Wie gesund ist Golf?

April 2006 | Fitness & Entspannung

Golf hat sich längst von einer elitären und kostspieligen Tätigkeit alter Herren zu einem ausgesprochen gesunden Sport für jedermann gemausert. Das Spiel mit Schläger und Ball beansprucht nämlich die Muskeln, bringt den Kreislauf in Schwung und erfordert eine ganze Menge Konzentration. In zahlreichen Golfhotels Österreichs kann man diese Sportart lernen – zu erschwinglichen Preisen und ohne spezielle Vorkenntnisse.
 
Von Mag. Wolfgang Bauer

Dass sich ein Golfspieler stundenlang in der frischen Luft aufhält und während des Spiels kilometerweit in herrlichster Landschaft unterwegs ist, macht diesen Sport sicherlich attraktiv. Doch sind die kräftigen Drehbewegungen, die ein Golfer beim Schlagen des Balles mit dem Oberkörper ausführt, überhaupt gesund fürs Kreuz? – Das kommt darauf an, wie man den Schlag ausführt, sagt Primar Univ. Prof. Dr. Harald Hertz, ärztlicher Leiter des AUVA Krankenhauses Lorenz Böhler, selbst ein leidenschaftlicher Golfer. „Wer beim Schlagen mit dem ganzen Oberkörper mitschwingt und nicht nur auf den Ball hindrischt, wird keine Probleme haben. Wer aber den Ball ausschließlich mit den Armen schlägt, dem können über kurz oder lang die Armgelenke ganz schön wehtun“. Prof. Hertz hält aber generell das Spiel mit Schläger und Ball für überaus gesund, weil dabei viele Muskeln im Einsatz sind, der Kreislauf in Schwung kommt und eine Menge Konzentration benötigt wird.

Ehrgeiziges Spiel
Eigentlich handelt es sich beim Golfspiel nur um einen kleinen Ball, den man mit Hilfe eines Schlägers von einem Abschlag-Punkt aus in ein Loch mit einem Durchmesser von 10,8 cm befördert. Dies sollte mit möglichst wenig Schlägen geschehen. Und all das findet auf grünem Rasen statt. Punkt! – Doch genau diese auf den ersten Blick so einfach anmutende Tätigkeit stellt für einen passionierten Golfer eine lebenslange Herausforderung dar. Denn es gibt praktisch kein spielerisches Niveau, das nicht noch verbessert werden könnte. Dementsprechend leidenschaftlich und ehrgeizig betreiben die Golfer ihren Sport.

Der ständige Ehrgeiz sich zu verbessern stellt sich spätestens dann ein, wenn man die ersten Schläge auf einem Platz versucht hat, behaupten die Golfer. Wie auch immer – jedenfalls bieten sich hierzulande zahlreiche Möglichkeiten, solche Versuche zu unternehmen. Die Angebote für Anfänger und Einsteiger umfassen einige Tage oder auch eine Woche. Zeit genug, um herauszufinden, ob das Spiel mit Ball und Schläger auch tatsächlich Spaß macht. Ein weiterer Vorteil solcher Schnuppertage: Sportgeräte und Bekleidung werden zur Verfügung gestellt, man möchte ja schließlich nicht gleich in eine teure Ausrüstung investieren. Außerdem stehen Fachleute und Trainer mit Rat und Tat zur Seite.

Golf ist hohe Konzentration
„Wer Golf lernen will, sollte einige Tage lang den Kopf frei haben für diesen Sport. Golfen verlangt sehr viel Konzentration, die man aber nicht hat, wenn man nebenbei noch irgendwelche Probleme wälzt. Daher kann ich nur empfehlen, den Golfsport nicht neben der Arbeit zu erlernen, sondern sich wirklich einige Tage dafür Zeit zu nehmen“, sagt Prof. Hertz.

