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Wohlfühlzone Darm

Welche Lebensmittel dem Darm „schmecken“ – und was ihm kulinarisch gesehen zu schaffen macht.

von Mag. Sylvia Neubauer

Zur guten „Grundausstattung“ gehören „Obst im Ganzen und nicht als Getränk verzehrt, ein hoher Gemüseanteil, Nüsse, hochwertige Öle und Vollkornprodukte“ nennt Maria Benedikt, Diätologin und Leiterin der Ernährungsmedizinischen Beratung am Landesklinikum Salzburg wichtige Lebensmittel, welche die Darmgesundheit positiv beeinflussen. Worauf sollte man noch achten?

Die kleine Darmfarm mit Schutzfunktion

Haufenweise kleinste Lebewesen bevölkern den Darm – etwa 100 Billionen Mikroorganismen um genau zu sein. Das sind tausend Mal mehr Darmbewohner als die Milchstraße Sterne hat.  „Wir schaffen für unsere Bakterien Nahrung heran und bieten ihnen Schutz. Als Gegenleistung dafür geben sie uns Unterstützung bei der Verdauung, produzieren wertvolle Stoffe, wie Vitamine, und schützen uns vor Keimen“, erklärt die Diätologin. Diese Bakterienlandschaft, das Mikrobiom, ist nicht nur so individuell wie ein Fingerabdruck, sondern verändert sich auch je nach Lebensphase. Entscheidend dafür ist der eigene Lebensstil. So kann die mikrobielle Flora im Verdauungstrakt eines vorwiegend Fisch und Fleisch essenden Eskimos völlig anders aussehen, als die eines Mexikaners, der hauptsächlich Maiskolben knabbert.
Je bunter und reichhaltiger das Mikrobiom zusammengesetzt ist, desto eher profitiert unsere Gesundheit. Unglücklicherweise ist die Großindustrialisierung samt ihrer zucker- und fettbetonten Ernährungsweise kein besonderer Segen für den Darm und auch für die Zusammensetzung des Mikrobioms. „Werden Nahrungsmittel etwa durch Zusätze verändert, werden wichtige Substanzen wie Pro- und Präbiotika weniger gut aufgenommen“, sagt Benedikt und nennt zwei Beispiele: „Im Weißbrot sind kaum noch Ballaststoffe enthalten.“ Es bedarf folglich nur einer sehr geringen Verdauungsleistung, um das Mehl aufzunehmen, wodurch viele nützliche Bakterien „vor Langweile“ verloren gehen. Auch bei reichlichem Fruchtzuckerkonsum (z.B. durch Maissirup) ändert sich die Bakterienvielfalt ungünstig.

Den gesamten Artikel finden Sie in MEDIZIN populär, Ausgabe 3/2019. MEDIZIN populär können Sie in ausgewählten Trafiken erwerben oder über die MEDIZIN populär-App digital lesen.

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