Mörder entlarven oder ganze Städte errichten, dazu braucht es lediglich ein paar bunte Kegeln und ein Spielfeld. Spielen als Freizeitbeschäftigung boomt.
Von Wolfgang Kreuziger
Eine kleine Gruppe von Anlegern thront vor einem dicken Stapel Geldscheine und blickt auf ihr Reich. Soeben hat sie auf der Kärntner Straße ein Luxushotel errichtet, das ihr bisheriges Immobilienportfolio in Innsbruck und Linz perfekt ergänzt …
Was Spiele können
Nur einmal Millionär sein, das fühlt sich beim Brettspiel „DKT“ doppelt gut an, nachdem viele im realen Leben derzeit eher daran verzweifeln, wie angesichts der Energiekrise die nächste Stromrechnung bezahlt werden soll. „Spiele in jeder Form, ob digital oder analog, können uns entspannen, Wissen vermehren, den sozialen Umgang verbessern, ja uns sogar fit machen“, weiß Mag. Thomas Wernbacher, Psychologe am Zentrum für Angewandte Spieleforschung an der Universität für Weiterbildung Krems.
Verspielter Winter
„Äußere Umstände können die Spielelust der Menschen noch zusätzlich befeuern“, erklärt Wernbacher, „so wird in der kalten Jahreszeit, wenn man nicht mehr so oft ins Freie kann, mehr gespielt als im Sommer und auch die Covid-Pandemie hat für einen Aufwärtstrend gesorgt“.
Unbewusste Motive
In einer Befragung gaben 71 Prozent aller Spieler an, seit 2020 getrieben von Lockdowns und Ansteckungsangst mehr daheim gespielt zu haben als zuvor. Die vordergründige „Mutter aller Motive“ ist zwar stets der hohe Spaßfaktor, doch die Experten vermuten die wahren Effekte versteckt im Unterbewussten.
Was es ist, das unseren Spieltrieb wirklich anfeuert, wann Suchtgefahr besteht und wie Computerspiele fit halten können, erfahren Sie in Medizin populär, Ausgabe 12/2022.