Essen Sie sich jung!

September 2007 | Ernährung & Genuss

Schön und straff durch richtige Ernährung
 
Schönheit geht durch den Magen, sagt Anti Aging-Mediziner Dr. Markus Metka. Und er erklärt für MEDIZIN populär, was Sie essen sollten, damit Sie gesund bleiben, länger jung aussehen und Ihre Haut von innen gestrafft wird.
 
Von Mag. Karin Kirschbichler

Verhindern kann man es ja nicht, das Älterwerden, das auf der Haut seine sichtbaren Spuren hinterlässt. Ob sich Falten und fahler Teint schon mit 30 oder erst mit 50 zeigen, ist schließlich zu 30, 40 Prozent auf die Gene zurückzuführen, die uns in die Wiege gelegt wurden. Verlangsamen kann man den Alterungsprozess aber wohl. Denn zu 60, 70 Prozent sind es Lebensstilsünden, die Krankheiten auslösen und die Haut (vorzeitig) altern lassen: Zuviel Sonne, Rauchen, Stress, Bewegungsarmut und nicht zuletzt falsche Ernährung beschleunigen den Prozess, machen die Haut frühzeitig dünner, schlaffer, trockener.

Feuerlöscher und Radikalenfänger
Medizinisch gesprochen sind an der Hautalterung zwei Stressfaktoren im Körper schuld: der inflammatorische und der oxidative Stress. „Inflammatorischen Stress muss man sich wie einen ,inneren Brand‘ vorstellen“, verdeutlicht Anti Aging-Experte Dr. Markus Metka. „Winzige Entzündungsherde, von denen wir nichts spüren, können sich wie ein Lauffeuer ausbreiten, bis die Zellen kollabieren und der Körper mit chronischen Krankheiten oder – was die Haut betrifft – mit einer stark verfrühten Hautalterung reagiert.“ Verantwortlich für ein Zuviel an „stillen Entzündungen“ ist, wie die Wissenschaft heute weiß, vor allem die Fehlernährung, als prominente „Brandstifter“ gelten zum Beispiel fette Würste und Schweineschmalz. Falsche Ernährung ist aber auch verantwortlich für den „oxidativen Stress“, bei dem die freien Radikale als allseits bekannte Unheilstifter am Werk sind. Diese aggressiven Moleküle stören die Harmonie in der Zellstruktur und sorgen so für ein Chaos, das sich auf der Haut durch „Scheckigkeit, Gefäßvermehrung, Altersflecken und Falten“ zeigt, wie Metka erklärt. Förderer der freien Radikalen sind neben Rauchen und übertriebenen Sonnenbädern auch so beliebte Sonntagsspeisen wie Schnitzel und Torte.

Die Haut hat also richtig Stress. Um straff und schön zu bleiben, muss sie sich permanent gegen „Brandstifter“ und „freie Radikale“ wehren, die diesen Stress verursachen. Unterstützen kann man sie dabei mit der richtigen Ernährung. „Feuerlöscher“ und „Radikalenfänger“ kann man aber nicht nur essen, sondern auch nicht essen. „Verzichten Sie auf falsche Fette und auf Zucker. Wenn Sie das 28 Tage lang resolutest befolgen – so lange braucht die Oberfläche der Haut, um sich zu erneuern –, kann man das Ergebnis bereits auf der Haut sehen: Sie ist glatter, besser durchblutet, rosiger, einfach jugendlicher“, weiß Metka und fügt hinzu: „Das funktioniert übrigens in jedem Alter. Es ist also nie zu spät, mit der richtigen Ernährung die Haut sozusagen von innen zu straffen.“

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Die Top-Ten der Hautstraffer

Brokkoli
Wie seine Geschwister aus der Kohl-Familie ist Brokkoli eine kalorienarme Vitamin C-Bombe. Das Anti Aging-Vitamin ist nicht nur ein potenter Radikalenfänger, es hilft auch bei der Bildung und Vernetzung von Kollagen und verbessert so die Hautqualität. Die Familie der Kreuzblütler zeichnet sich auch durch so genannte Isothiocyanate aus, die nachweislich Krebs vorbeugen können.
Tipp: Ein wohlschmeckender Snack beim Fernsehen: Essen Sie rohe Brokkoli-Röschen zum Beispiel mit einem pikanten Dip.

Grüntee
Die Polyphenole im Grüntee sollen vor sonnenbedingten Hautschäden schützen und so der Entstehung von Hautkrebs vorbeugen. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass Grüntee auch ein guter Antifaltenschutz ist. Diese Wirkung wird auf das im Tee enthaltene Vitamin C sowie die Spurenelmente Zink, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen zurückgeführt.
Tipp: Drücken Sie den Teebeutel gut aus, bevor Sie ihn aus der Tasse entfernen. Der dabei entstehende Sud ist reich an Haut straffenden Flavonoiden.

