Regelmäßige Bewegung ist ein wahrer Tausendsassa: Sie unterstützt nicht nur die Herzgesundheit, sondern gewinnt auch in der Vorbeugung und Behandlung psychischer Erkrankungen immer mehr an Bedeutung.
Von Mag.a Natascha Gazzari
Wenn es um das zentrale Organ des Körpers, das Herz, geht, ist Bewegung das A und O, nicht nur in der Prävention, sondern auch in der Therapie von bestehenden Herzerkrankungen. Ob bei Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, einer Klappenerkrankung, Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen, nach einem Herzinfarkt oder nach einer Bypass-Operation: Herzerkrankungen und Bewegung schließen einander nicht aus, ganz im Gegenteil. Besonders Ausdauertraining ist für den Herzmuskel in vielerlei Hinsicht wirkungsvoll.
Erst zum Check, dann zum Training
Ob Sportler aus Leidenschaft oder Anfänger: Bevor es mit dem Training losgeht, ist ein Check beim Kardiologen inklusive Herzultraschall und Belastungs-EKG ein Muss. So weiß man, bis zu welchem Bereich man Belastungen setzen kann, ohne dass es zu möglichen Herzrhythmusstörungen kommt, und wann der Blutdruck noch in jenem Bereich ist, in dem sich die Bewegung positiv auswirkt.
Der Depression davonmarschieren
Eine Steigerung des Aktivitätslevels tut aber nicht nur dem Körper gut, sondern kann auch bei Depressionen und Angststörungen Symptome lindern und somit zur Genesung beitragen. Oft ziehen sich Betroffene aus der Gesellschaft zurück, meiden Sozialkontakte und verlassen kaum noch die eigenen vier Wände. Um rauszugehen und sich aktiv zu bewegen, fehlt meist die Kraft, dabei wäre genau das ein wichtiger Schritt in Richtung Besserung.
In Bezug auf psychische Erkrankungen besonders interessant ist die regulierende Wirkung von Sport auf Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin. Sport – besonders Ausdauersportarten wie Gehen, Walken oder Laufen – nimmt quasi Stress raus. Grundvoraussetzung für die antidepressiven Effekte von Bewegung ist ein positiver Rahmen ohne Leistungsdruck. Bewegung sollte stets als Ergänzung zu anderen Therapieverfahren wie Psychotherapie oder einer medikamentösen Behandlung betrachtet werden.
Welche Bewegung in welcher Dosis die Herzgesundheit fördert bzw. bei Depressionen helfen kann, erfahren Sie in MEDIZIN populär 3/2024.
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