Karl Ploberger

April 2016 | Prominente & Gesundheit

„Seit ich laufe, fühle ich mich so fit wie nie zuvor“
 
Dem Fernsehpublikum ist er als Gestalter der ORF-Sendung „Natur im Garten“ bekannt. Er ist aber auch Autor von zahlreichen Gartenbüchern, die allesamt auf Bestsellerlisten landeten, hält Vorträge über’s Gärtnern, organisiert und leitet Reisen zu den schönsten Gärten der Welt. Im Gespräch mit MEDIZIN populär erzählt der 56-Jährige, der mit seiner Familie in Seewalchen am Attersee lebt, was er in seinem eigenen 2500 Quadratmeter großen Garten demnächst ausprobieren wird, was sich jetzt im Frühling für Balkon und Garten eignet, und wodurch er sich so fit wie nie zuvor im Leben fühlt.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

MEDIZIN populär
Herr Ploberger, die Balkon- und Gartensaison steht unmittelbar bevor, und viele können es kaum noch erwarten, wieder mit dem Gärtnern anzufangen. Was eignet sich jetzt im Frühling dafür?

Karl Ploberger
Der Frühling kann sich am Balkon genauso wie im Garten schon in voller Üppigkeit zeigen. Bei mir dürfen nun Primeln, Narzissen, Tulpen und die besonders gut duftenden Hyazinthen nicht fehlen. Oder Schlüsselblumen und Veilchen, in kleine Schalen gepflanzt. Auch Kräuter zählen zu meinen Einstiegsdrogen in die Gartensaison, vom Schnittlauch und der Petersilie bis hin zu Rosmarin und Salbei. Mit Basilikum sollte man noch etwas warten, es liebt Wärme und sollte daher erst Ende Mai ins Freie kommen.    

Haben Sie auch unter den Ganzjahrespflanzen Favoriten?

Ich liebe alle Laubgehölze, denn das Schöne an der Natur ist für mich die Veränderung. Und bei den Bäumen öffnen sich im Frühling die Knospen, im Sommer zeigt sich das saftige Blatt in voller Pracht, und die kräftige Herbstfärbung bildet den herrlichen, bunten Abschluss des Kreislaufs der Natur. Sehr gern habe ich auch Sträucher, besonders den Physocarpus opulifolius, den man auch Blasenspiere nennt, und den Schmetterlingsflieder: Da wird die Sorte für den Garten zwei bis drei Meter hoch, die Sorte Buzz Velvet eignet sich für den Topf.      ‘

Woran arbeiten Sie gerade in Ihrem Garten?

Meinen Garten genieße ich derzeit vor allem (lacht). Denn ich habe im Herbst 15.000 Blumenzwiebeln gepflanzt, und nun kann ich mich an einem Little Holland mit üppiger Blumenpracht erfreuen. Bald werde ich aber den Gemüsegarten aktivieren, damit meine Frau, meine Tochter und ich im Sommer wieder vom eigenen Gemüse und Salat leben können.

Gärtner probieren ja immer auch gern Neues aus. Was haben Sie für dieses Jahr vor?

(Lacht.)
Ich nehme mir jedes Jahr vor, einmal nichts auszuprobieren, was bis jetzt allerdings noch nie funktioniert hat. Im Grunde gehört es für einen Gartenjournalisten aber auch einfach dazu, zu experimentieren. Im vergangenen Jahr habe ich das zum Beispiel mit der Tomtate gemacht, eine Tomatenpflanze, an deren Wurzeln Kartoffeln wachsen. Paradeiser habe ich dann im Übermaß geerntet, Kartoffeln fand ich nur drei Stück. Ich hätte mehr düngen müssen. Heuer werde ich mich wohl an alten Kartoffelsorten und neuem Saatgut für Tomaten versuchen, das mir Seher meiner Sendung geschickt haben.

Wie viel Zeit investieren Sie in das Hegen und Pflegen Ihrer Pflanzen?

Leider viel zu wenig. Meine vielen Gartensendungen im Fernsehen, die Vorträge und Gartenreisen beanspruchen mich zeitlich sehr. Mir bleibt oft nur das nächtliche Gärtnern über, mit der Taschenlampe in der Hand. Dank einer Gartenhelferin, ich nenne sie meine Headgardenerin, ist der Garten aber immer in Schuss.

Welcher gärtnerische Erfolg hat Sie zuletzt besonders glücklich gemacht?

Meine Blumenwiese. Die ist von Jahr zu Jahr immer blütenreicher geworden.

Was hat Sie bitter enttäuscht?

Mein Obst, also die Apfel- und Birnbäume. Da würde ich mich einmal über eine große Ernte freuen!

Viele sagen, Gartenarbeit hält körperlich fit wie Sport. Wie sehen Sie das?

Garteln hält fit, das ist gar keine Frage! Meine Arbeit besteht aber eher darin, dass ich viel und lang am Schreibtisch sitze, und deswegen hatte ich früher Probleme mit meinem Rücken. Die gehören der Vergangenheit an, seit ich zum EMS-Training gehe, einem Krafttraining mit Elektromuskelstimulanz. Das ist so effektiv, dass ich mir dafür nur 15 Minuten Zeit in der Woche nehmen muss. Vor drei Jahren habe ich außerdem mit dem Laufen begonnen. Seither sind auch auf meinen vielen Reisen immer die Laufschuhe dabei. Seit ich laufe, fühle ich mich so fit wie nie zuvor. Und im Vorjahr bin ich in London den ersten Halbmarathon meines Lebens gelaufen, mit 56 Jahren!

Gartenarbeit soll ja auch sehr entspannend sein, der Psyche gut tun…

…Bei mir ist das zweifellos so! Ich hatte mehr als zwanzig Jahre lang als Redakteur und später als Marketingleiter beim ORF einen sehr stressigen Job. Wenn ich angespannt nach der Arbeit heimgekommen bin und in den Garten ging, waren die Mühen des Tages rasch vergessen. Die Freude am Wachsen und Gedeihen, die ich schon seit meiner Kindheit habe, überdeckt einfach alles, selbst den kleinen Ärger, den ich schon auch verspüre, wenn sehe, wie da eine Schnecke ihr Unwesen treibt.

Werden Sie diesen Sommer und Herbst wieder in fremde Gärten reisen?

Ja, ich werde mehr als zehn Gartenreisen leiten, unter anderem nach Venedig und Zypern. Besondere Highlights werden England mit dem Garten von Prinz Charles und die Reise ins tropische La Réunion sein. Diese Reise habe ich im Herbst vor Ort vorbereitet. Und ich muss sagen, ich war von der Natur dort völlig überwältigt.

Buchtipp:
Ploberger
Der Garten für intelligente Faule.
Mit 80 neuen Gartenfragen und Tipps für erste Hilfe im Garten
ISBN 978-3-8404-7546-7
272 Seiten, € 14,95
avBuch im Cadmos Verlag GmbH

Webtipp:
www.biogaertner.at
 

Stand 04/2016

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