Schön auf Reisen

Juni 2016 | Kosmetik & Pflege

Die beste Hautpflege für den Urlaub
 
Ob Strandferien am Meer, Wandern im Hochgebirge oder Erholung am See – jede Urlaubsart ist mit speziellen Strapazen für unsere Haut verbunden. Wie Sie sich mit der passenden Pflege vor unerwünschten Folgen schützen und die Haut gesund und schön erhalten.
 
Von Mag. Helga Schimmer

Für die unvorbereitete Haut bedeuten sie puren Stress: die Witterungseinflüsse, welchen die Haut im Sommerurlaub verstärkt ausgesetzt ist. Stressfaktor Nummer eins ist nach wie vor die UV-Strahlung, informiert Univ. Prof. Dr. Jolanta Schmidt. „Die Zahl der Patienten, die an verschiedenen Formen von Hautkrebs erkranken, steigt weiterhin jährlich an“, so die Wiener Dermatologin. Die Ursache ist altbekannt: zu intensives Sonnenbaden, wobei nicht nur aktuelle Sonnenbrände ins Gewicht fallen, sondern auch die Sonnensünden der Jugendzeit: Die Haut vergisst sie nie.

Urlaub am Meer

UV-Schutz essenziell

Wer seine Ferien in südlichen Gefilden verbringt, sollte daher auf einen verlässlichen Sonnenschutz achten. „Ich empfehle Produkte mit Lichtschutzfaktor 50“, so Schmidt. „Tragen Sie sie eine halbe Stunde, bevor Sie ins Freie gehen, auf, damit die schützende Wirkung sich rechtzeitig entfalten kann.“ Wichtig ist, alle Körperareale, die der Sonne ausgesetzt werden, reichlich einzucremen und den Schutz alle vier bis fünf Stunden zu erneuern. „Diese Konsequenz lohnt sich besonders am Urlaubsanfang, wenn die Haut noch keinen Eigenschutz aufgebaut hat“, erklärt die Dermatologin. „So lässt sich eine schlimme Entzündungskaskade während der Ferien verhindern.“
Erneuert werden sollte der Sonnenschutz immer auch nach dem Schwimmen. Apropos Schwimmen: Beim erfrischenden Bad in Meer oder Pool brennt die Sonne meist ungebremst auf’s Haupt. Zu viel UV-Licht am Kopf erhöht aber die Gefahr, Basaliome zu entwickeln, Tumore, die durch ihr starkes Wachstum das angrenzende Gewebe schwer schädigen können. Werden Basaliome rechtzeitig erkannt und entfernt, ist diese Tumorerkrankung zwar gänzlich heilbar. Doch Vorbeugen ist bekanntlich besser. Schmidt: „Setzen Sie beim Schwimmen einen Hut auf oder schützen Sie die Kopfhaut mit einem Tuch, insbesondere wenn Ihr Haarwuchs weniger dicht ist.“
Nach dem Baden im Salzwasser empfiehlt sich übrigens eine Süßwasserdusche und gründliches Abtrocknen – die Salzkristalle im Wasser wirken wie Brennlinsen, bündeln und verstärken die UV-Strahlen. Außerdem kann Salzwasser die Haut austrocknen und Juckreiz verursachen, was ihrer Gesundheit und Schönheit abträglich ist.
Hat man sich trotz aller Vorsicht einen Sonnenbrand eingehandelt, lassen sich die Beschwerden mit Dexpanthenol- oder Vitamin-B-haltigen Feuchtigkeitslotionen lindern. In schweren Fällen kann eine Kortisoncreme die Entzündung hemmen und Zellschäden zumindest teilweise reparieren.

Spezialtipp für Aknepatienten

UV-Strahlung bessert Akne: Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Zwar trocknet die Urlaubssonne bestehende Pickel aus und das Hautbild erscheint momentan klarer, gleichzeitig aktiviert das UV-Licht aber die Zellteilung. Die Folge tritt drei bis vier Wochen verspätet ein: Nach dem Urlaub kommt es zu einem regelrechten Akneschub. Schmidts Empfehlung für Aknepatienten lautet daher: „Schützen Sie sich unbedingt mit fettfreien LSF 50-Gels vor zu viel Sonne. Wässrige Zubereitungen ermöglichen eine ungehinderte Transpiration und beugen somit der Pustelbildung vor.“