Heidelbeeren
Die Heilkraft der kleinen blauen Beeren ist schon seit altersher bekannt. Im Kampf gegen die Hautalterung werden sie von der Anti Aging-Medizin geradezu als Wunderpillen gefeiert. Mit ihrer Unzahl an Vitaminen und Mineralstoffen sowie den wertvollen Flavonoiden, die in der blauen Tinte enthalten sind, sind Heidelbeeren äußerst effiziente Radikalenfänger.
Tipp: Essen Sie regelmäßig frische (am besten wilde) Heidelbeeren mit Joghurt verrührt oder im Obstsalat.

Oliven
Oliven und das daraus gewonnene Öl regenerieren die Haut von außen und innen. Die Wirkstoffe der Olive, allen voran das so genannte Hydroxytyrosol, bekämpfen nicht nur die freien Radikale, sie machen sich als „Feuerlöscher“ auch nützlich im Kampf gegen die schädlichen Entzündungsherde im Körper.
Tipp: Von den gesunden Inhaltsstoffen des am besten kalt gepressten Olivenöls profitiert man, wenn man es kalt verwendet. Und täglich! Verfeinern Sie diverse Speisen kurz vor dem Servieren mit Olivenöl.

Rotwein
Ein bis zwei Achtel Wein pro Tag, aber auf keinen Fall mehr! So lautet die Empfehlung der Mediziner im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch gegen vorzeitige Hautalterung. Der Grund: Rotwein ist ein potentes Konzentrat an gesunden Substanzen, darunter das Anti Aging-Wunder Resveratrol, das ganz wesentlich für ein jugendliches Aussehen der Haut sorgt.
Tipp: Wer auf Alkohol verzichten möchte: Resveratrol steckt in kleineren Mengen auch in dunklen Rosinen, rotem Traubensaft und Erdnüssen.

Sojabohnen
Die Wirkstoffe der Sojabohne – wie das Phytohormon Isoflavon, Antioxidantien und antientzündliche Substanzen – gelten als das Geheimnis für den „knitterfreien Look“ asiatischer Frauen oft bis ins hohe Alter. Wer regelmäßig Sojabohnen isst, kann den Alterungsprozess der Haut, der auch mit dem ab dem 35. Lebensjahr einsetzenden sinkenden Östrogenspiegel zusammenhängt, verzögern.
Tipp: Eine Tasse Sojamilch oder eine handtellergroße Portion Tofu decken den Tagesbedarf.

Spinat
Wie andere grüne Blattgemüsesorten speichert auch Popeyes Lieblingsspeise in der Blattoberfläche eine ganze Reihe wichtiger Vitamine und Mineralstoffe. Die Anti Aging-Medizin macht sich vor allem die B-Vitamine des Spinats zunutze, die als Radikalenfänger agieren und so den Alterungsprozess hemmen.
Tipp: In den Genuss aller enthaltenen Vitamine kommen Sie, wenn Sie Spinat roh genießen, als Salat verfeinert beispielsweise mit Schafkäse, Walnüssen und Olivenöl.

Tomaten
Hunderte wertvolle Inhaltsstoffe machen die Tomate zur „Anti Aging-Bombe“. Darunter B-Vitamine, die Vitamine C und E, Folsäure, Karotin, der „Glücksbote“ Tyrosin und der mächtige Radikalenfänger Lycopin. Wer viel von diesem Stoff zu sich nimmt, der übrigens auch in Melonen und Marillen enthalten ist, kann sich länger über glatte und jugendliche Haut freuen.
Tipp: Weil der Wirkstoff Lycopin beim Kochen erhalten bleibt, sind auch Dosentomaten, fertige Pasta-Saucen und (zuckerfreies) Ketchup probate Hautstraffer.

Walnüsse
Es ist der hohe Melatoningehalt, der Walnüsse, aber auch andere Nüsse zu Hautstraffern macht. Denn das Schlafhormon Melatonin sorgt dafür, dass sich die Haut in der Nacht besonders gut regenerieren kann. Der hohe Fettgehalt der Nüsse sollte einen nicht am reichlichen Verzehr hindern, weil die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren äußerst wertvoll sind.
Tipp: Drei Walnüsse als Betthupferl verbessern den Schlaf. Streuen Sie öfter Walnüsse übers Müsli oder über den Salat.

Wildlachs
Die Omega-3-Fettsäuren aus fetten Fischen sind die unangefochtenen Superstars der Anti Aging-Medizin. Sie schützen die Zellen und sorgen so auch für jugendliches Aussehen. Wer Wildlachs, Thunfisch, Sardinen, Sardellen, Makrelen, Heringe, Forellen, Seebarsch zwei- bis dreimal pro Woche auf den Speiseplan setzt, wird die positiven Effekte auf die Haut schon nach kurzer Zeit sehen können.
Tipp: Wer Fisch nicht mag, kann sich Omega-3 auch aus Walnüssen, Leinsamen, Weizenkeimen, Raps und Soja holen.

