Hormone: Wie sie wirken und was bei hormonell bedingten Hautproblemen hilft.
– Von Mag.a Sabine Stehrer
Unsere Haut: Sie ist unser größtes Organ, besteht aus mehreren Gewebeschichten und umhüllt unseren Körper. Sie schützt uns vor Umwelteinflüssen und reguliert unsere Körpertemperatur. Und sie ermöglicht uns eine ganze Reihe an Sinneswahrnehmungen sowie Gemütsäußerungen.
Was die Haut beeinflusst
So vielfältig die Funktionen unserer Körperhülle sind, so groß ist auch die Anzahl der Einflüsse, denen sie unterliegt. Ihr Zustand hängt etwa von der Temperatur, der Sonnenbestrahlung oder der Luftbeschaffenheit ab. Außerdem wirkt sich die Art und Weise, wie wir sie reinigen und pflegen, womit sie ansonsten in Kontakt kommt und unser Lebensstil auf sie aus.
Und schließlich bestimmen noch Hormone, von denen die Haut einige selbst produziert, über ihre Beschaffenheit: das sogar ganz wesentlich. Was alles die biochemischen Substanzen von Geburt an und bis in unsere späteren Jahre mit der Haut machen können, erklären die Wiener Hautärztin Dr.in Christine Hoffmann und Dr.in Eva Lehner-Rothe, Gynäkologin in Perchtoldsdorf:
Viele Hautkrankheiten sind altersunabhängig
Manche hormonell bedingten Hautprobleme wie z.B. Akne oder Pigmentveränderungen können in bestimmten Lebensphasen verstärkt auftreten – andere in jedem Alter: Trockene, raue und rissige Haut etwa, die schuppt, sich immer wieder entzündet und dann anschwillt, rot wird und juckende Bläschen bildet? Das ist Neurodermitis. Oder gerötete Stellen mit weißen Schuppen? Dabei handelt es sich um Psoriasis. Schwangerschaftshormone, Stresshormone, Schilddrüsenhormone oder Nebennierenhormone können Neurodermitis, das atopische Ekzem, und Psoriasis, die Schuppenflechte, vom Babyalter an in jedem Alter auslösen und verschlimmern.
Aber auch viele andere Hautkrankheiten werden durch die genannten Hormone verursacht oder mitverursacht. Mit einer ärztlichen Therapie und gegebenenfalls einer Lebensstiländerung sind aber die weitaus meisten Hautkrankheiten heilbar. Zumindest gut in Schach gehalten werden können mit einer entsprechenden Behandlung auch chronische Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis.
Die Haut als Hormonproduzent
Dass Vitamin D, eigentlich kein Vitamin, sondern ein Hormon, nicht nur in bestimmten Nahrungsmitteln steckt, sondern auch in der Haut gebildet wird, ist bekannt. Die Produktion funktioniert aber nur bei Sonnenbestrahlung der Haut. Vitamin D wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, da es gute Laune macht, fördert aber auch die Knochengesundheit. Als Hormon-Vorstufe ist es zudem für die Bildung anderer Hormone nötig. Wie neuere Erkenntnisse zeigen, werden in geringen Mengen noch weitere Hormone in der Haut produziert.
Welche hormonbedingten Hautprobleme in welcher Lebensphase typisch sind und was dagegen hilft, lesen Sie in MEDIZIN populär, Ausgabe 9/2022.
Stand 9/2022
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