Problemhaut

Mai 2013 | Kosmetik & Pflege

Die besten Tipps für die richtige Pflege
 
Trocken und empfindlich, gereizt und gerötet, fettig und zu Unreinheiten neigend: Problemhaut jeglicher Art verlangt nach der richtigen Pflege. MEDIZIN populär gibt Rat.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

Die Kleider, die wir anziehen, können wir uns aussuchen. Nicht aber den größten Mantel, der uns vor der Außenwelt schützt: unsere Haut. Wie sie beschaffen ist, wird uns in die Wiege gelegt. „Die Gene bestimmen, welchen Hauttyp wir haben“, verdeutlicht Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie am Juvenis Medical Center in Wien. „Und Hauttypen gibt es grundsätzlich drei“, erklärt sie weiter. „Die normale Haut, die fette oder seborrhoische Haut und die trockene, sebostatische Haut.“ Schließlich kann sich unser „Mantel“ auch noch als Mischhaut zeigen: „Sie ist in der sogenannten T-Zone im Gesicht, die sich über die Stirn und die Nase bis zum Kinn zieht, eher fett und an den Schläfen und Wangen normal bis trocken“, erläutert Kopp.

Hautbild verändert sich

Zwar bestimmen die Gene bis zu einem gewissen Grad auch mit, wie sich die Haut im Lauf des Lebens verändert. Doch hängt die Entwicklung, die unser größtes Organ mit den Jahren vollzieht, darüber hinaus von weiteren Faktoren ab. „Äußere Einflüsse wie das Klima, in dem wir leben, aber auch innere Faktoren wie das psychische Befinden wirken sich auf das Hautbild aus“, so die Expertin. So kann es dazu kommen, dass sich der grundlegende Hauttyp verstärkt und Mischhaut, fette oder trockene Haut Probleme machen. Oder dass sich normale Haut verschlechtert und trocken und empfindlich wird, gereizt und gerötet oder fettig und zu Unreinheiten neigend.
Gegen all diese Probleme lässt sich freilich etwas tun: „Wenn es darum geht, das Hautbild zu normalisieren, ist die richtige Pflege das Um und Auf.“ Etwas Geduld muss man allerdings schon haben, denn so wie sich der Zustand der Haut nicht von heute auf morgen verschlechtert, so lässt er sich nicht von einem Tag auf den anderen verbessern. Fühlen wir uns auch nach Wochen der Bemühungen nicht wieder wohl in unserer Haut, sprießen Pickel und Pustel weiter oder juckt und spannt die Haut immer noch, dann rät Kopp, einen Hautarzt aufzusuchen. Denn dann könnten die unliebsamen Veränderungen Anzeichen für eine Hauterkrankung sein  (siehe „Bitte zum Arzt, wenn…“).

Hauttyp durch Selbsttest feststellen

Wie pflegt man Problemhaut richtig? Zunächst sollte man herausfinden, welchen Hauttyp man hat, so Kopp. Dafür eignet sich ein einfacher Selbsttest: Man wäscht die Haut mit Wasser und trocknet sich ab. Dann wartet man zwei Stunden ab. Nach dieser Wartezeit gilt für den Körper genauso wie für das Gesicht: Fühlt sich die Haut gut an, gehört sie dem normalen Typ an. Spannt die Haut, so ist sie trocken. Glänzt sie, hat man fette Haut. Glänzt sie nur in der T-Zone des Gesichts, hat man eine Mischhaut.

Trockene Haut:
Rückfettende Produkte verwenden

„Trockene Haut ist deswegen trocken, weil sie so strukturiert ist, dass sie Feuchtigkeit schlecht halten kann“, erklärt Kopp. Anders verhält es sich mit der Haut, die mit zunehmendem Alter trockener wird. „Dieser Prozess hängt damit zusammen, dass die Talgdrüsen mit den Jahren immer weniger Talg produzieren“, erklärt die Expertin. Wer trockene Haut hat, hat meist unmittelbar nach dem Waschen oder einige Zeit danach ein Spannungsgefühl, oder die Haut juckt und brennt, rötet sich. Besonders empfindlich reagiert trockene Haut an jenen Stellen, an denen wir uns nicht nur waschen, sondern auch die Körperhaare abrasieren: unter den Achseln, an den Beinen oder in der Bikinizone. Das liegt daran, dass durch das Rasieren ein Teil der obersten Hautschüppchen entfernt wird und damit auch die Feuchtigkeit, die in ihnen steckt.
Wer meint, trockene Haut schon allein durch den Verzicht auf Reinigungsmittel zu verwöhnen, irrt: „Entgegen der landläufigen Meinung sollte man trockene Haut auf keinen Fall ausschließlich mit Wasser reinigen“, mahnt Kopp. Der Grund: „Wasser trocknet die Haut nur weiter aus.“ Stattdessen empfiehlt sich der Griff zu milden Reinigungsmitteln ohne Alkohol, denn der entzieht der Haut Feuchtigkeit. „Das können zum Beispiel ein Reinigungsschaum für das Gesicht sein und ein Duschöl für den Körper“, so Kopp. „Gut ist, wenn die Reinigungsmittel rückfettende Substanzen enthalten wie beispielsweise Kakaobutter, Kokosnusssubstanzen, Mandel- oder Ringelblumenöl.“
Besonders wichtig für trockene Haut ist es, sie nach jedem Waschen gut einzucremen oder einzuölen. Rückfettende Cremen tun der Gesichtshaut besonders gut, rückfettende Körpermilch oder Öle, die auf die feuchte Haut aufgetragen werden müssen, damit sie gut einziehen können, sind ideal für den Körper. „Und die Hände sollte man nach jedem Händewaschen mit einer rückfettenden Handcreme einreiben“, rät Kopp.

