Fußpflege, aber richtig!

Oktober 2012 | Kosmetik & Pflege

So bekommen Sie Probleme in den Griff
 
Weil sie eine tragende Rolle in unserem Leben spielen, sollten wir die Füße mit besonderer Sorgfalt behandeln. Denn nur so bekommt man Probleme in den Griff, für die unsere Gehwerkzeuge leider besonders anfällig sind. MEDIZIN populär hat die besten Tipps.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

1. Hornhaut & Hornhautrisse

Ob an den Fersen, auf der Fußsohle oder an den Zehen: Hornhaut ist eine Verdickung der Oberhaut und „dient dem Schutz der Haut an den Füßen vor Verletzungen“, sagt Dr. Sebastian Reischle, Facharzt für Dermatologie und Venerologie in Wien. Nicht von ungefähr bildet sie sich immer dort, wo der Druck auf den Fuß groß ist, wo das meiste Körpergewicht auf dem Fuß lastet, oder wo Schuhe den Fuß einengen. Reischle: „Deswegen ist es nicht empfehlenswert, Hornhaut ganz zu entfernen, bis die Haut wieder ganz dünn ist.“ Besser ist, dicke Hornhautschichten nur so weit abzutragen, bis sie noch spürbar sind. Abtragen sollte man dicke Hornhaut aber auf jeden Fall, so der Experte. „Am besten weicht man die Haut zuerst in einem Fußbad auf und beseitigt dann die Hornhaut mit einem Bimsstein oder mit einem Hornhauthobel.“ Anschließend cremt man die Füße idealerweise mit Mitteln ein, die Salicylsäure enthalten, denn das beugt der raschen Neubildung von Hornhaut vor. „Unternimmt man nichts gegen dicke Hornhautschichten, hat man nicht nur ein kosmetisches Problem, es besteht auch die Gefahr, dass sich beim Gehen in der Hornhaut Risse bilden“, erklärt Reischle. Ein Hornhautriss tut nicht nur weh, „er ist auch eine offene Wunde und somit eine offene Tür für Pilzsporen, Bakterien und Viren, die Entzündungen und Pilzerkrankungen verursachen können.“ Sowohl Pilzerkrankungen als auch Entzündungen wird man nur noch mit ärztlicher Hilfe los.   

2. Hühneraugen

So wie die Hornhaut entstehen auch Hühneraugen an Stellen, „wo der Schuh ständig auf die Haut drückt“, so Reischle. Häufig betroffen ist die Haut an Zehengelenken, die aufgrund von Fußfehlstellungen wie Spreiz- oder Senkfuß verformt sind und sich nach oben wölben oder zur Seite neigen. Reischle: „Manchmal reicht es, die Hühneraugen mit einer speziellen Tinktur zu behandeln, die man auf das Hühnerauge streicht.“ Die Inhaltsstoffe der Tinktur, meist sind das Milchsäure oder Salicylsäure, bewirken, dass sich das Hühnerauge auflöst. Besser ist allerdings, das Hühnerauge bei einer medizinischen Fußpflege oder vom Hautarzt entfernen zu lassen. „Vorbeugen kann man dem Problem, indem man Schuhe trägt, die den Fuß nicht beengen und nirgends drücken“, erklärt Reischle. Besteht eine Fußfehlstellung, die es schwierig macht, solche Schuhe zu finden, kann man versuchen, sich mit Schuheinlagen zu behelfen, die vom Orthopäden verschrieben werden.

