Rote Augen

Januar 2011 | Gesundheitslexikon

Immer zum Arzt!

Was steckt dahinter?

Das Auge ist gerötet, mitunter schmerzt es, manchmal geht die Rötung auch mit Jucken, Brennen, Tränen oder einem Fremdkörpergefühl einher: Die möglichen Ursachen für rote Augen sind mannigfaltig. Zu den wichtigsten zählen äußere Schädigungen (z. B. durch Staub, Hitze etwa in der Sauna, Zugluft, chemische Dämpfe, UV-Strahlen) sowie diverse Verletzungen (z. B. Binde- oder Hornhautverletzungen, Augapfelverletzungen). Auch Augenerkrankungen – z. B. eine bakterielle oder eine viral bedingte Bindehautentzündung, eine Regenbogenhautentzündung, ein „Trockenes Auge“ (Sicca-Syndrom) – können hinter den Beschwerden stecken. Weiters können eine Allergie, eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit sowie schlecht angepasste, beschädigte oder zu lang getragene Kontaktlinsen zur Rötung des Auges oder der Augen führen. Auch Übermüdung oder übermäßiger Alkoholkonsum lässt sich mitunter an den Augen ablesen.
Nicht zuletzt kann das „rote Auge“ Ausdruck einer Bindehautunterblutung sein. Diese verursacht zwar keine weiteren Beschwerden, muss aber als mögliches Warnsignal für Bluthochdruck, eine Gerinnungsstörung oder Diabetes ernst genommen werden. Die Unterblutung der Bindehaut kann außerdem bei schwerer körperlicher Anstrengung, bei starken Husten- und Niesanfällen oder Erbrechen auftreten. Der Hintergrund: Bedingt durch lokale Drucksteigerung kommt es zum Platzen eines Gefäßes.
In vielen anderen Fällen ist die Rötung durch die Erweiterung der Blutgefäße in der Bindehaut begründet.

Was hilft?

Das „rote Auge“ ist ein Alarmsignal, das so gut wie immer augenärztlich begutachtet werden muss. Von Selbsthilfe wird abgeraten, da „irgendeine“ Behandlung das Problem oft sogar verschlimmert – dazu zählt auch der Einsatz diverser Hausmittel wie Augentrost- oder Kamillentee: Die Kamille beispielsweise trocknet nicht nur die Schleimhäute aus, sondern  kann außerdem zu allergischen Reaktionen führen. Auch sollte man niemals irgendwelche Augentropfen, die vielleicht einem Freund oder Bekannten geholfen haben, in Eigenregie verwenden.
In einigen Fällen kann zugewartet werden, ob sich die Beschwerden bessern: Wenn Kontaktlinsen für die geröteten Augen verantwortlich sind, sollte man die Linsen herausnehmen und warten, ob die Rötung abklingt.

Zum Arzt sollte man …

… immer, wenn man gerötete Augen hat.

… wenn man immer wieder von roten Augen betroffen ist oder sogar ständig darunter leidet. Dann müssen diverse Faktoren abgeklärt werden, um möglichen äußeren Schädigungen oder Allergien auf die Spur zu kommen: Wurde der Arbeitsplatz gewechselt? Wurde die Wohnung neu tapeziert? Gibt es im Umfeld bestimmte, die Augen reizende Pflanzen?

Expertentipp

Wenn eine (hoch ansteckende) Bindehautentzündung die Ursache für das gerötete Auge ist, sollte man besonders achtsam sein, um die Infektion nicht – beispiels­weise mit der Hand und über das Tränensekret – auf das gesunde Auge oder auf seine Mitmenschen zu übertragen. Aus diesem Grund sollte auch in der Familie jeder ein eigenes Handtuch verwenden. Das Taschentuch, das man zum Abtupfen des Auges verwendet, sollte nach dem Gebrauch gleich entsorgt werden.

von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von Dr. Markus Hahn, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen an der HNO-Abteilung im Landeskrankenhaus Feldkirch.

Buchtipp:
Wedrich, Faschinger, Schmut, Mein Auge. Erkrankungen, Behandlungen, Informationen, ISBN 978-3-902552-62-4, 256 Seiten, € 19,90
Verlagshaus der Ärzte

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