Schmusekur: Warum Küssen so schön und gesund ist

März 2015 | Partnerschaft & Sexualität

Wie viele Studien zeigen, bringt inniges Küssen eine Reihe gesundheitlicher Vorteile mit sich und wirkt wie eine Kur: für das Immunsystem, für das Herz, gegen Stress, gegen Schmerzen, ja sogar bei Heuschnupfen.
 
Von Mag. Alexandra Wimmer

Beziehungstest und -fest

Mit der Bemerkung, ein Kuss sei „der Austausch von Bakterienkulturen, allerdings nicht zu Forschungszwecken“, lag Karl Farkas nicht ganz richtig. Denn unbewusst wird beim ersten Kuss mit einem potenziellen Partner sehr wohl geforscht: Schmeckt der oder die andere mir? Passt er oder sie zu mir? Ist das geklärt, dient inniges Küssen auch der Aufrechterhaltung der Beziehung und entfacht die Leidenschaft: Im Rahmen einer Studie konnte der Sexualwissenschafter Prof. Dr. Ernest Bornemann nachweisen, dass bei einem intensiven Kuss von Zunge und Lippen Nervenimpulse direkt zu den Sexualorganen geschickt werden.

Entspannung pur

In dem Moment, da Lippen und Zungen einander berühren, ergießt sich ein regelrechter Hormoncocktail über uns: Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Endorphine und das Bindungshormon Oxytocin werden ausgeschüttet, das Stresshormon Cortisol wird ausgeschaltet. Man fühlt sich entspannt und wohl. Einige Forscher vermuten sogar, dass Küssen Depressionen vorzubeugen vermag. Hinzu kommt: Die „Überflutung“ mit Adrenalin und Dopamin hemmt das Schmerzempfinden.   

Facelifting

Über die Liebkosungen von Lippen und Zunge freut sich auch die Haut: Beim Küssen werden rund 30 Gesichtsmuskeln aktiviert, sodass man mit dem Küssen Fältchen entgegenwirkt. Zudem wird beim Schmusen die Gesichtshaut intensiver durchblutet – das erfrischt und strafft.

(Lippen-)Work-out

Mit dem intensiven Zungenspiel tut man sogar etwas für die schlanke Linie: Pro leidenschaftlichem Zungenkuss verbrennt man bis zu 20 Kalorien in der Minute. Schließlich ist Küssen fast ein Work-out, bei dem neben den Gesichtsmuskeln auch Hals- und Rückenmuskeln aktiviert werden. Das verhindert, dass beim Schmusen die Nasen aneinander geraten.

Herz- und Lungenturbo

Es lässt unser Herz nicht nur höher, sondern auch schneller schlagen: Schmusen versetzt das Herz-Kreislauf-System in positiven Stress. Die Pumpe schlägt beim Küssen bis zu 150 Mal pro Minute; das stärkt den Herzmuskel, die Pumpleistung des Herzens wird verbessert. Auch die Lungen werden trainiert: Anstatt rund 20 machen wir 60 Atemzüge in der Minute – die Atmung wird intensiver, die Sauerstoffversorgung verbessert.

Blutdruck- und Cholesterinsenker

Wie Hormonexperten an der Wiener Universitätsklinik feststellten, kann Küssen Herz-Kreislaufbeschwerden entgegenwirken. Wird regelmäßig intensiv für wenigstens drei Minuten geschmust, sinkt zu hoher Blutdruck und verbessern sich LDL-Cholesterinwerte.

Immuntraining

Wissenschaftlern zufolge wirkt Schmusen wie eine Art Schluckimpfung: Wie der niederländische Mikrobiologe Remco Kort mit seinem Team jetzt herausfand, werden beim intensiven Zungenküssen rund 80 Millionen Bakterien übertragen; das wirkt positiv auf die Körperabwehr: Das Immunsystem aktiviert Abwehrzellen, welche die Bakterien unschädlich machen sollen. Doch kein Licht ohne Schatten: Die Speichelflüssigkeit kann leider auch gesundheitsgefährdende Bakterien und Viren enthalten, sodass Krankheiten wie Herpes, Hepatitis oder das Pfeiffersche Drüsenfieber weitergegeben werden; über das Bakterium Helicobacter pylori können Erkrankungen des Magens (z. B. Magengeschwüre) übertragen werden.

Heuschnupfenkur

Laut einer Studie lässt sich durch leidenschaftliche Küsse Heuschnupfen lindern. Der japanische Allergologe Hajime Kimata untersuchte die Immunwerte von knapp 50 Heuschnupfen-Geplagten: Nachdem diese ihre Partner 30 Minuten lang geküsst hatten, fanden sich deutlich weniger Allergen-Antikörper und Histamine im Blut.
 
Anti-Aging vom Feinsten

Vielküsser haben sowohl punkto Lebensqualität als auch Lebensdauer besonders gute Karten. Kanadische Ärzte der McGill-Universität in Montreal haben festgestellt, dass sie nicht nur widerstandsfähiger gegenüber vielen Krankheiten sind, sondern außerdem langsamer altern. Eine Studie der amerikanischen Gesellschaft für Sexualverhalten in Los Angeles zeigte, dass Vielküsser um bis zu fünf Jahre länger leben.

Stand 03/2015

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