Gesund, gesünder, Apfel

September 2010 | Ernährung & Genuss

So wertvoll ist unser Lieblingsobst
 
Schon längst sind die süß-saftigen Vitaminpakete fixer Bestandteil der gesunden Ernährung. Doch die Wissenschaft findet immer noch mehr Gründe dafür, warum der Apfel zu den Superstars der Lebensmittel gehört: Das Zusammenspiel seiner wertvollen Inhaltsstoffe schützt vor Krebs und Herzinfarkt, regt die Verdauung an, senkt den Cholesterinspiegel, sorgt für starke Nerven bei Stress. Aber nicht nur das: Der Apfel wirkt sogar als Doping fürs Gehirn und verringert, wie man erst kürzlich herausgefunden hat, das Risiko, an Alzheimer und Demenz zu erkranken.
 
Von Mag. Ursula Müller

Viele Mineralstoffe und Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffe, Fruchtzucker, Fruchtsäure sowie hochwirksame sekundäre Pflanzenstoffe – so reich an Nährstoffen und dabei so arm an Kalorien ist der Apfel. Ideal als Zwischenmahlzeit, hervorragend als Energiespender und effizient als Durstlöscher – auch das ist der Apfel: „Er ist vielseitig verwendbar, sehr bekömmlich, leicht verdaulich“, beschreibt Ernährungsexpertin Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbands der Diätologen Österreichs, die Vorzüge des Apfels. „Er eignet sich hervorragend für Gesunde und Kranke, für Kleinkinder und Hochbetagte. Er liefert Menschen, die Sport betreiben oder angestrengt geistig arbeiten, Fruchtzucker, der schnell Energie zur Verfügung stellt und die Konzentration fördert. Der Apfel begleitet den Menschen von frühester Kindheit bis ins hohe Alter und trägt sehr, sehr viel dazu bei, dass er gesund bleibt.“
Die gesundheitsfördernde Wirkung der süß-saftigen Köstlichkeit ist seit langem bekannt. Schon in einer altbabylonischen Schrift aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert wird der Apfel als Heilpflanze erwähnt. Sein hoher Gehalt an bioaktiven Substanzen macht ihn bis heute interessant für die Wissenschaft. Und so entdeckt die moderne ernährungsmedizinische Forschung stets neue Gründe dafür, warum der Apfel zu den Superstars der gesunden Lebensmittel gehört.

Stärkt die grauen Zellen

Was man erst kürzlich herausfand: Wer regelmäßig Äpfel isst, verringert das Risiko an Alzheimer und Demenz zu erkranken und fördert die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Zu diesem Ergebnis gelangen verschiedene neuere Studien, die die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe des Apfels erforschen. Das besondere Interesse gilt dabei dem Quercetin. Dieser Stoff gehört zur Familie der Flavonoide und bewirkt beim Apfel unter anderem, dass die Frucht gelb, rot, grün oder gefleckt ist. Beim Menschen trägt das Quercetin dazu bei, dass die Gehirnzellen gestärkt werden.
Wie das Quercetin wirkt? Mit Demenzerkrankungen und einer Abnahme der Gehirnleistungen in Zusammenhang gebracht wird der sogenannte oxidative Stress. Und dagegen wirkt das Quercetin als Antioxidans: „Es bindet die freien Radikale an sich und macht sie somit unschädlich“, erläutert Andrea Hofbauer. „Freie Radikale entstehen im Körper ja bei ganz normalen Stoffwechselabläufen, aber auch durch äußere Einflüsse wie z. B. Zigarettenrauch, Strahlenbelastungen oder Luftverunreinigungen. Ein gesunder Organismus verfügt über genügend Radikalfänger. Wenn jedoch ein Überschuss an freien Radikalen im Körper gegeben ist, können Krankheiten entstehen.“ Das Quercetin im Apfel wirkt diesen schädlichen Prozessen entgegen.

Hilft in stressigen Zeiten

Auch in hektischen Zeiten hilft der Apfel mit, uns vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Steht der Mensch zu oft und zu lange unter Stress, reagiert der Körper mit Kopfschmerzen, Stoffwechsel- und Kreislaufstörungen oder mit einer geschwächten Immunabwehr. Hier entfaltet der Apfel seine stärkende Wirkung: „Denn der Apfel“, so Hofbauer, „schützt den Körper in Stresssituationen.“ Die Vitamine C, E und B, aber auch Selen und Folsäure wirken stressbezogenen Beschwerden entgegen. Und der sekundäre Pflanzeninhaltsstoff Quercetin spielt auch bei der Stressbewältigung eine große Rolle, die entscheidende sogar, wie Forscher heute vermuten.

