Training im Fitness-Studio

November 2006 | Fitness & Entspannung

Wie man es richtig macht
 
Fast eine halbe Million Österreicherinnen und Österreicher zieht es regelmäßig ins Fitness-Studio. Das Herbeitrainieren von Muskelkraft und Waschbrettbauch ist dabei längst nicht mehr alleiniges Ziel. Immer mehr Hobbysportler wollen dort auch ihre Ausdauer verbessern. Und diese Mischung ist aus sportmedizinischer Sicht geradezu ideal für die Gesundheit.
 
Von Mag. Wolfgang Bauer

Auf Laufbänder, Fahrradergometer, Stepper und Cross-Trainer herrscht ein regelrechter Ansturm. Das sind Fitnessgeräte, die hauptsächlich der Verbesserung der Ausdauer dienen. Erst dann geht es an die Bauch- und Rückentrainer und all die High-Tech-Geräte, deren regelmäßige Bedienung Muskelpakete und Waschbrettbäuche verspricht. Für Univ. Prof. Dr. Christian Gäbler, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie und Leiter der Sportambulanz am Wiener AKH, gibt es dafür eine einfache Erklärung: „Das Ausdauertraining ist für Hobbysportler überaus wichtig. Sie gehen in ein Fitnesscenter, weil sie dort unabhängig vom Wetter und vom Tageslicht trainieren können. Darum wird dieses Training gerade in der Zeit mit dem feucht-kühlen Wetter und der früh einsetzenden Dunkelheit immer beliebter.“

Breite Angebotspalette
Das Training in einer Fitnessanlage hat allerdings weit mehr zu bieten als ein wetterfestes Dach über dem Kopf. Weitere Vorteile sind:

Professionelle und individuelle Betreuung: „In einem gut geführten Fitnesscenter stehen den Trainierenden Fachleute, also Trainer, Sportwissenschaftler und eventuell auch Sportärzte mit Rat und Tat zur Seite. Mit ihnen sollten Sie Ihre Vorhaben besprechen, wenn Sie etwa durch gezieltes Training einige Kilos verlieren wollen oder aufgrund Ihres Schreibtisch-Jobs Kreuzschmerzen haben und daher den Rumpf stabilisieren möchten. Diese Experten sollten Ihnen ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm für Ihre Zwecke zusammenstellen können“, so Prof. Gäbler, der selbst mit einem Wiener Fitnesscenter zusammenarbeitet. Auch die Dauer und Häufigkeit des Trainings werden nach individuellen Zielen und Bedürfnissen festgelegt.

Im Fitnesscenter wartet man mit einem abwechslungsreichen Angebot auf: Da gibt es Krafttraining, Ausdauertraining und Gruppenaktivitäten wie Aerobic oder Jazz-Dance, aber auch Trainingseinheiten, die in Richtung Gesundheitsschulung gehen wie zum Beispiel eine spezielle Rückengymnastik.

Für ausreichend Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung ist gesorgt: Die Aussicht auf eine wohltuende Sauna, ein Dampfbad oder eine Massage motiviert während des schweißtreibenden Trainings. Ein Fitnesscenter bietet auch Unterhaltung und Zerstreuung. So kann man etwa meist beim Radeln auf dem Ergometer die Nachrichten im Fernsehen anschauen oder beim Joggen auf dem Laufband Musik hören.

Optimale Kombination
Einer der größten Vorteile eines Fitnesscenters besteht nach Ansicht des Sportarztes darin, dass man in nur einem Durchgang Ausdauer und Kraft trainieren kann. „Aus sportmedizinischer Sicht ist eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining besonders wichtig. Nicht zuletzt deshalb, weil durch ein gut ausgebildetes Muskelkorsett das Verletzungsrisiko des Ausdauersports vermindert wird. Gelenke, aber auch Gelenkskapseln und Bänder werden durch kräftige Muskeln vor Verletzungen geschützt. So ist es zum Beispiel sicherlich von Vorteil, wenn ein typischer Ausdauersportler wie ein Läufer eine kräftige Rumpfmuskulatur und eine gewisse Kraft im Oberkörper aufweist. Und genau das kann er an den Geräten trainieren“, so Gäbler.

