Kinderhaut

Juni 2016 | Kosmetik & Pflege

Die beste Pflege vom Babyalter bis zur Pubertät
 
Lesen Sie, was bei der Reinigung und Pflege von Kinderhaut und Kinderhaaren angesagt ist und erfahren Sie, was bei häufigen Haut- und Haarproblemen vom Babyalter bis zur Pubertät zu tun ist.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

Babys (bis 1 Jahr)
Weniger ist mehr

„Weniger ist mehr“, so heißt die oberste Maxime, insbesondere wenn es um die Reinigung und Pflege der Haut von Neugeborenen und Babys geht, betont die Wiener Dermatologin Dr. Verena Beck und ergänzt, warum das so ist: „Babys haben noch eine dünne und darüber hinaus empfindliche Haut, die geschont werden sollte.“ Beck über das richtige Maß beim Waschen und Pflegen der Kleinsten, deren Schweiß- und Talgdrüsen auch noch nicht sehr aktiv sind, weshalb sie kaum schwitzen und nicht wirklich schmutzig sind: „Es reicht aus, Babys mit einem Waschlappen, der nur in Wasser getränkt ist, einmal täglich abzuwaschen und alle zwei, drei Tage zirka fünf Minuten in etwa 37 Grad warmem Badewasser ohne Zusätze zu reinigen sowie dabei die Haare mit Wasser abzuspülen.“ Pures Wasser empfiehlt Beck auch für die Reinigung zwischendurch – des Windelpopos und eventuell der anderen Hautfalten im Intimbereich, den Achseln und am Hals sowie des Mundes und der Hände. Für unterwegs rät sie, Thermalwasserspray oder Feuchttücher möglichst ohne Zusatzstoffe zu verwenden.
Eine intensivere Reinigung von Babys ist laut Beck nicht nur überflüssig, sondern gefährlich – führt sie doch oft zu Hautproblemen wie trockener Haut und erhöht über die Irritationen des Immunsystems durch Zusätze das Risiko, später an Allergien zu erkranken. Bei Babys mit gesunder Haut genauso unnötig: Eine Pflege mit Cremen, Ölen oder Salben – ausgenommen, es geht um Sonnenschutz. „Für Babys sind Sonnenschutzmittel besonders wichtig“, so Beck. Der Grund: Ihre Haut enthält weniger pigmentbildende Stoffe, die Melanin produzieren, als die Haut Erwachsener und kann sich daher schlecht selbst durch Bräunung vor den UV-Strahlen der Sonne schützen. Das erhöht die Sonnenbrandgefahr, und ein Sonnenbrand tut nicht nur weh, sondern steigert das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.

Kleinkinder (1bis 5 Jahre)
Waschcreme & viel Sonnenschutz

„Auch bei der Reinigung und Pflege des Kleinkinds ist Minimalismus angesagt“, so Beck. Immer noch ist die Haut dünner und empfindlicher als die eines Erwachsenen, und immer noch produzieren die Hautdrüsen weniger Schweiß und Talg. Auch wenn das Kleinkind von Kopf bis Fuß schmutzig – beispielsweise vom Spielen in der Sandkiste – nach Hause kommt, sollen Eltern wissen: „Das Kind wird meist sauber genug, wenn es nur mit Wasser gewaschen oder abgeduscht wird.“ Bei hartnäckigem Schmutz, wie Farbflecken nach Malaktionen, empfehlen sich milde Waschcremen ohne Zusatzstoffe, um die Flecken zu entfernen. Sind die Haare stark verschmutzt, ist der Griff zu einem hochwertigen Babyshampoo angesagt, das wenig Zusatzstoffe enthält.  
Wird die Haut von Kleinkindern so gereinigt, trocknet sie laut Beck normalerweise auch nicht aus: „Dann ist es nicht nötig, sie nach dem Waschen einzucremen oder einzuölen.“ Ausgenommen, es besteht eine ererbte Neigung zu trockener Haut. Oder es geht zum Spielen ins Freie bzw. in die Sonne: Dann ist das Auftragen von Sonnenschutzmitteln angesagt. Zusätzliche Sicherheit vor Sonnenschäden bietet Kleidung mit eingearbeitetem UV-Schutz.

Größere Kinder (ab 5 Jahren)
Zum Waschen motivieren

Auch noch bei größeren Kindern, die dem Kleinkindalter entwachsen sind, ist der Säureschutzmantel der äußersten Körperhülle nicht so stabil wie bei Erwachsenen und sollte möglichst nur mit Wasser oder hochwertigen, zusatzstoffarmen Reinigungsmitteln gesäubert werden. Manchmal ist es wichtig, größere Kinder zum Waschen zu motivieren, da die Talg- und Schweißdrüsen nun aktiver werden, weiß Beck. Die Kinder schwitzen nun mehr, was nicht nur mit einem unangenehmen Geruch verbunden ist, sondern in Kombination mit der erhöhten Talgproduktion auch dazu führen kann, dass Poren verstopfen und erste Pickel entstehen. Beck: „Kinder vom Volksschulalter bis zum Beginn der Pubertät sollten täglich gereinigt werden oder sich selber waschen oder duschen.“ Neigt die Haut zu Trockenheit, was nun auch schon eine Typsache sein kann, sollte die Haut laut der Dermatologin mit Cremen, Ölen oder Lotionen versorgt werden, die der Haut Feuchtigkeit geben und rückfettende Substanzen enthalten, ansonsten aber frei von Zusatzstoffen sind. Den Haaren tut jetzt ein mildes Shampoo gut. Weiter wichtig: Sonnenschutzmittel oder Kleidung mit UV-Schutz bei Sport und Spiel im Freien.

