Jetzt braucht die Haut Urlaub!

September 2011 | Kosmetik & Pflege

Die besten Pflegetipps aus erster Hand
 
Auch wer in den Sommerferien stets auf ausreichend Sonnenschutz geachtet hat, sollte der Haut jetzt Urlaub vom Urlaub gönnen. Denn für unsere Körperhülle ist die Zeit der Entspannung bei Sonne, Strand und Meer die reinste Strapaze. Hier die besten „After Holiday“-Pflegetipps aus erster Hand.
 
Von Mag. Helga Schimmer

Trockene abschuppende Haut, sprödes ausgebleichtes Haar, ein matter Grauschleier, der sich auf die sommerliche Bräune gelegt hat: Gerade nach den Witterungseinflüssen der wärmsten Jahreszeit verlangt unser äußeres Schutzorgan nach einer Extraportion Aufmerksamkeit. „Was die Haut jetzt am dringendsten braucht, ist Ruhe und Erholung“, sagt Univ. Prof. Dr. Jolanta Schmidt, Dermatologin und Leiterin der Kosmetik-, Akne- und Haarambulanz an der Universitätshautklinik Wien. Sonnenbelastete Haut ist in der Regel sehr trocken. Deshalb sollte man sie nach der Badesaison mit mehr Feuchtigkeit und Fett verwöhnen.

Feuchtigkeit für die dürstenden Zellen

Gesichtscremen und Körperlotionen mit beruhigenden Inhaltsstoffen tun jetzt besonders gut: Panthenol (Dexpanthenol), eine Abwandlung des Vitamins B5, erhöht das Feuchthaltevermögen der Haut und verbessert ihre Elastizität. Auch Harnstoff (Urea) hilft der Haut, Feuchtigkeit besser zu binden. Ringelblume (Calendula) wiederum lindert Reizungen und wirkt glättend. Und nicht zuletzt hat der Pflege-Allrounder Aloe Vera eine Vielzahl von wohltuenden Effekten.
„Weil Seife zusätzlich austrocknet und den Säureschutzmantel der Haut zerstört, ist es besser Duschgels mit rückfettenden Zusätzen zu verwenden“, empfiehlt Schmidt. Und was strohig gewordene Haare betrifft, rät die Dermatologin: „Greifen Sie zu milden Shampoos und Pflegekuren, vermeiden Sie intensive Föhnhitze und gönnen Sie sich einen Anti-Spliss-Schnitt beim Friseur.“
Doch zurück zu sonnenstrapazierten Wangen, Schultern und Schenkeln. Besonderes Fingerspitzengefühl ist beim Peeling gefragt: Einerseits befreit es von abgestorbenen Zellen und lässt dadurch den unschönen Grauschleier verschwinden, andererseits wird auch die Bräune allmählich abgerubbelt – abgesehen vom Stress, der ein allzu starkes Scheuern der ohnehin gereizten Haut bereitet. „Lieber öfter, dafür aber zarter, lautet beim Peeling die Devise“, so Schmidt.

After-Sun versus After-Holiday

Ein Wort zu den speziellen After-Sun-Pflegeprodukten, die der Markt in Hülle und Fülle bietet: Im Unterschied zu konventionellen Körperlotionen sind sie meist dünnflüssiger und enthalten weniger Öle. Dadurch lassen sie sich besser verteilen, pflegen jedoch nicht nachhaltig. Vielen After-Sun-Präparaten ist eine beträchtliche Menge Alkohol zugesetzt, der durch rasche Verdunstung einen kühlenden Effekt erzeugt. Der Nachteil: Alkohol entfettet die Haut gleichzeitig.
Expertin Schmidt: „Achten Sie außerdem auf bedenkliche Inhaltsstoffe – etwa Duftstoffe, die Allergien auslösen können.“ Dazu zählen beispielsweise das intensiv nach Nelken riechende Eugenol, das nach Maiglöckchen duftende Hydroxycitronellal und Cinnamylalkohol, der Hyazinthen- bzw. Veilchenaroma nachahmt. Auch hormonähnlich wirkende und umweltgefährdende polyzyklische Moschusersatzstoffe haben in Pflegeprodukten für gestresste Haut nichts verloren. Alles in allem eignen sich After-Sun-Mittel zur Erfrischung der Haut unmittelbar nach dem Sonnenbaden, zur längerfristigen Pflege nach dem Sommerurlaub taugen sie dagegen kaum.