Golf ist Gesundheitssport
Wer sich ein paar Tage lang auf Golf einlässt, wird rasch merken, dass es sich dabei um mehr handelt als um ein lockeres Spielchen, bei dem man ein bisschen auf den Ball schlägt. Golf ist ein Sport, der einem einiges abverlangt, der aber – wie andere Sportarten auch – zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Dazu einige Beispiele:

  • Golf ist Sport in frischer Luft, die Spieler benötigen für eine Golfrunde vier bis sechs Stunden und legen dabei bis zu neun Kilometer zurück.
  • Golf trainiert den Kreislauf: Weil man sich bei einer Golfrunde meistens in hügeligem Gelände bewegt und auch einige Kilos an Ausrüstung mitschleppt, kommt der Kreislauf gehörig auf Touren. Eine Pulsfrequenz mit Spitzen bis zu 150 Schlägen pro Minute sind keine Seltenheit.
  • Golf verbrennt Kalorien: Mehr als 100 Muskeln sind im Einsatz, die die Fettverbrennung ankurbeln – mit dem Effekt, dass auf einer Runde bis zu 1.200 Kalorien verbrannt werden.
  • Golf verlangt mentale Fähigkeiten: Wer es nicht schafft, abzuschalten und sich vollständig auf seinen Golfschlag zu konzentrieren, wird nur mäßigen Erfolg haben.

Mit Freunden oder allein
„Golf spielt man ja nicht gerade mit seinen Feinden. Daher kommt dem Golfsport auch eine wichtige gesellige Komponente zu“, sagt Prof. Hertz. Wer jedoch für eine Runde Golf keinen Partner findet, kann auch alleine spielen. Man spielt dann praktisch gegen den Platz, den man bezwingen will, indem man versucht mit möglichst wenig Schlägen den Ball vom Abschlag ins Loch zu befördern.

Körperliche Voraussetzungen
„Wer mit dem Golfsport beginnen will, braucht keine speziellen körperlichen Voraussetzungen. Aber ich möchte betonen, dass sich jemand wesentlich leichter tut, wenn er über eine gut ausgebildete Muskulatur verfügt“, so Prof. Hertz. Liegen Probleme an der Wirbelsäule vor – etwa ein Bandscheibenvorfall – so sollte man dies von einem Orthopäden vorher abklären lassen. „Auch wer an Herz- Kreislaufproblemen leidet, sollte einen Arzt befragen, ob er Golf spielen kann. Denn man darf nicht vergessen, dass die Belastungen speziell bei Hitze auf einem unebenen Platz doch enorm sein können“.

Anfänger sollten auch beachten, dass sich gewisse Wehwehchen einstellen können. So zum Beispiel wird die ungewohnte Beanspruchung bestimmter Muskeln höchstwahrscheinlich zu einem Muskelkater führen. Prof. Hertz: „Die Benutzung des Schlägers kann auch zu Blasen an den Händen führen – aber das sind harmlose Anfängerbeschwerden. Und weil die meisten zu Beginn den Ball verfehlen und in die Erde schlagen, kann auch das Handgelenk entsprechend schmerzen“.

Wichtiger Zusatz: Beim Golf geht es nicht nur darum, den Ball zu schlagen. Vielmehr sollte man mit dem Schläger schwingen und dabei den Ball treffen, also beim Schlag nicht nur die Arme, sondern den ganzen Oberkörper einsetzen. „Das kann zunächst einmal fast kein Erwachsener. Das können nur Kinder. Weil ihnen die Kraft fehlt, setzen sie ihren ganzen Oberkörper ein und machen es automatisch richtig“, sagt Prof. Hertz. Bei den Erwachsenen gewinnt am Anfang fast immer nur der Ball!

Doch wer ein echter Golfer werden will, den bringen solche Anfangsschwierigkeiten kaum in Verlegenheit. Haben doch auch die guten und versierten Spieler ihre schlechten Tage. Prof. Hertz: „Es kann schon passieren, dass man an einem Tag gut spielt, doch schon am nächsten Tag spielt man auf dem gleichen Platz um vieles schlechter. Und weil dies immer am Spieler selber liegt und nicht am Schläger oder Ball, verlangt der Golfsport auch eine gewisse Demut. Diese Demut lernt man mit der Zeit automatisch“.

Kontakttipp:
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