3. Eingewachsene Nägel

Wenn ein Fußnagel am Rand seine Form so verändert, dass er in das Fleisch seitlich des Nagels einwächst, kann das zwei Ursachen haben. „Entweder“, so Reischle, „man hat die Neigung dazu geerbt, dass der Nagel in die Breite wächst, oder man hat den Fehler begangen, den Nagel beim Kürzen an den Rändern stark abzurunden, was ebenfalls zum Einwachsen in den sogenannten Nagelfalz führen kann.“ Hilfe gibt es bei einer medizinischen Fußpflege, wo die eingewachsenen Teile herausgeschnitten werden oder eine sogenannte Nagelspange gesetzt wird, die das Nagelwachstum korrigiert. Je früher das passiert, desto besser. „Denn lässt man den eingewachsenen Nagel, wo er ist, kann er den Nagelfalz so beschädigen, dass sich die Stelle entzündet und sich durch die Entzündung neues Gewebe bildet, sogenanntes Wildfleisch. Ist es bereits so weit gekommen, sollte man unbedingt einen Hautarzt aufsuchen. „Das Wildfleisch mitsamt dem eingewachsenen Teil des Nagels kann nur unter lokaler Betäubung in einem operativen Eingriff entfernt werden“, sagt Reischle. Manchmal muss auch ein größerer Teil des Nagels gezogen werden, nach dem Eingriff wächst der Nagel schmäler nach. Wer die Neigung zu eingewachsenen Nägeln hat, die meistens an den beiden großen Zehen auftreten, kann dem Leiden mit entsprechender Nagelpflege vorbeugen: Indem er die Nägel oben immer ganz gerade kürzt und die Nageloberfläche in der Mitte ein wenig dünner feilt.

4. Dicke Nägel

Wenn die Nagelplatten immer dicker werden, und die Nägel fast krallenartig nachwachsen, liegt das meistens nicht nur an den Nägeln selbst, sondern auch daran, dass sich unter der Nagelplatte Hornhaut gebildet hat, so Reischle. „Und das geht darauf zurück, dass die Durchblutung des Nagelbetts gestört ist.“ Das wiederum kann viele verschiedene Ursachen haben, die Palette reicht vom ständigen Tragen drückender Schuhe über Krampfadern in den Beinen bis hin zu einer Erkrankung an Diabetes mellitus. Reischle: „Ist die Ursache erkannt und wird sie behandelt, wachsen die Nägel oft bald wieder in ihrer früheren Form nach.“ Wenn nicht, kann man dies mit Medikamenten erreichen.

5. Fuß- und Nagelpilz

Rötet sich die Haut am Fuß, juckt sie intensiv und bilden sich Schuppen, hat man sich wahrscheinlich einen Fußpilz eingehandelt, weiß Reischle. Nagelpilz zeigt sich entweder darin, dass sich die Nägel verdicken und gelblich oder weiß verfärben. So wie Fußpilz bekommt man auch Nagelpilz durch die Ansteckung mit Pilzsporen, die überall dort häufig vorkommen, wo viele Menschen barfuß unterwegs sind, vorzugsweise in Bädern, da Pilze das feucht-warme Klima mögen.
Reischle: „Bei ersten Symptomen einer Pilzerkrankung sollte man jedenfalls gleich einen Hautarzt aufsuchen.“ Wer länger nichts gegen die Erkrankung unternimmt, riskiert, dass die Nägel einreißen oder brüchig werden und sich das Nagelbett entzündet, oder – im Fall von Fußpilz – dass die Haut einreißt und sich entzündet.
„Behandelt werden der Fuß- und der Nagelpilz mit speziellen medizinischen Salben oder Tinkturen, die auf die befallenen Stellen aufgetragen werden“, sagt der Experte. Die Mittel töten die Erreger ab und verhindern, dass sie weitere Schäden anrichten. Zugleich pflegen sie Nagel und Haut so, dass die befallenen Stellen bald wieder gesund werden. Vorbeugen kann man Pilzerkrankungen an den Füßen, „indem man die Füße nach jedem Besuch eines öffentlichen Bads oder auch Fitnesstudios gründlich reinigt und mit desinfizierenden Salben eincremt.“

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6 Schritte zu gesunden Füßen

  1. Füße einmal wöchentlich in einem Fußbad einweichen.
  2. Anschließend vorsichtig mit einem Bimsstein oder Hobel die Hornhaut so weit entfernen, dass nur noch eine sehr dünne Schicht übrig bleibt.
  3. Nägel mit einer Schere gerade abschneiden oder feilen.
  4. Nagelhaut in Ruhe lassen, also am besten nicht zurückschieben und nicht wegschneiden, da beides die Gefahr von Entzündungen mit sich bringt.
  5. Füße und Nägel jeden Abend vor dem Schlafengehen eincremen oder einölen.
  6. Bei Problemen wie Hornhautrissen, Hühneraugen, eingewachsenen Nägeln nicht zuwarten, sondern sofort etwas dagegen unternehmen.

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