Kraft ist gesund
Wer sich nach dem Ausdauertraining auf dem Ergometer oder dem Laufband noch zur Kräftigung zu den Bauch- und Rückentrainern oder an ein Rudergerät begibt, betreibt nicht nur Verletzungsprophylaxe. Denn Krafttraining kann mehr:

  • Krafttraining hilft beim Abnehmen. Mit verantwortlich dafür ist der so genannte Nachbrenneffekt, also eine gesteigerte Fettverbrennung, die bis zu 24 Stunden nach der Trainingseinheit anhalten kann.
  • Krafttraining beseitigt muskuläre Dysbalancen, also ein ungleiches Verhältnis in der Stärke der Muskulatur. Man denke an jene Läufer oder Radfahrer, die über eine gut ausgebildete Beinmuskulatur verfügen, deren Bauch- und Rückenmuskulatur aber zu wünschen übrig lassen.
  • Krafttraining beugt Osteoporose vor, weil es die Knochendichte erhöht.
  • Es kurbelt den Stoffwechsel an. Wenn die Muskelmasse um 1,5 Kilogramm zunimmt, dann wird der Stoffwechsel um sieben und der tägliche Kalorienverbrauch um 15 Prozent erhöht.
  • Krafttraining verbessert die Blutfettwerte: Cholesterin- und Triglyzeridspiegel sinken, das „gute“ HDL-Cholesterin steigt.
  • Es beugt dem Muskelschwund vor, was besonders wichtig ist, denn spätestens ab dem 30. Lebensjahr verliert man jedes Jahr zirka ein Prozent der Muskelmasse, wenn man inaktiv ist.

So wird trainiert
Beim so genannten Muskelaufbautraining wird mit hohen Widerständen an den verschiedenen Geräten trainiert. 60 bis 80 Prozent der maximalen Kraft muss man dazu aufwenden, man kann die Übungen also nicht allzu oft wiederholen (zirka acht bis 20 Mal). Anfänger lassen sich am besten von einem Trainer erklären und zeigen, wie die Übungen richtig ausgeführt werden. „Besonders wichtig ist: Nie unter Schmerzen trainieren! Wenn Sie vom Krafttraining Schmerzen bekommen, dann wenden Sie sich an Ihren Sportarzt! Möglicherweise muss man die Trainingsbelastung überdenken bzw. neu gestalten“, sagt Prof. Gäbler. Auch Bluthochdruckpatienten sollten sich mit ihrem Arzt in Verbindung setzen, wenn sie Krafttraining machen wollen, weil es dabei zu enormen Blutdruckanstiegen kommen kann, was für die Betroffenen ein beträchtliches Risiko bedeutet. Beim Kraftausdauertraining wird die Muskulatur lediglich gestrafft, die Muskeln nehmen nicht wesentlich an Umfang zu. Es kann sogar vorkommen, dass der sichtbare Umfang – etwa der Oberarme – abnimmt. Denn durch die Verwendung von Hanteln, Expander oder Gummi-Band bekommt man zwar mehr Kraft in den Oberarmen, durch den Abbau von Fettgewebe werden die Arme jedoch straffer und schlanker. Fitnessstudios verfügen über ein reichhaltiges Übungsprogramm für diese Art der Körperformung, auch Body-Shaping genannt. Nicht zuletzt kann man in einem Fitnessstudio auch ohne Geräte Kraft trainieren. So kann man auf der Matte mit Hilfe von Sit-ups, Liegestützen und anderen gymnastischen Übungen die Muskulatur kräftigen. Österreichische Fitnesstage:


   

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