Hautpflege ab 50: Aufbauen und Festigen!

Juni 2015 | Kosmetik & Pflege

Jetzt geht es ums Verwöhnen!
 
Mit 50+ wird das Bindegewebe allmählich immer schwächer – das macht die Haut schlaff. Weil sie außerdem immer dünner, trockener und empfindlicher wird, will sie jetzt mit spezieller Pflege gefestigt, aufgebaut und richtig verwöhnt werden.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

Nach dem 50. Geburtstag befindet sich eine Frau, gemessen an Durchschnittswerten, in den Wechseljahren und der Hormonhaushalt stellt sich um. Die Hirnanhangdrüse sowie die Eierstöcke drosseln die Produktion der weiblichen Sexualhormone – allen voran der Östrogene. Mit den Östrogenen geht der Haut ein wesentlicher Jungbrunnen verloren, weiß Dr. Monika Fuchs, Ärztin für Allgemeinmedizin sowie Spezialistin für ganzheitliche und ästhetische Medizin in Wien und erklärt, warum das so ist: „Wenn der Östrogenspiegel sinkt, produziert die Haut weniger Feuchtigkeit, wodurch sie ihre Straffheit verliert, dünner, empfindlicher und trockener wird.“ Außerdem wird die Haut noch weniger gut durchblutet und mit Nährstoffen versorgt.

Phytohormone & Retinol
Ein gutes Mittel, das diesen Prozess zumindest verlangsamen kann: Die Verwendung von Anti-Aging-Produkten mit sogenannten Phytohormonen, pflanzlichen Hormonen, die häufig aus Hopfen, der Yamswurzel, Rotklee und Soja gewonnen werden. Werden die Produkte auf die Haut aufgetragen, wirken sie ähnlich wie körpereigene Östrogene und kurbeln die Durchblutung und die Feuchtigkeitsproduktion der Haut an. Fuchs: „Wer Produkte mit Phytohormonen verwendet, erreicht, dass sich der Alterungsprozess und die Faltenbildung verzögern.“ Abgesehen von den Phytohormonen ebenfalls gut gegen Faltenbildung sind Produkte, Cremen oder Seren mit Retinol bzw. reinem Vitamin A. Das Vitamin stärkt das Bindegewebe, indem es die Bildung von Kollagen anregt, jener Eiweißsubstanz, die der wichtigste Bestandteil des Bindegewebes ist.  
Frauen, deren Haut besonders empfindlich ist, sollten bei der Verwendung von Cremen oder Seren mit Retinol laut Medizinerin Fuchs aber vorsichtig sein und diese zunächst probeweise auf die Haut in der Armbeuge auftragen. Rötet sich dort die Haut, sollte man die Mittel nicht für das Gesicht verwenden. Fuchs: „Denn dann besteht die Gefahr, dass sich auch die Haut im Gesicht rötet und schuppt.“ Pflegeprodukte, vor allem Seren, mit Vitamin C und anderen Substanzen helfen gegen eine weitere, durch die Umstellung des Hormonhaushalts in den Wechseljahren gehäuft auftretende Erscheinung: sogenannte Altersflecken, bräunliche Pigmentanhäufungen im Gesicht und auf den Händen, die auch Melasmen genannt werden. „Diese Aufhellerseren lassen die Flecken verblassen und machen die Haut wieder ebenmäßig“, weiß Fuchs.

Maßvoll peelen

Wer mit Seren mit Vitamin C, dem reinen Vitamin A Retinol und der Verwendung von Produkten mit Phytohormonen drei Neuerungen in den Pflegefahrplan einbaut, darf freilich auch mit 50+ die Standards nicht vernachlässigen. Fuchs: „Der tägliche Sonnenschutz mit Tagescremen oder einem Make-up mit Sonnenschutzfaktor ist wichtiger denn je, denn die Haut wird mit zunehmendem Alter empfindlicher und reagiert stärker auf die UV-Strahlen der Sonne.“ Die konsequente Reinigung der Haut mit milden, rückfettenden Produkten morgens und abends ist ebenfalls weiterhin Pflicht, auch milde Peelings können nach wie vor auf dem Pflegeprogramm stehen – „allerdings sollten diese besser nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch alle zwei Wochen angewandt werden“, warnt Fuchs. Wer die obersten Hautschüppchen häufiger abrubbelt, könnte der älter werdenden Haut mehr schaden als nützen, sie reizen und austrocknen, was die Gefahr für die Entstehung von Trockenheitsekzemen erhöht. Und dazu neigen Frauen mit zunehmendem Alter ohnedies immer stärker.
Bei einer besonders empfindlichen Haut empfiehlt Fuchs, auf selbst durchgeführte Peelings gänzlich zu verzichten und stattdessen alle paar Monate vom Arzt ein passendes Fruchtsäurepeeling oder eine Microdermabrasion durchführen zu lassen.