Pubertierende Kinder (ab ca. 11 Jahren)
Bei typgerechter Pflege helfen

Je näher die Pubertät der Kinder rückt, desto unterschiedlicher gestaltet sich die Beschaffenheit von Haut und Haaren – Eltern können den Kindern nun bei der Pflege helfen, indem sie typgerechte Produkte besorgen. Beck: „Ist die Haut eher trocken, sollte sie mit rückfettenden Produkten gereinigt  und mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen, Ölen oder Cremen versorgt werden.“ Bei trockener Kopfhaut und Schuppen gilt es, Shampoos zu verwenden, die diesen Problemen entgegenwirken. Sind Haut und Haare eher fettig, helfen Reinigungslotionen, Cremen und Shampoos, die die Talgproduktion bremsen.
Durch die Hormonumstellung in der Pubertät neigt die Haut zu Unreinheiten – Pickeln lässt sich mit entzündungshemmenden Produkten vorbeugen.
Außerdem erhöht sich die Schweißproduktion, wodurch der Körpergeruch streng wird. Beck: „Damit ist die Zeit für Deos gekommen.“ Die Sticks und Sprays sollten möglichst mild sein, keinen Alkohol enthalten – und laut der Dermatologin sicherheitshalber frei von Aluminium sein, das immer wieder im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Wenn Pubertierende das Bedürfnis haben, sich von den Körperhaaren zu befreien: Hautschonend ist beispielsweise die Rasur, so Beck. Vorausgesetzt, Rasierer werden verwendet, die sich der Form von Bein, Arm & Co gut anpassen, was Verletzungen vorbeugt.  Nicht vergessen werden sollte jedenfalls der Sonnenschutz.

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Babys & Kleinkinder:
Was hilft bei …

  • … Neugeborenen-Akne? Dabei handelt es sich laut Dr. Verena Beck nicht um Akne, sondern meist um eine hormonelle Umstellung nach der Geburt, die von allein wieder verschwindet.
  • … Milchschorf? Milchschorf lässt sich zum Verschwinden bringen, indem man ihn einige Zeit lang mit Babyöl einweicht, so die Dermatologin.
  • … trockener Baby- und Kleinkinderhaut? Beck: „Bleibt die Haut auch dann trocken, wenn das Kind einige Zeit mit Wasser ohne Zusätze gewaschen und gebadet wird, sollte man den Arzt darauf ansprechen.“ Er kann eruieren, worauf das Problem zurückgeht und geeignete Pflegemittel empfehlen.

Größere und pubertierende Kinder:
Was hilft bei…

  • … Läusen? Gegen Läuse rät Dr. Verena Beck Tinkturen zu verwenden, die Kopfhaut und Haare schonen, aber bewirken, dass die Läuse ersticken und aus den Haaren herausgekämmt werden können. Einen gewissen Schutz vor einem Befall bieten laut Beck bestimmte Kräutershampoos, deren Geruch Läuse abhält.
  • … übermäßigem Schwitzen? Für Teenager, die übermäßig schwitzen, eignen sich spezielle Deos gegen dieses Problem.
  • … Akne? Geht die unreine Haut in eine Akne mit größeren Pickeln über, ist dies nicht nur unschön und belastend, die Akne kann auch bleibende Narben hinterlassen. Beck: „Deswegen ist es wichtig, bei Akne einen Dermatologen aufzusuchen und sich behandeln zu lassen.“ Die Behandlungsmethoden sind vielfältig, beinhalten etwa Hautbehandlungen mit Salben, Säurepeelings und medikamentöse Therapien.

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Was unterscheidet Kinderhaut von Erwachsenenhaut?

Die Haut von Kindern ist zwar genauso aufgebaut wie jene von Erwachsenen und erfüllt dieselben Funktionen – allerdings eingeschränkt, da sie noch nicht voll entwickelt ist:

  • Die Hornschicht ist dünner, wodurch die Haut bei zu intensiver Reinigung schneller ihre Feuchtigkeit verliert und eher dazu neigt, auszutrocknen.
  • Die Talg- und Schweißdrüsen sind bis zum Beginn der Pubertät weniger aktiv, weshalb der Säureschutzmantel nicht so stabil ist. Das macht die Haut empfindlicher.
  • Die Haut, vor allem von Babys, produziert weniger Melanin als jene von Erwachsenen und kann sich daher schlecht durch Bräunung vor den UV-Strahlen der Sonne schützen.
  • Durch die gesteigerte Produktion von weiblichen und männlichen Sexualhormonen neigt die Haut zu einer vermehrten Talg- und Schweißproduktion sowie zu Unreinheiten bis hin zu schwerer Akne.

Stand 05/2016

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