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Männer essen anders

Fleisch, Fertiggerichte, Übergewicht   Männer essen anders: Sie nehmen wesentlich mehr Fleisch und Wurst zu sich als Frauen, essen weniger Gemüse und Obst, trinken viel mehr Alkohol. Dieser typisch männliche Ernährungsstil bringt gegenüber jenem der Frauen eine Reihe von gesundheitlichen Nachteilen mit sich – bis hin zur kürzeren Lebenserwartung. Das einzige, was Männer den Frauen voraushaben: Sie genießen mehr. MEDIZIN populär nimmt die sieben Hauptsünden des männlichen Essverhaltens unter die Lupe und gibt Tipps für den Genuss ohne schlechten Nachgeschmack.   Von Mag. Sabine Stehrer

Sünde Nr. 1
Im Übermaß trinken


21 Prozent der österreichischen Männer trinken täglich Alkohol. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums nehmen sie jeden Tag im Durchschnitt 42 Gramm Reinalkohol zu sich, was einem halben Liter Wein oder zwei Flaschen Bier entspricht. Österreichs Männer trinken damit täglich doppelt so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO als unbedenklich für die Gesundheit erachtet.
„Wer regelmäßig zu viel Alkohol zu sich nimmt, muss mit zahlreichen negativen Folgen für die Gesundheit rechnen“, sagt die Wiener Ernährungswissenschafterin Mag. Eva Unterberger. „Das reicht von der  Entstehung von Übergewicht über Herz- und Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen bis hin zur kürzeren Lebenserwartung.“
Tipp: Alkohol moderat genießen. Das eine (!) Glas Rotwein, hin und wieder zum Abendessen genossen, ist nach den Ergebnissen einer Studie der „British Heart Foundation“, die über sechs Jahre mit 50.000 Frauen und Männern zwischen 50 und 65 Jahren lief, sogar gesundheitsfördernd: Es reduzierte das Risiko, an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken, um 41 Prozent.

Sünde Nr. 2
Das Übergewicht ignorieren


Aus Umfragen weiß man, dass mehr als die Hälfte der Frauen mindestens einmal wöchentlich ihr Gewicht kontrolliert und jede zweite Frau schon einmal eine Diät gemacht hat, während das nur jeder fünfte Mann tat. Unterberger: „Die meisten Frauen sind figurbewusst und legen auch einmal einen Fasttag ein, wenn sie am Tag davor zu viel gegessen haben. Männer machen dagegen erst dann den Versuch, abzunehmen, wenn sie schon viele Kilos Übergewicht haben.“ Nach den Erfahrungen der Expertin starten Männer diesen Versuch aber meist nicht, indem sie ihre Ernährung umstellen oder weniger essen, sondern indem sie mehr Sport betreiben.
Tipp: Öfter das Gewicht kontrollieren. Je weniger Kilos zuviel sich angesammelt haben, desto leichter wird man sie wieder los.

Sünde Nr. 3
Mit Fertiggerichten satt werden


„Im Vergleich zu Frauen greifen Männer häufiger zu Fertiggerichten, denn Männern fehlt eher als Frauen schlicht und einfach das Wissen, wie man frische Lebensmittel zubereitet.“ Das Schlechte daran ist: „Bei vielen Fertigprodukten ist der Nährstoff- und Vitamingehalt nicht besonders hoch, der Gehalt an Konservierungsmitteln und anderen Zusatzstoffen, die der Gesundheit zumindest nicht förderlich sind, dafür schon.“ Es gebe aber auch einige Fertiggerichte, deren Nährstoff- und Vitamingehalt frisch gekochten Speisen entspricht. Unterberger: „Da muss man auf die Liste der Zusatzstoffe schauen, je kürzer sie ist, desto besser.“
Tipp: Wenn schon, dann tiefgekühlte Fertiggerichte bevorzugen, da sie keine Konservierungsstoffe enthalten.

Sünde Nr. 4
„Fleischlichen Gelüsten“ frönen


Nach Angaben des österreichischen Lebensministeriums essen Männer hierzulande um ein Drittel mehr Hühner-, Rinds- und Schweinefleisch als Frauen. Die Gründe dafür sucht Unterberger in der Tradition, aber auch in der Psychologie: „Von der archaischen Vorstellung her nimmt der Mann die Kraft und Stärke des Tieres auf, das er verspeist.“ Dazu passe auch, dass Männer besonders gerne grillen. So bereiten sie das zwar meistens nicht mehr selbst erlegte, aber selbst gekaufte Tier wie zu Urzeiten am Feuer zu. „Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht wäre der erhöhte Fleischkonsum von Männern nicht nötig“, sagt Expertin Unterberger. „Männer haben zwar eine größere Muskelmasse als Frauen, sodass sie mehr Eiweiß benötigen. Dieser Mehrbedarf kann aber auch fleischlos gedeckt werden.“ Dasselbe gilt für Zink, das in Fleisch steckt und dem Aufbau des Sexualhormons Testosteron dient: Es kann auch über andere Lebensmittel zugeführt werden.
Tipp: Öfter einmal Fleisch durch Eier, Fisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte ersetzen, die viel Eiweiß enthalten. Viel Zink enthalten Austern, Haferflocken und Nüsse. So kann der Anteil der unter anderem dick machenden ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung gesenkt werden, gleichzeitig wird die Mischung der über das Essen aufgenommenen Nährstoffe ausgewogener und damit gesünder.

