Bluterguss

August 2010 | Gesundheitslexikon

Ruhigstellen, hochlagern, kühlen!

Was steckt dahinter?

Man stolpert über eine Stufe und stößt sich am Schienbein, man prallt mit der Hüfte gegen die Tischkante – manchmal bleiben selbst die Folgen kleinerer Unfälle tagelang sicht- und spürbar: Ein Bluterguss (Hämatom) – auch blauer Fleck genannt – macht sich typischerweise mit Hautverfärbungen, Schwellungen und Schmerzen bemerkbar.
Wie genau es dazu kommt? Wenn bei einem Aufprall oder Stoß Blutgefäße verletzt werden und diese reißen, tritt Blut in das umliegende Gewebe aus. So kommt es zu den genannten Symptomen, die je nach Grad und Art der Verletzung unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Ein Bluterguss kann sich nicht nur unter der Haut, sondern auch in Organen oder Körperhöhlen bilden. Problematisch wird es, wenn – beispielsweise nach einem schweren Sturz – soviel Blut ins Gewebe austritt, dass sich ein richtiger „Blutsee“ bildet.
Ein banaler blauer Fleck verschwindet meist nach einigen Tagen, bei einem größeren Bluterguss kann es bis zu zwei Wochen dauern. Die sich verändernden Hautverfärbungen von violett-bläulich über grünlich bis gelblich sind übrigens auf den Abbau des roten Blutfarbstoffes im Gewebe zurückzuführen.

Was hilft?

  • Ruhigstellen, Hochlagern, Kühlen lauten die wichtigsten So­fortmaßnahmen bei einem Bluterguss – sie sollen u. a. verhindern, dass das Hämatom sich weiter ausbreitet.
  • Indem man Bewegung vermeidet und die betroffene Region ruhig stellt, wird die Durchblutung reduziert, sodass weniger Blut ins Gewebe austreten kann. Das Hochlagern führt dazu, dass sich weniger Blut an der verletzten Stelle ansammelt, sodass der Bluterguss sich nicht so leicht ausbreiten kann. Das Kühlen der betroffenen Stelle wiederum bewirkt, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen und dadurch weniger Blut austritt.
  •  Außerdem können heparinhältige Salben oder Gels hilfreich sein; letztere wirken auch kühlend. Gels, die eine schmerzstillende Substanz enthalten, sind vor allem bei einer Prellung hilfreich.

Zum Arzt sollte man, wenn …

… der Bluterguss sehr groß ist und sich rasch ausbreitet; bei großen Hämatomen ist eine Entzündung die häufigste Komplikation.

… neben der Hautverfärbung Beschwerden wie starke Schmerzen, Einschränkungen in der Beweglichkeit oder Gefühlsstörungen auftreten. In seltenen Fällen kann es passieren, dass ein Bluterguss so stark auf die Blutgefäße drückt, dass Muskeln und Nerven nicht mehr ausreichend durchblutet werden.

… man sich schwer verletzt hat, etwa nach einem Sturz. Speziell in Gelenksnähe auftretende Blutergüsse müssen ärztlich begutachtet werden, um einen Knochenbruch auszuschließen.

… man immer wieder und sehr leicht, etwa nach Bagatellverletzungen, ein Hämatom bekommt. Neben einer entsprechenden Veranlagung können verschiedene gesundheitliche Probleme dahinterstecken: z. B. eine Blutgerinnungsstörung oder eine Störung im Gefäßsystem wie eine übermäßige Verletzlichkeit der Blutgefäße. In diesem Fall wendet man sich am besten an einen Internisten oder an eine Spezialambulanz für Gerinnungsstörungen.

Expertentipp

Speziell bei einem großflächigen, sich rasch ausbreitenden Bluterguss oder wenn ein Hämatom sich in Gelenksnähe befindet, kann eine Punktion nötig werden: Dabei wird gezielt eine Nadel gesetzt, damit der im Gewebe entstandene Blutsee abfließen kann.

von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von Dr. Kurt Moosburger, Facharzt für Innere Medizin sowie Sport- und Ernährungsmediziner in Hall in Tirol

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