Qigong: Sanft gegen Stress

März 2007 | Fitness & Entspannung

Gelassenheit kann man trainieren
 
Der sanfte Weg zu mehr Lebensfreude und Gelassenheit, erhöht das Körperbewusstsein und stärkt die Abwehrkraft. Die Ärztin Dr. Sigrun Schaller ist diesen Weg gegangen – und empfiehlt ihn seither mit Begeisterung ihren Patientinnen und Patienten.
 
Von Mag. Wolfgang Bauer

Zunächst eher skeptisch, aber mit einer gehörigen Portion Neugier entschied sich die Allgemeinmedizinerin Dr. Sigrun Schaller in Zell am See zu einem Qigong-Wochenendkurs bei Dr. Gerhard Wenzel. Wenzel ist Arzt in Schwarzach im Pongau, hat nach mehreren Aufenthalten in China bei verschiedenen Qigong-Lehrern die Methode in den Westen gebracht und im Jahr 1991 die Österreichische Qigong-Gesellschaft gegründet. Der Kurs hat Dr. Schaller überzeugt: „Ich habe dann regelmäßig geübt und bald gemerkt, dass mir die Übungen viele gute Erfahrungen bringen. Nach etwa einem Jahr habe ich wieder einen Kurs besucht, die Methode vertieft und Neues dazugelernt. Seither übe ich Qigong mit Begeisterung und rate auch meinen Patientinnen und Patienten zu diesem Weg, um ihre Energie zu regulieren“, sagt die Ärztin.

Mehr als 5000 Übungen
Es gibt mehr als 5000 verschiedene Qigong-Übungen. „Wir von der Österreichischen Qigong-Gesellschaft praktizieren das Qigong-Gehen, das das
so genannte Nieren-Qi stärkt. Bei diesen Gehübungen, bei denen man ganz bewusst die Füße auf den Boden aufsetzt, werden ständig wichtige
Akupunkturpunkte angeregt. Hinzu kommt eine spezielle Atemtechnik, die – wie Studien aus China belegen – den Sauerstoffgehalt im Blut erhöhen. Sanfte fließende Bewegungen der Hände unterstützen die Gehübungen und leiten die Energie dorthin, wohin sich gerade die Aufmerksamkeit richtet“, erklärt Dr. Schaller.
Qigong besteht jedoch nicht nur aus sanften Bewegungen, sondern auch aus Ruheübungen, die im Sitzen durchgeführt werden. Bei anderen Qigong-Praktiken wiederum werden die Bewegungen rein meditativ im Geiste ausgeführt. Eine weitere Qigong-Praxis ist die Selbstmassage Anmo, bei der Akupunkturpunkte massiert werden. Was alle Qigong-Varianten gemeinsam haben: Die Übungen werden mit größtmöglicher Aufmerksamkeit ausgeführt, so dass der Atem ruhig fließt und man geistig ganz im Hier und Jetzt ist.

Innere Ruhe
Dementsprechend wirkt Qigong: „Durch regelmäßiges Üben erhöht sich Ihr Körperbewusstsein, Sie werden sich selber gegenüber aufmerksamer und achtsamer. Sie haben aber auch mehr Energie zur Verfügung, sind weniger müde und die Abwehrkraft gegenüber Witterungseinflüssen und Infektionen steigt“, sagt Dr. Schaller. Durch die Bewegungsübungen verbessert sich darüber hinaus das Gleichgewichtsgefühl. Nicht zu unterschätzen sind die Auswirkungen auf Geist und Seele: Qigong bringt innere Ruhe und Gelassenheit. Durch die Konzentration auf bestimmte Übungen treten Gedanken und Gefühle, die einen stark beschäftigen, in den Hintergrund. Vieles von dem, was bedrückt und beunruhigt, kann man plötzlich von der heiteren Seite sehen.

Diese Effekte stellen sich freilich vor allem dann ein, wenn man regelmäßig übt, am besten täglich. Dr. Schaller: „Ich empfehle die Übungen zwischen fünf und sieben Uhr früh zu praktizieren, denn da ist die bewegte Energie, das Yang, im Kosmos am höchsten.“ Qigong lernt man am besten in einem Kurs. Schon ein Wochenende genügt, um einige wichtige Grundübungen zu erlernen. Selbstverständlich kann man sein Repertoire in zusätzlichen Kursen erweitern. Und es macht auch nichts, wenn man die Übungen zunächst noch nicht so perfekt beherrscht. „Wer Qigong so lernt, wie wir von der Österreichischen Qigong-Gesellschaft es in Kursen vermitteln, der kann sich keinen Schaden zufügen“, sagt Dr. Schaller.

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Woher kommt Qigong?
Der Begriff Qigong wurde erst in den 1950er Jahren geprägt, als offizielle Stellen in China begannen, traditionelle Übungen zur Erhaltung der Gesundheit und zur Behandlung von Krankheiten zu fördern. Die Übungen zur Anreicherung und Harmonisierung der Lebensenergie „Qi“ bildeten bis dahin bereits seit rund 4000 Jahren eine wesentliche Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin – neben Akupunktur, Arzneimittel- und Ernährungslehre sowie Massagetechniken.

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Qigong – Arbeit mit der Lebenskraft
Der Begriff Qigong setzt sich zusammen aus „Qi“ (Lebenskraft, Energie) und „Gong“ (Arbeit, Fähigkeit). Qigong kann man also übersetzen mit „Arbeit mit der Lebenskraft“. Qi ist ein Schlüsselbegriff der Traditionellen Chinesischen Medizin, sozusagen die Basis allen materiellen und spirituellen Lebens. Bestimmte Körperübungen wie die des Qigong bringen das Qi zum Fließen, was bedeutet, dass die Mechanismen des Lebens optimal funktionieren.

Webtipp: www.qigonggessellschaft.at


   

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