Sünde Nr. 5
Obst und Gemüse verschmähen


Unterberger: „Die Empfehlung lautet, täglich fünf faustgroße Portionen Gemüse und/oder Obst zu essen.“ An diese Menge kommen Männer noch weniger als Frauen heran, weiß die Expertin. Die „Nationale Verzehrsstudie II“, die von 2005 bis 2007 unter 20.000 Deutschen im Alter von 14 bis 80 Jahren durchgeführt wurde, ergab beispielsweise, dass 60 Prozent der Teilnehmer und 54 Prozent der Teilnehmerinnen zu wenig Obst aßen. Die Ergebnisse können laut Unterberger auf Österreich übertragen werden.
Tipp: Bohnen, Erbsen und Linsen essen: Sie liefern neben gesunden Vitaminen und Mineralstoffen auch Ballaststoffe für die Verdauung und Eiweiße für die Muskeln, ohne gesättigte Fettsäuren zu enthalten, die der Herzgesundheit schaden. Ebenfalls gut: Tomaten und Tomaten-Ketchup. Der darin enthaltene Farbstoff Lycopin – ein sekundärer Pflanzenstoff – schützt  nachweislich vor verschiedenen Krebsarten und stärkt das Immunsystem. Spinat, Kohl und Salate enthalten wiederum viel Folsäure, was das Herz- und Kreislaufsystem stärkt.

Sünde Nr. 6
Den Genuss an erste Stelle stellen


Wer sein Essen mit Genuss verzehrt, tut damit etwas für seine Gesundheit – er verbessert seine Immunabwehr: Das wurde in einer Studie nachgewiesen, die 2003 auf der Jahreskonferenz der Britischen Gesellschaft für Psychologie präsentiert wurde. Unterberger:  „Männer sind beim Essen viel eher Genussmenschen als Frauen.“ Der wahrscheinliche Grund: Männer achten weniger als Frauen darauf, ob gesund ist, was sie zu sich nehmen, oder wie hoch der Fett- und Kalorienanteil der Speisen ist. Männern ist vor allem wichtig, dass ihnen das Essen gut schmeckt. Unterberger: „Sie mögen eher Scharfes und Salziges, Frauen bevorzugen eher Süßes.“ Als Ursache dafür werden die unterschiedlichen Hormonhaushalte vermutet.
Tipp: Sich den Genuss nicht nehmen lassen, aber auch auf den Gesundheitswert des Essens schauen.

Sünde Nr. 7
Das Kochen den Frauen überlassen


Nach den Ergebnissen der Österreichischen Ernährungsstudie 2002 ist das Kochen hierzulande nach wie vor eine weibliche Domäne: 67 Prozent der Frauen kochen an vier Tagen pro Woche, während das nur vier Prozent der Männer tun. Würden die Herren öfter das Regiment in der Küche übernehmen, so könnten sie gleich auf zweierlei Art profitieren: Zum einen würden sie weniger Fertiggerichte essen, zum anderen würden sie mehr über die Ernährung erfahren: „Je öfter man kocht, desto mehr Mühe macht man sich, und desto mehr Wert legt man auf die Ausgewogenheit der Mahlzeiten und die Frische der Lebensmittel“, wissen Ernährungsexperten.
Tipp: Öfter selber kochen und dabei frische Lebensmittel verwenden.


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Sündigen mit Folgen: Mehr Kilos, kürzeres Leben

Unter Österreichs Männern finden sich mehr Übergewichtige bis Adipöse als unter den Frauen: Das zeigt der aktuelle Bericht der „International Association for the Study of Obesity“, der auf objektivierter Messung beruht. In Zahlen ausgedrückt, sind hierzulande 66 Prozent der Männer übergewichtig bis adipös und 53 Prozent der Frauen. Sich selbst schätzen übrigens nur 52 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen als übergewichtig bzw. adipös ein. Das zeigen die Ergebnisse von Umfragen für den Österreichischen Ernährungsbericht 2008.
Nicht nur das Gewicht, sondern auch die Lebenserwartung wird vom Ernährungsverhalten mitbestimmt: Nach Angaben der Statistik Austria erreichen Männer in Österreich mit durchschnittlich 78 Jahren ein um fünf Jahre niedrigeres Alter als Frauen, die im Durchschnitt 83 Jahre alt werden.

Buchtipp:
Bisovsky, Unterberger, Aufgedeckt! Gerüchteküche und Ernährungsmythen
ISBN 978-3-7040-2350-6, 128 Seiten, € 19,90 Verlag avBUCH, 2009

 

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Ausgabe 04/2010

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