Übelkeit, Magenschmerzen, Sodbrennen – wenn es im Bauch zwickt und zwackt, können natürliche Hausmittel Linderung verschaffen. Dr. Christine Reiler stellt ihre Highlights vor.
Karottensuppe „Moro“ gegen Durchfall
Der Kinderarzt Ernst Moro suchte Anfang des 20. Jahrhunderts ein natürliches Heilmittel, um an Durchfall erkrankten Kindern helfen zu können. Dabei stieß er auf die Karottensuppe. Dafür 500 Gramm Karotten schälen und in Stücke schneiden, mindestens anderthalb Stunden in einem Liter Wasser kochen. Danach pürieren und wieder auf einen Liter auffüllen, einen gestrichenen TL Salz dazu und fertig! Bestimmte Moleküle in der Suppe verhindern das Andocken von Durchfallerregern an der Schleimhaut und zusätzlich wird der Flüssigkeitshaushalt aufgefüllt.
Ingwer bei Blähungen und Übelkeit
Ein natürlicher Klassiker bei Blähungen, Übelkeit und Völlegefühl ist Ingwer. Die in der Knolle enthaltenen Stoffe Shogaol und Gingerol wirken stimulierend auf unsere Darmtätigkeit – das hemmt die Bildung von Gasen. Im Rahmen einer Studie untersuchten Forschende 141 Kinder mit akuter Gastroenteritis und fanden heraus, dass jene Kinder, die mit Ingwer behandelt wurden, deutlich weniger Brechepisoden hatten. Genauer gesagt war die Anzahl um 20 Prozent geringer.
Kümmel
Die kleinen Kümmelfrüchte wirken nachweislich appetitanregend, entblähend und krampflösend auf unseren Magen-Darm-Trakt. Kümmel kann sowohl innerlich, zum Beispiel als Tee oder Gewürz, als auch äußerlich in Form einer Salbe zum Einreiben verwendet werden. Ein Tee aus 60 Gramm Kümmelfrüchten, 60 Gramm Fenchelsamen und 60 Gramm Kamillenblüten hilft bei Blähungen. Einfach heißes Wasser dazu, zehn Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken.
Kardamom(-Tinktur) gegen Völlegefühl
Viele kennen die aromatischen Kardamomkapseln aus der indischen Küche, aber nicht nur dort ist die Gewürzpflanze nicht mehr wegzudenken. Auch in der traditionellen Medizin werden die Kapseln bei Unterleibsschmerzen eingesetzt. Die Wirksamkeit des Kardamoms bei Magenkrämpfen sowie zur Anregung der Magensaft- sowie Gallensaftsekretion ist medizinisch belegt. Um eine Tinktur anzusetzen, benötigen Sie 200 Gramm getrocknete Kardamomkapseln sowie einen Liter 40-prozentigen Alkohol. Die Kapseln mörsern, in ein Schraubglas geben, mit dem Alkohol bedecken und vier Wochen in einem möglichst dunklen und kühlen Raum stehen lassen; ab und zu schwenken. Danach abseihen und zwei- bis dreimal täglich 20 Tropfen in einer Tasse mit heißem Wasser einnehmen.
Pfefferminze
So unterschiedlich die Ursachen für Übelkeit sein mögen, so vielseitig sind die Möglichkeiten, diese auf natürlichem Wege zu bekämpfen. Da das Brechzentrum im Gehirn eng mit dem Geruchssinn zusammenarbeitet, sind ätherische Öle wie das der Pfefferminze gut geeignet, um in erweitertem Sinne unseren Magen zu beruhigen. Das gelingt mithilfe eines Pfefferminztees – man kann aber auch ein paar Tropfen des Öls in einer Duftlampe oder als Roll-on auf das innere Handgelenk auftragen.
Fotos: (c) istock: Yasonya, zeleno, Valentyn Volkov, pilipphoto, Dipak Shelare, AndreyPopov