Ferien in den Bergen

Schutz vor wunden Füßen

In der kühlen, oft windigen Gebirgsluft ist man dagegen mit einer Sonnenschutzcreme mit höherem Fettgehalt besser beraten. Der Grund: Bei Kälte produzieren die Talgdrüsen weniger Fett und die Haut trocknet leichter aus. Vor den UV-Strahlen schützende Wasser-in-Öl-Emulsionen können diesem Effekt entgegenwirken. Sollte bei einer längeren Bergtour einmal für einige Zeit kein Fließwasser zur Verfügung stehen, behilft man sich daher auch am besten mit einem schonenden, alkoholarmen Gesichtswasser zum Reinigen des Teints und feuchten Reinigungstüchern.
Das Um und Auf für jeden Bergwanderer ist indes das Wohl der Füße. Wenn die Wanderschuhe an den Füßen scheuern, entwickeln sich binnen kurzem schmerzhafte Blasen. „Stechen Sie kleinere Blasen nicht auf, sondern kleben Sie ein Pflaster zur Polsterung darüber, so verhindern Sie eine Infektion“, rät Jolanta Schmidt. Oberflächliche größere Blasen können mit einer sauberen Nadel geöffnet werden. Nach dem Abtupfen der Flüssigkeit werden sie desinfiziert und mit einem Pflaster abgedeckt.
Damit Blasen erst gar nicht entstehen, empfiehlt es sich, neue Wanderschuhe eine Zeitlang auf kurzen Strecken einzugehen, bevor man zu einer längeren Tour aufbricht. Eine andere Möglichkeit der Prophylaxe ist, beim Wandern zwei Paar dünnere Socken übereinander zu tragen. So scheuern die zwei Textilschichten aneinander.
Wenn es um den Schutz vor wunden Füßen geht, können auch die richtigen Fußpflegemittel wahre Wunder bewirken. Schmidt: „Etwa bildet sich durch vorbeugendes Eincremen mit Hirschtalg eine Schutzschicht.“ Eine Alternative sind Salben mit Azulen. Dieser in der Kamille und Schafgarbe enthaltene Wirkstoff fängt freie Radikale und hat zudem antiallergische, heilende und reparierende Effekte, die der Haut an den Füßen dienen.

Spezialtipp bei Hallux valgus

Wer an einem Hallux valgus leidet, einem Schiefstand des großen Zehs, klebt am besten zusätzlich Schutzpflaster auf die Problemstellen.    ‘

Urlaub am See

Vorsicht vor Insekten und Pilzen
Auch wer seine Ferien am Ufer eines heimischen Sees verbringt, sollte ein gutes Sonnenschutzmittel im Gepäck haben. Abgesehen davon kann ein wirksames Repellent gegen Gelsen, Bremsen & Co. hilfreich sein, wenn die kleinen Plagegeister an lauen Sommerabenden lästig werden. Ist man trotzdem gestochen worden, gibt es gut wirksame Hilfen. „Gegen Mückenstiche helfen kühlende Salben oder Arnika-Gel, quälender Juckreiz kann durch Antihistamin-Cremen gemildert werden“, sagt Schmidt. „Entzündet sich der Stich, sollte man sich vom Arzt ein kortison- oder antibiotikahaltiges Mittel verschreiben lassen.“
Bienen- oder Wespenstiche werden am wirkungsvollsten mit kalten Umschlägen oder Eisbeuteln in Kombination mit Kortison- und Antihistamin-Präparaten zur äußerlichen Anwendung behandelt. Tritt nach dem Stich ein Nesselausschlag auf, ist Vorsicht geboten. „In einem solchen Fall sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen, weil Sie aller Wahrscheinlichkeit nach eine Allergie auf Insektengift entwickelt haben“, so Schmidt. „Lassen Sie sich ein Notfallset verordnen, das, im Ernstfall angewandt, einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verhindern kann.“
Eine weitere Gefahr für die Gesundheit und Schönheit der Haut kann auf Liegestuhllehnen lauern: der Hautpilz Malassezia furfur, der die Kleienpilzflechte hervorruft. Um dem unerfreulichen Leiden von vornherein zu trotzen, rät die Dermatologin, sich nie mit nacktem Rücken in einen Liegestuhl zu legen, sondern immer zuerst ein eigenes Handtuch auszubreiten.
Der Erreger ist zwar häufiger ein Problem wärmerer Klimazonen, kann sich aber während der Sommermonate auch in unseren Breiten schnell vermehren. „Die Kleienpilzflechte oder Pityriasis versicolor, so der medizinische Ausdruck, tritt vor allem dann auf, wenn die Haut durch Hitze und verstärktes Schwitzen irritiert ist. Der Pilz zerstört die Hautpigmente, was unschöne weiße Flecken unter den Achseln, am Dekolleté oder Rücken zur Folge hat“, erläutert Schmidt. Mit einem Besuch beim Hautarzt, der ein Antipilzmittel und eine spezielle, enzymhaltige Lotion verordnet, verabschieden sich die Schecken nach zwei bis drei Monaten.

Spezialtipp gegen Nagelpilz

Zur Vorbeugung von Nagelpilz an den Füßen und Händen hat sich das Auftragen von Nagellack bewährt, da die Lackschicht weniger Sauerstoff durchlässt und somit dem Pilz die Luft zum Atmen nimmt.    

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Tipps

Hautschutz auf Reisen

  • Flugzeug: Die Klimaanlage im Flugzeug wirkt austrocknend auf die Haut. Abhilfe schaffen Gesichtscremen mit Vitamin C, die gleichzeitig sonnenbedingten Hautschäden vorbeugen.
  • Nicht klimatisierte Busse, Züge & Co: Das Reisen in nicht klimatisierten Verkehrsmitteln in warmen Destinationen begünstigt den Rückstau von Schweiß. Um Pustelbildung oder einer Haarbalgentzündung vorzubeugen, empfehlen sich leichte Feuchtigkeitslotionen.
  • Dauert die Fahrt lang: Entfetten Sie zusätzlich zwischendurch Dekolleté und oberen Rücken mit alkoholhaltigem Gesichtswasser. Gegen Juckreiz hilft antihistaminhaltige Körpermilch.

Stand 06/2016

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