Fit mit Badminton

Oktober 2010 | Fitness & Entspannung

Wie Körper, Geist und Seele spielerisch in Schwung kommen
 
Beweglichkeit, Reaktionsvermögen, Schnelligkeit, Koordination und Konzentration: All das und noch mehr trainiert man beim Badminton. Allerdings werden dabei Bewegungsapparat und Herz- und Kreislaufsystem hohen Belastungen ausgesetzt. Für MEDIZIN populär erklärt Sportmediziner Dr. Robert Kandelhart, was Badminton für die Gesundheit bringt und worauf dabei zu achten ist.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

Kaum eine Sportart kann mit Badminton mithalten, wenn es um den Trainingseffekt geht. Denn, so Dr. Robert Kandelhart, Facharzt für Unfallchirurgie und Sportmediziner im Olympiazentrum in Linz: „Badminton trainiert sehr komplex den gesamten Körper, den Geist und tut auch der Psyche gut.“ Auf die vielen positiven Auswirkungen brauchen Badmintonspieler nicht lange zu warten: Wer zwei- bis dreimal in der Woche eine Stunde lang spielt, werde schon nach drei bis fünf Wochen die Vorteile bemerken, die Badminton für die Gesundheit bringt.

Voller Einsatz

Mit dem gemütlichen Hin- und Herschupfen des Federballs auf der Badewiese hat Badminton allerdings nicht viel zu tun: Beim Badmintonspiel geht es darum, den Ball so zurückzuschlagen, dass das Gegenüber ihn nicht erwischt. Um dieses Ziel zu erreichen und um umgekehrt den Ball des Gegners zu erwischen, ist voller Einsatz gefragt: Laufen, Springen, Drehen – „beim Badmintonspielen ist der gesamte Bewegungsapparat gefordert, die Beweglichkeit wird entsprechend gut trainiert“, sagt Kandelhart. Einem Ball mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern nachzujagen, verlangt nicht nur Reaktionsvermögen und Schnelligkeit, sondern auch Gleichgewichtssinn, Koordination und Konzentration. All diese Fähigkeiten lassen sich beim regelmäßigen Badmintonspiel erlernen und verbessern.

Hoher Kalorienverbrauch

Und nicht nur das: Während eines 90-minütigen Spiels – so lange dauert ein Match bei Profis – werden durchschnittlich 7,3 Kilometer gelaufen. „Das bringt dem Sport einen weiteren Vorteil ein, und zwar den relativ hohen Kalorienverbrauch“, sagt Kandelhart. Badminton-Profis verbrennen, so der Experte weiter, binnen einer Stunde bis zu 1000 Kilokalorien – was in etwa dem Verbrauch bei 60 Minuten sehr schnellem Joggen entspreche. Bei Hobbysportlern schmelzen die Kalorien zwar um einiges langsamer, doch werden auch sie nach regelmäßigem Training bessere Figur machen und sich wohler fühlen. Denn mit Badminton lässt sich auch das psychische Wohlbefinden verbessern: Beim Badminton hat man Sozialkontakte – schließlich braucht man einen bzw. für ein Doppel sogar drei Partner dafür –, man hat Spaß, und Erfolgserlebnisse, drei wesentliche Kriterien für die seelische Gesundheit.

Tipps fürs Training

Damit man in den Genuss der vielen gesunden Benefits kommt, gilt es allerdings einiges zu beachten: „Unmittelbar vor dem Sport sollte man sich etwa zehn Minuten lang aufwärmen“, rät Kandelhart. Und zwar am besten durch einen Mix aus Laufen, Springen und Armkreisen. So wird der Kreislauf in Schwung gebracht, die Muskeln werden durchblutet und die Gelenke erwärmt, wodurch sich wiederum das Verletzungsrisiko verringert. Beim Sport selbst sollte man immer wieder eine Trinkpause einlegen, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen. Nach dem Sport empfehlen sich Dehnungsübungen, ein Dampfbad- oder ein Sauna-Besuch, um die Muskulatur zu entspannen.

Richtige Ausrüstung

Darüber hinaus gilt es ein Augenmerk auf die richtige Ausrüstung zu legen: Badmintonspieler brauchen Sportschuhe mit rutschfester Sohle sowie Sportkleidung, die nicht einengt und luftig ist. Die Ausrüstung komplettieren ein Schläger, den man gut im Griff hat, der möglichst leicht ist und vom Rahmen und von der Bespannung her auf das individuelle Leistungsvermögen abgestimmt ist, sowie ein Federball mit Kunst- oder Naturfedern.
Mit Badminton kann man sich übrigens das ganze Jahr über fit halten: entweder in Badminton-Hallen, auf Freiplätzen von Badminton-Vereinen oder im eigenen Garten, wo man einen Platz markieren und ein Netz anbringen kann.

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Nichts für schwache Herzen und Gelenke:

Wer auf Badminton verzichten sollte

So wie mit Badminton rasch große Trainingseffekte erzielt werden können, stellt der spielerische Sport umgekehrt eine große Belastung für den Körper dar. „Bei Badminton wird insbesondere der Bewegungsapparat stark beansprucht“, sagt Sportmediziner Dr. Robert Kandelhart. Sprunggelenke, Kniegelenke, Hüftgelenke, Handgelenke, Ellbogengelenke, Schultergelenke, die Wirbelsäule und die Muskeln sollten bei Badminton-Spielern gesund sein. Kandelhart: „Jedem, der schon Probleme mit den Gelenken hat, also zum Beispiel  an Arthrose leidet oder Gelenksknorpelschäden nach Verletzungen hat, rate ich von der Sportart ab.“
Auch für Menschen mit zurückliegenden Muskelverletzungen ist Badminton nichts – die Gefahr, dass es zu neuerlichen Schäden, wie Muskelrissen oder Muskelzerrungen kommt, ist zu groß.
Und weil der Sport auch eine besonders schnelle Ballsportart ist, kommt es zu punktuell hohen Pulsfrequenzen. Deshalb sollte man bei bestehenden Herz- und Kreislauferkrankungen oder bei der Neigung zu Bluthochdruck entweder Überbeanspruchungen meiden oder besser auf Badminton verzichten.

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