Needling überlegen
Ebenfalls eine Überlegung wert könnte ein sogenanntes Needling sein. Dabei werden der Haut mit einem Roller, der mit winzigen Nadeln bestückt ist, kaum spürbare Mikroverletzungen zugefügt. Da der Körper im Bestreben, sich selbst zu heilen, die kleinen Verletzungen repariert, baut er Kollagen auf, wodurch das Bindegewebe stärker wird, sich Fältchen verlieren und für eine Zeit lang keine neuen mehr entstehen. Medizinerin Fuchs: „Die straffende Wirkung des Needlings lässt sich noch verstärken, indem beim Rollen verjüngende Spezialwirkstoffe in die Haut eingeschleust werden.“

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Was tun bei Trockenheitsekzemen?

Die Frauenhaut wird in ihrem 60. Lebensjahr immer trockener und ist daher auch anfällig für Trockenheitsekzeme. Die weiblichen Sexualhormone, Östrogene, schützen die Haut vor dem Feuchtigkeitsverlust. Gehen sie nach und nach verloren, wird die Haut immer trockener, meist zunächst an den Schienbeinen und den Ellenbogen. Dr. Monika Fuchs rät, die Haut an diesen Stellen mit besonders reichhaltigen Cremen zu pflegen. Sollte sie zu jucken beginnen, sich röten und schuppen, was ein Anzeichen für die Entstehung eines Trockenheitsekzems sein kann, sollte man  in den Pflegefahrplan eine Extra-Zuwendung einbauen und die Haut öfter als sonst eincremen. Hält sich das Ekzem trotz der Selbstversorgung, heißt es: ab zum Hautarzt. Dann helfen nur noch medizinische Produkte.

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Wie halte ich die Haare jung?

So wie die Haut kommen bei Frauen der Generation 50plus auch die Haare in die Jahre. Als Hauptgründe dafür nennt die Wiener Dermatologin Univ. Prof. Dr. Jolanta Schmidt das Altern und die Hormonumstellung in den Wechseljahren bzw. das Absinken des Östrogenspiegels. „Wie der Mensch insgesamt und alle Hautanhangsgebilde altern auch die Haarfollikel mit den Haarwurzeln, in denen die Haare gebildet  werden.“ Erneuerungsprozesse werden über die Jahre langsamer, die Haarwurzeln müder. Letztendlich wird, nachdem ein Haar ausgefallen ist, kein neues mehr nachgebildet. „Auf diese Art und Weise tritt bei Frauen um den Beginn des sechsten Lebensjahrzehnts herum ein Haarverlust ein, je nach erblicher Veranlagung verlieren sich bis zu 20 Prozent der Haare, vor allem am Oberkopf und an den Schläfen“, so Schmidt.  Auch die pigmentbildenden Zellen lassen leistungsmäßig nach, dadurch verlieren so wie die Haut auch die Haare ihre Farbe und werden grau. Wann und wieviel des weiblichen Kopfschmucks verloren geht bzw. wie schnell die verbleibende Haarpracht grau wird, bestimmen im Wesentlichen die Gene. Doch wenn es um den Verlust der Haare und der Haarfarbe geht, spielt auch die Lebensweise eine Rolle: Unausgewogene Ernährung, ein erhöhter Alkoholkonsum und Rauchen lassen die Haare vermehrt fallen – und möglicherweise früher ergrauen. Außerdem haben verschiedene Krankheiten einen Einfluss auf die Gesundheit, Schönheit und Fülle der Haare, weiß Schmidt. „Die altersbedingte Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ II, Nierenerkrankungen oder Medikamente können zu Haarausfall und frühzeitiger Ergrauung führen.“ Zumindest gegen Haarausfall lässt sich aber etwas machen, weiß die Medizinerin: „Spezielle Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen der B-Gruppe und verschiedenen Enzymen und medizinische Ampullen-Kuren helfen.“

Stand 05/2015

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