Winterfutter für Haut & Haar

Dezember 2009 | Kosmetik & Pflege

Schön mit Kohl, Kraut & Co
 
Eisige Kälte, trockene Heizungsluft – in der kalten Jahreszeit sind Haut und Haar besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Die richtige Pflege von außen, aber auch von innen ist jetzt das A und O. In MEDIZIN populär verrät der Linzer Dermatologe Dr. Johannes Neuhofer, welche Nahrungsmittel Haut und Haar winterfit machen.
 
Von Mag. Helga Schimmer

Dass lange, heiße Vollbäder und seifenhaltige Reinigungsprodukte trockener Winterhaut schlecht bekommen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Auch die Erkenntnis, dass die reichhaltigeren Wasser-in-Öl-Emulsionen die Haut besser vor Austrocknung schützen als Feuchtigkeitslotionen, ist nicht neu. Wie aber lässt sich, wenn die Frostsaison wiederkehrt, für Schönheit von innen sorgen? „Essen Sie nach dem Regenbogen“, lautet das einschlägige Rezept von Dr. Johannes Neuhofer, Hautarzt in Linz. „Je bunter die Obst- und Gemüsesorten, desto stärker ist ihre antioxidative Schutzwirkung.“

Wunderstoffe in Kohl und Kraut

In dieser Hinsicht scheinen die grün und rot gefärbten Sorten aus der Kohlfamilie, die jetzt in den Verkaufsregalen warten, perfekt geeignet. Tatsächlich enthalten Grünkohl, Brokkoli & Co neben wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen reichlich Sulforaphan. Dabei handelt es sich um einen wahren Wunderstoff, der auf indirektem Weg so genannte freie Radikale einfängt und so zum Beispiel der Bildung von Altersflecken und Falten entgegenwirkt.
In Rotkraut steckt zusätzlich der violette Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der gleichfalls freie Radikale bindet und entzündungshemmend wirkt. Dr. Neuhofer: „Besonders die so genannten stillen Entzündungen, die sich durch unsere stressreiche Lebensweise ständig unbemerkt entwickeln, kurbeln die vorzeitige Hautalterung stark an. Mit richtiger Ernährung kann man diesen Prozess jedoch deutlich verlangsamen“, versichert der Dermatologe.

Jungbrunnen Olivenöl

Es fängt bei der Auswahl der Fette an: Schweineschmalz, Leberwurst und Räucherschinken fördern Entzündungen durch ihren Gehalt an Arachidonsäure. Vergleichsweise geringe Mengen dieser gesättigten Fettsäure stecken in Hühnerfleisch, magerem Putenschinken und Milchprodukten. Und wer generell mehr zu Fisch, Nüssen und pflanzlichen Ölen tendiert, hält die Anti-Aging-Waffe schlechthin in der Hand. „Insbesondere Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardine weisen einen hohen Anteil an essenziellen Omega-3-Fettsäuren auf, die stille Hautentzündungen verhindern“, sagt Johannes Neuhofer. Dasselbe gilt für Lein-, Walnuss- und Rapsöl. Die wichtigste Substanz in Olivenöl wiederum heißt Hydroxytyrosol. Sie wirkt 50 Mal stärker antioxidativ als Vitamin C und ist somit ein wahrer Jungbrunnen für die Haut. „Wir sollten Olivenöl täglich in unsere Ernährung einbauen, beispielsweise in Salatdressings, beim Marinieren und Braten von Fleisch oder zum Verfeinern von Suppen und Gemüsegerichten“, regt Neuhofer an.

Tiefkühlbeeren für den Teint

Für einen strahlenden Teint und glänzendes Haar sorgt außerdem der häufige Genuss von roten und blauen Früchten. Frisches Beerenobst aus heimischem Freilandanbau steht zwar nur in den Sommermonaten zur Verfügung, rechtzeitiges Einfrieren oder Einkochen bietet aber für die kalte Jahreszeit eine sinnvolle Alternative.
„Probieren Sie etwa tiefgekühlte Heidelbeeren in Vollwertkuchen und Muffins oder streichen Sie sich beerige Fruchtaufstriche aufs Brot. Nur schwach gesüßt, lautet dabei allerdings die Devise, denn Zucker lässt die verborgenen Entzündungsherde aufflammen und beschleunigt dadurch die Hautalterung“, ist Dermatologe Neuhofer überzeugt. Dementsprechend nützlich für schönes Aussehen ist es, Süßigkeiten durch Obst und Fruchtsmoothies zu ersetzen und den Zuckerkonsum in Kaffee und Tee kontinuierlich zu reduzieren, bis man den weniger süßen Geschmack als normal empfindet.