Vitaminkick gegen Freie Radikale

Dass vitaminreiche Kost nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch schönes Aussehen fördert, ist bekannt. Karotinoide sorgen für eine gesunde Zellteilung und binden freie Radikale, die bei Sonnenbestrahlung vermehrt gebildet werden. Karotinoide stecken vor allem in Karotten, Paradeisern, Mais, Marillen und Melonen. Aber auch grüne Gemüsesorten wie Spinat, Fisolen, Erbsen und Brokkoli enthalten diese gelben bis rötlichen Pflanzenfarbstoffe.
Andere natürliche Antioxidantien sind die Tocopherole, besser bekannt unter dem Sammelbegriff Vitamin E. Sie kommen besonders in Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Olivenöl vor. Doch Vorsicht: Die kostbaren Stoffe sind nur bis etwa 140 Grad Celsius hitzestabil. Um Verluste an Vitamin E zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, auf niedrige Brat-Temperaturen zu achten.

Optische Tricks für längere Bräune

Wer seinen tiefbraunen Teint auf gesunde, schonende Weise erhalten will, greift besser zu leicht selbstbräunenden Bodylotionen anstatt die Haut im Solarium weiterhin einer hohen UV-Strahlungsdosis auszusetzen. Schmidt: „Sowieso tabu sollten künstliche Sonnenbänke für sehr hellhäutige Menschen vom Hauttyp I, für Jugendliche unter 18 Jahren sowie für Personen mit vielen oder auffälligen Leberflecken sein.“
Doch nicht jedem gefällt der gelbstichige Farbton, den Selbstbräuner erzeugen. „Wenn man etwas Self-Tanner mit einer herkömmlichen Körpermilch mischt, fällt das Ergebnis um einiges natürlicher aus“, weiß Schmidt. Übrigens bewirkt bei diesen Präparaten eine im Labor synthetisierte Zuckerart namens Dihydroxyaceton, kurz DHA, den bräunenden Effekt: Die Substanz reagiert bei den meisten Menschen mit bestimmten Proteinen der Hornschicht und färbt sie nach einigen Stunden braun.
Schmidt: „Weil selbstbräunende Cremen und Lotionen im Großen und Ganzen gut verträglich sind und der Haut die Belastung mit UV-Strahlen ersparen, sind sie nach derzeitigem Wissensstand eine risikoarme Art, der Haut einen sommerlichen Touch zu verleihen.“ Als Alternative zur Bräune aus der Tube bietet sich ein Hauch Erdpuder an, der dem müden Nachsommer-Teint natürliche Frische verleiht. Oder man wählt bewusst helle Kleidung, die die Haut im Kontrast dunkler erscheinen lässt.

Früherkennung von Hauttumoren

„Der Herbstbeginn ist auch die ideale Zeit für die jährliche Muttermal-Kontrolle beim Hautarzt“, sagt Jolanta Schmidt. Dermatologen sehen sich die Male mit einem digitalen Auflichtmikroskop bei bis zu 50-facher Vergrößerung an. So erkennen sie nicht nur Details an der Oberfläche eines verdächtigen Mals, sondern können auch tiefere Hautschichten betrachten. Das Gerät ist heute vielerorts an einen Computer angeschlossen, der die Bildaufnahmen von Muttermalen speichert. Bei der nächsten Kontrolle durch den Dermatologen lassen sich etwaige Veränderungen dann gut vergleichen und eventuell unnötige Operationen vermeiden.
Bei der Früherkennung von bösartigen Hauttumoren ist aber auch Eigeninitiative gefragt: Haben Sie ein Auge auf Ihre Muttermale und besprechen Sie jegliche Veränderungen mit Ihrem Arzt.

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