Fettige Haut:
Bei der Pflege nicht übertreiben

„Fette Haut ist deswegen fett, weil sie zu viel Talg produziert“, erklärt die Hautärztin. Und das hängt wiederum mit männlichen Sexualhormonen zusammen, den Androgenen: Bei vielen Menschen reagieren die Talgdrüsen empfindlich auf Androgene und erzeugen mehr Talg als nötig. Das daraus resultierende Problem: Durch das Übermaß an Talg verstopfen die Poren, und es bilden sich sogenannte Mitesser, kleine Pfropfen, die erst weiß, dann schwarz aussehen. Entzünden sich die Mitesser, weil sich noch Bakterien dazu gesellen, entstehen Pickel und Pustel. „Begünstigt wird der Prozess durch kleine Hornpfröpfchen, die das Abfließen des Talgs behindern“, sagt Kopp. „Und das ist bedingt durch die erhöhte Talgproduktion bei fettiger Haut ebenfalls oft der Fall.“
Fette Haut reinigt man am besten mit Wasser und einer milden Reinigungslotion oder einem Duschgel. Kopp: „Zur anschließenden Pflege eignen sich Mittel, die die Talgdrüsenproduktion regulieren.“ Ist das Hautbild da und dort durch Unreinheiten verunziert, gibt man am besten eine desinfizierende Lösung oder Salbe auf die Mitesser, Pickel oder Pustel. Dadurch kann man die unschönen Veränderungen rasch zum Verschwinden bringen. „Tückisch bei der Pflege fettiger Haut ist die große Gefahr, sich durch eine zu intensive Pflege eine trockene Haut heranzuzüchten“, warnt Kopp. Ein Missstand, dem man aber durch Selbstbeobachtung vorbeugen kann. „Spannt die eigentlich fette Haut nach dem Waschen, hat man vermutlich schon etwas falsch gemacht und sollte die Haut für kurze Zeit so pflegen, als ob sie trocken wäre“, rät die Expertin.

Mischhaut:
Mit zwei Mitteln versorgen

„Mischhaut ist dadurch gekennzeichnet, dass sie in bestimmten Zonen fettig aussieht und zu viel Talg produziert“, so Kopp. Das ist meist in der sogenannten T-Zone des Gesichts der Fall, die von der Stirn über die Nase bis zum Kinn reicht. Die Haut an den Schläfen und Wangen ist bei Mischhaut hingegen eher normal bis trocken, da sie wie die trockene Haut aufgrund ihrer Struktur weniger Feuchtigkeit halten kann. „Zu den Problemen, die eine Mischhaut verursachen kann, zählt, dass sie an den Wangen oft spannt oder juckt, in der T-Zone hingegen Mitesser, Pickel und Pustel ausbildet.“  
Die richtige Pflege für die Mischhaut besteht im Reinigen mit möglichst milden Mitteln, also am besten mit Reinigungsschaum oder -milch, so Expertin Tamara Kopp. Schließlich sollte die Schonung der trockenen Hautpartie im Vordergrund stehen. „Um zu vermeiden, dass sich das Hautbild in den verschiedenen Zonen verschlechtert, sollte man für das anschließende Eincremen zwei verschiedene Mittel verwenden“, so die Hautärztin: „Und zwar eines, das die Talgdrüsenproduktion im fetten Bereich von Stirn, Nase und Kinn reguliert, und eines, das der trockenen Haut an den Schläfen und Wangen ausreichend Feuchtigkeit spendet.“

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Keine Typfrage: Das braucht jede Haut

  • Egal ob normale, trockene, fettige oder Mischhaut: Richtiger Schutz vor dem Stress durch äußere Einflüsse ist in jedem Fall wesentlich. „Dazu zählt allem voran ausreichender Sonnenschutz, wenn man sich länger im Freien aufhält, und zwar im Sommer genauso wie im Winter“, appelliert Dermatologin Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp.
  • Bei allen Reinigungs- und Pflegemitteln, die man für die Problemhaut ebenso wie normale Haut verwendet, sollte außerdem der pH-Wert im leicht sauren Bereich (pH=5,5) liegen. Denn je basischer der Wert ist, desto stärker beeinträchtigt das Produkt die Haut, und desto größer ist die Gefahr, dass sich ihr Zustand verschlechtert.

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Bitte zum Arzt, wenn …

  • …Problemhaut von Pickeln und Pusteln übersät ist und diese Unreinheiten trotz guter Pflege nicht verschwinden. Die entstandene Akne kann mit medizinischen Salben, Medikamenten und Peelings gut zum Abheilen gebracht werden.
  • …die Haut trotz guter Pflege weiterhin spannt, sich schuppt, juckt oder brennt bzw. gerötet ist: Das können erste Anzeichen für die Bildung eines Ekzems sein, aber auch für eine Hautkrankheit wie Neurodermitis oder Psoriasis.

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