Bringt die Verdauung in Schwung

Der Apfel reguliert die Darmtätigkeit beim gesunden genauso wie beim kranken Menschen. Denn die Pektine und Cellulose, die im Apfel enthalten sind, regen die Verdauung an. Diese Ballaststoffe sind für den Menschen unverdaulich, sie liefern dem Körper also keine Energie, sind aber für eine gesunde Verdauung notwendig. „Die Darmtätigkeit wird angeregt, die Stuhlpassage verkürzt“, sagt Andrea Hofbauer. „Das Apfelpektin besitzt außerdem eine hohe Quellfähigkeit und trägt deshalb zu einem guten Sättigungsgefühl bei. Der Apfel ist eine ideale Zwischenmahlzeit für all jene, die ihr Gewicht reduzieren wollen.“ Die natürlichen Quellstoffe des Apfels können im Darm unerwünschte Schadstoffe, Stoffwechselprodukte und krebserregende Substanzen binden und zur Ausscheidung bringen. Die Apfelpektine haben also eine entgiftende, reinigende Wirkung.

Hält Krebszellen in Schach

Menschen, die regelmäßig Äpfel essen, erkranken seltener an Darm- und Lungenkrebs als jene, die auf den knackigen Genuss verzichten. Das haben Studien in Finnland und in den USA gezeigt. Bestimmte Substanzen im Apfel können verhindern, dass Krebszellen überhaupt entstehen. So vermindert z. B. das Quercetin die Menge an jenen reaktionsfreudigen Sauerstoffverbindungen in der Zelle, die in einer zu hohen Konzentration das Erbgut schädigen und Zellen zerstören. Andere Apfelinhaltsstoffe bremsen die Zellteilung oder wirken entzündungshemmend und mindern so das Risiko an Krebs zu erkranken.
Die wirksamen Stoffe sind nicht überall im Apfel gleich verteilt. Diätologin Andrea Hofbauer: „Das Quercetin befindet sich in der Schale. Dort und knapp unter der Schale sind viele Vitamine, Ballaststoffe und bioaktive Substanzen. Deshalb ist es am besten, den Apfel, gut gewaschen, mitsamt der Schale zu essen.“

Schützt das Herz

Äpfel können auch mithelfen, einen überhöhten Cholesterinspiegel zu reduzieren, und beugen damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Wegbereiter für einen Herzinfarkt sind Ablagerungen in den Gefäßen, die sogenannte Arteriosklerose. Neben Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck zählen Diabetes mellitus und erhöhte Blutfettwerte zu den wichtigsten Risikofaktoren der Arteriosklerose. „Bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes und bei erhöhtem Cholesterinspiegel lässt sich der Apfel wunderbar einsetzen“, erklärt Andrea Hofbauer. „Denn die Apfelpektine haben die Eigenschaft, dass sie überschüssiges Cholesterin im Darm binden und zur Ausscheidung bringen. Auf diese Weise hilft der Apfel, den Stoffwechsel zu regulieren und wirkt so regelrecht als Bollwerk gegen Zivilisationskrankheiten.“ Nicht nur das Pektin, auch das Quercetin im Apfel schützt aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaft vor Arteriosklerose. „Allerdings“, schränkt Hofbauer ein: „Der Lebensstil muss stimmen. Wer zuviel isst, raucht, übermäßig Alkohol trinkt und sich kaum bewegt, darf sich von ein, zwei Äpfeln pro Tag keine großen Wunder erwarten. Es kommt immer auf die entsprechende Lebensweise an.“

Stärkt Zähne und Knochen

Der Apfel enthält Fruchtsäure, die keimtötend wirkt, auf natürliche Weise die Zähne reinigt und zur Mundhygiene beiträgt. Dazu stärken Äpfel das Zahnfleisch und die Mundflora. Die Fruchtsäure trägt außerdem dazu bei, dass die Kalziumaufnahme im Körper gefördert wird. Der regelmäßige Biss in den Apfel kräftigt also auch Knochen und Zähne.

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