Warzen

Oktober 2011 | Gesundheitslexikon

Vorsicht ansteckend!

Was steckt dahinter?
Die kleinen Hautgeschwülste, die flach oder leicht erhaben sein können, sind ein häufiges, zumeist durch Viren übertragenes Problem: Warzen (Verrucae).
Von den verschiedenen Arten ist die vulgäre Warze – auch Stachelwarze genannt – am weitesten verbreitet. Stachelwarzen werden über humane Papillomviren (HPV) übertragen und zeigen sich vorzugsweise an Händen und Füßen in Form kleiner, weißlich wirkender Hauterhöhungen mit schwarzen Punkten.
Die Fußsohlenwarze – auch Plantarwarze genannt – tritt ihrer Bezeichnung entsprechend nur an den Fußsohlen auf. Sie kann flach sein oder in die Tiefe wachsen; diese nach innen wachsenden Dornwarzen verursachen speziell beim Gehen Schmerzen.  
Dellwarzen (Mollusken) wiederum treten vorzugsweise im Gesicht, am Hals oder im Bereich des Brustkorbs auf: In der Mitte der kugelförmigen kleinen Knoten liegt eine kleine Delle, unter der sich eine breiartige Substanz mit den übertragenden Viren (Mollusca contagiosa-Viren) befindet.
Eine weitere Warzenart sind Feigwarzen (Kondylome): Das sind im Genitalbereich angesiedelte weiche Gewebswucherungen, die über humane Papillomviren beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Eine nicht durch Viren verursachte Warzenart ist die Alterswarze (Seborrhoische Keratose), die – wie der Name schon sagt – mit zunehmendem Alter häufiger und ausgeprägter auftritt.

Was hilft?
Die wirkungsvollste Therapie der vulgären Warze ist eine Kombination aus Vereisung (Kryotherapie) und dem Beträufeln mit Warzentinktur.  
Beim Vereisen der Warze wird die oberste Hautschicht (Epidermis), in der die Viren sitzen, gleichsam eingefroren, sodass sich eine Blase bildet, die sich im Idealfall von der darunterliegenden Hautschicht (Dermis) abhebt.
Warzentinkturen auf Salicylsäure- oder Milchsäurebasis werden lokal auf die Warze aufgetragen, sie weichen die Hornschicht der Haut auf. Um die gesunde Haut rund um die Warze zu schützen, sollte man diese gut mit einer Fettcreme abdecken.
Dellwarzen wiederum können vom Hautarzt mit einem speziellen Löffel abgekratzt werden.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Hautwucherungen mittels Laser oder elektrokaustisch zu behandeln, indem man sie mit Hilfe von Strom quasi abbrennt.
Feigwarzen lassen sich chemisch zerstören oder operativ entfernen; außerdem gibt es eine neuartige Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod, der das Immunsystem stimuliert, sodass es in der Lage ist, selbst gegen die Viren anzukämpfen.
Da Warzen hartnäckig sein können, ist die Behandlung mitunter recht langwierig. Andererseits passiert es auch oft, dass Warzen ganz plötzlich von selbst wieder verschwinden.

Zum Arzt sollte man, wenn …
 … die Warze nicht binnen einiger Tage von selbst wieder verschwindet.
Wird eine Warze nicht rasch behandelt, steigt die Gefahr, dass sie sich ausbreitet und sich auch Mitmenschen anstecken.

Expertentipp
Um zu verhindern, dass man die übertragenden Viren verschleppt und eine Warze sich ausbreitet, sollte man sich an der betroffenen Stelle möglichst nicht kratzen oder „herumkletzeln“.
Um die Ansteckung der Mitmenschen zu verhindern, sollte man niemandem eine mit Warzen infizierte Hand geben; wer an den Fußsohlen Warzen hat, sollte nicht barfuß gehen.

 
Von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von
Univ. Prof. Dr. Tamara Kopp, Oberärztin an der Dermatologischen Universitätsklinik am AKH Wien.

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