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Die Fischölkrise
Omega-3-Fettsäuren: Woher nehmen?

Experten warnen, dass mit den Fischbeständen auch der Anti Aging-Superstar Fischöl knapper wird. Was tun, wenn man nicht auf das gesunde Omega-3 verzichten will?

Omega-3-Fettsäuren gelten als die unangefochtenen Stars unter den Fetten. Die Zell-schützende Wirkung von Fischöl ist wissenschaftlich unumstritten, an seiner großen Bedeutung in der gesunden Ernährung zweifelt heute niemand.
Fette Meeresfische sind die Omega-3-Hauptlieferanten, allen voran der Wildlachs. Wer trotz der Meldungen über schwindende Fischbestände und bedenkliche Fischereimethoden nicht auf die positiven Effekte von Omega-3 verzichten will, steckt in der Ölkrise. Die Frage, die sich immer mehr stellen: der Umwelt schaden oder sich selbst?

Geht´s auch ohne Wildlachs?

Dass gerade der Wildlachs zum Omega-3-Aushängeschild geworden ist, erklärt Dr. Markus Metka so: „Er ist der wohlschmeckendste und sicherste Omega-3-Lieferant. Was aber die wenigsten wissen – und darum liest man es kaum: Omega-3 ist nicht gleich Omega-3. Am wertvollsten sind die Omega-3-Fettsäuren, die aus 22 bis 25 Kohlenstoffatomen bestehen (C22 – C25). Man findet sie in fetten Fischen wie eben dem Wildlachs. Omega-3-Fette sind aber auch in bestimmten pflanzlichen Ölen reichlich enthalten. In Nussölen zum Beispiel, in Leinsamen- und Hanföl. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren bestehen aber nur aus 20 Kohlenstoffatomen (C20), sind also nicht ganz so hochwertig wie die Fischöle. Nun ist der gesunde Organismus vor allem in jüngeren Jahren in der Lage, diese Omega-3-Fette in hochwertigere umzuwandeln. In höherem Alter lässt diese Fähigkeit allerdings nach. Auf Nummer sicher geht man also, wenn man die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischöl direkt zu sich nimmt. Die einzige Möglichkeit, sich mit diesen wichtigen Fetten zu versorgen, ist Fisch aber nicht.“

Weitere Omega-3-Lieferanten
Wer länger gesund bleiben und jugendlich aussehen will, kommt laut Metka nicht um den Ölwechsel herum: Wer Oliven- oder Kürbiskernöl und Lein- oder Hanföl im Verhältnis 8 : 2 verwendet, Erdnuss- oder Rapsöl zum Kochen nimmt, auf die hierzulande üblichen tierischen und auf gehärtete Fette möglichst verzichtet, Omega-3-Lieferanten wie Walnüsse, grünes Blattgemüse und Leinsamen auf seinen Speiseplan setzt und (in höherem Alter) regelmäßig Fisch isst, kann laut Metka die Ölkrise überwinden. Beim Umgang mit tierischen Fetten hält sich die moderne Anti Aging-Medizin übrigens an eine mehr als 2000 Jahre alte Weisheit: „Iss nur Fleisch von Tieren ohne Beine oder mit zwei Beinen.“ (Konfuzius, 551-479 v. Chr.)

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Zucker lässt die Haut altern
Gesundes Blut ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunde, schöne Haut. Ist etwa der Blutzuckerspiegel aus dem Lot, so nimmt das die Haut sehr übel. Ein gestörter Zuckerhaushalt ist, so sind Anti Aging-Mediziner überzeugt, hauptsächlich schuld am so genannten inneren Brand, jenen Mikroenzündungen also, die für vorzeitige Hautalterung verantwortlich sind.
Sündenbock Nummer 1 ist raffinierter Haushaltszucker, aber auch die Mengen an verstecktem Zucker in Fast Food und Fertiggerichten darf man nicht unterschätzen.
Mit „zuckerfreien“ Produkten kann man sich gesunde und schöne Haut allerdings nicht erkaufen, so Metka. Denn der Vermerk „ohne Zucker“ bezieht sich lediglich auf weißen Zucker, der ebenfalls nicht unbedenkliche Stärkezucker zum Beispiel darf in „zuckerfreien“ Nahrungsmitteln enthalten sein.
Wer der Zuckerfalle entkommen möchte, sollte auf Fertiggerichte verzichten und insgesamt weniger süß essen. Rohzucker, brauner Zucker & Co sind als Alternativen nicht geeignet und sollten nur höchst sparsam zum Einsatz kommen. Den Zuckerbedarf deckt man idealerweise durch natürliche Kohlenhydrate, wie sie in Getreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten zu finden sind.

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