form von weißem Hautkrebs, der immerhin 95 Prozent aller Hautkrebserkrankungen ausmacht, dahinterstecken: z. B. aktinische Keratosen, das Basaliom, Plattenepithel-Karzinom, Morbus Bowen.

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Krebsvorsorge daheim:
Wichtiger Selbstcheck

Speziell bei der Hautkrebsvorsorge ist die Selbstbeobachtung extrem wichtig, betont der Linzer Dermatologe MR Dr. Johannes Neuhofer. „Dabei sollte man jene Regionen, die man selbst nicht gut kontrollieren kann – Gesäß, Rücken, Kopfhaut – möglichst vom Partner oder der Partnerin kontrollieren lassen.“ Das Augenmerk sollte nicht nur auf bestehenden Muttermalen liegen und ob sich deren Form, Größe oder Aussehen verändert. Mindestens so wichtig ist es, darauf zu achten, ob neue Male entstanden sind. „Heute weiß man, dass mehr als die Hälfte der Melanome gleich als solche in Erscheinung treten und sich nicht erst im Lauf der Zeit aus einem Muttermal entwickeln“, erklärt Johannes Neuhofer.

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