Grüntee, Soja, Walnüsse

Apropos Tee: Durch seinen hohen Flavonoid-Gehalt erweist sich das beliebte Aufgussgetränk als eine Quelle der Jugend. „Vor allem Grüntee ist ein Radikalenfänger, dessen Wirkung Sie erhöhen können, indem Sie ihn mit frischem Zitronensaft genießen“, rät Dr. Neuhofer. „Verzichten sollte man jedenfalls auf zuckerhaltigen Instant-Eistee und stattdessen besser zu Fruchtsäften und Mineralwasser greifen.“
Die positiven Effekte von Walnüssen auf die Haut sind ebenso wissenschaftlich belegt. Ihr hoher Melatonin-Anteil lässt unsere Körperhülle nachts gut regenerieren. Die chinesische Medizin empfiehlt schon seit langem, drei Walnüsse als tägliches Betthupferl zu knabbern.
Mit der weltweiten Verbreitung asiatischer Gerichte hat auch die Sojabohne in unsere Küchen Einzug gehalten. Johannes Neuhofer weiß: „Pop-Ikonen wie Madonna schwören auf Sojamilch und Tofu gegen das vorzeitige Altern. Gerade während der Wechseljahre spüren viele Frauen aufgrund des Nachlassens der Östrogenproduktion, dass ihre Haut und ihr Haar dünner und trockener werden und drastisch an Elastizität verlieren. Die in Soja enthaltenen Phytoöstrogene schlagen dieser Entwicklung ein Schnippchen.“ Einzige Einschränkung: Gräserpollenallergiker sollten sich beim Genuss besonders von flüssigen Sojaprodukten zurückhalten, da sie gefährliche Kreuzallergien auf diese Bohnenart entwickeln könnten.

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Kraft für schlappes Haar

UV-Strahlung, Salz- und Chlorwasser – gegen die schädlichen Einflüsse des Sommers gibt es jede Menge Schutzprodukte für unseren natürlichen Kopfschmuck. Dabei hält auch die kalte Jahreszeit ihre Belastungsfaktoren bereit:

Trockene Kopfhaut. Waschen Sie Ihr Haar mit möglichst milden, pH-hautneutralen Präparaten und meiden Sie minderwertige Shampoos mit stark entfettenden Tensiden.

Sprödes Haar. Eine Haarmaske verwöhnt mit Proteinen und Vitaminen, die dafür sorgen, dass die aufgeraute Schuppenschicht sich wieder glättet. Die Inhaltsstoffe entfalten bereits nach wenigen Minuten ihre pflegenden Kräfte. Lange Einwirkzeiten sind somit überflüssig.

Splissbildung. Das Haar reibt sich jetzt an Mütze, Schal und Rollkragen. Lassen Sie deshalb die Spitzen öfters nachschneiden.

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Pflege von außen

Die ideale Ergänzung zu einer schönheitsfördernden Ernährung sind gut verträgliche Pflegecremen. Sie legen sich als unsichtbare, schützende Schleier auf die Haut. Allein die Berührung, das sanfte Streicheln regt die hauteigene Stoffwechselaktivität an. Kommen mit der Creme auch noch hochwertige Wirkstoffe an die Haut, ist das Optimum an Pflege erreicht. Zwar darf man sich keine Zaubereien wie das Verschwinden von tiefen Falten erwarten, aber das Erscheinungsbild der Haut kann durch folgende Inhaltsstoffe nachhaltig verbessert werden:

  • Vitamin B3, das die Haut regeneriert,
  • Vitamin C, das das Bindegewebe strafft,
  • Vitamin E, das stark antioxidativ wirkt,
  • Coenzym Q10, das entgiftet und die Kraft der Zellen steigert.

Außerdem werden in Anti-Aging-Cremen gerne Retinol, Glycolsäure, Salicyl, Frucht- und Lipohydroxysäuren eingesetzt. Sie lösen abgestorbene Zellen von der obersten Hautschicht ab und kurbeln so die Produktion neuer Zellen an. Einige Kosmetikfirmen schwören auf pflanzliche Hormone (Phytoöstrogene), die Feuchtigkeit speichern, die Bildung von Kollagen aktivieren und die Hautdurchblutung verbessern.

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