Leben mit Morbus Parkinson

September 2011 | Medizin & Trends

„Ich hätte gern noch länger gearbeitet“
 
Dass ihre permanente Müdigkeit und die Schmerzen in der Schulter auf Morbus Parkinson zurückgehen, erfuhr Monika Herzog (*) vor zehn Jahren. Im Gespräch mit MEDIZIN populär erzählt die nunmehr 63-jährige Wienerin, wie sie seither mit der Krankheit lebt.
 
Von Mag. Sabine Stehrer
 
(*) Name von der Redaktion geändert

MEDIZIN populär
Frau Herzog, bis Morbus Parkinson diagnostiziert wird, vergehen oft viele Jahre. Wie war das bei Ihnen?

Monika Herzog
Genauso. Inzwischen weiß ich, dass ich schon 1994 Beschwerden hatte, die typisch für Morbus Parkinson sind. Damals war ich permanent müde und habe gemerkt, dass ich bei allem, was ich mache, immer langsamer werde. Das habe ich sehr lange ignoriert und bin auch nicht zum Arzt gegangen. Ich war ja damals noch im Außenamt beschäftigt und hatte immer Posten in Ländern, wo die medizinische Versorgung nicht so gut war. Erst als ich dann auch noch Schmerzen in der linken Schulter bekommen habe, die nicht mehr verschwunden sind, bin ich während eines Urlaubs in Wien zu meiner Hausärztin gegangen. Die hat mich zu einer Neurologin geschickt. Durch sie und eine anschließende Untersuchung im AKH ist bei mir dann Morbus Parkinson diagnostiziert worden.

Wie ist es Ihnen dabei ergangen?
Das war natürlich sehr schlimm, denn ich habe nicht gewusst, was auf mich zukommt. Andererseits war ich aber auch froh, die Ursache für meine Beschwerden zu kennen, und habe mir gedacht, es gibt Schlimmeres.

Welche Behandlung bekommen Sie?
Zuerst hat man mir Medikamente gegeben, die den Mangel an Dopamin ausgleichen, den alle Parkinson-Erkrankten haben. Die Medikamente habe ich aber nicht gut vertragen, zumindest nicht in der Menge, in der ich sie nehmen sollte. Mir war oft übel, und ich habe stark zugenommen. Wobei ich Medikamente generell schlecht vertrage und mir auch schon gesagt wurde, dass die Krankheit bei mir möglicherweise durch ein Narkosemittel ausgelöst worden ist, das ich vor einer Operation bekommen habe. Irgendwann habe ich wegen der Unverträglichkeit die Tabletten auf drei Stück am Tag reduziert und mit einer homöopathischen Behandlung begonnen. Die mache ich bis heute. Außerdem gehe ich einmal im Monat zur Akupunktur. Das alles hilft mir sehr gut. Mir ist nicht mehr übel, und ich habe auch wieder abgenommen. So komme ich gut zurecht, und man merkt mir die Krankheit nicht an.

Und die Schmerzen?
Die sind leider noch da. Morbus Parkinson geht ja mit einer Beeinträchtigung von Muskeln und Nerven einher. Und so habe ich öfter Rückenschmerzen und seit einiger Zeit auch Schmerzen im linken Fußwurzelknochen.

Wie hat die Krankheit Ihr Leben verändert?
Die Schmerzen beeinträchtigen einen natürlich. Ansonsten hat die Krankheit mein Leben insofern verändert, als ich schon vor einigen Jahren in Frühpension gehen musste. Dabei hätte ich so gern noch länger gearbeitet.

Nun ist Morbus Parkinson ja nicht heilbar. Haben Sie Angst vor einer Verschlimmerung?
Ich hoffe, dass ich die Krankheit mit den Mitteln, die ich jetzt nehme und der Akupunktur in Schach halten kann.

Sie sind in einer Selbsthilfegruppe für Parkinson-Patienten. Würden Sie anderen Betroffenen auch dazu raten, so einer Gruppe beizutreten?
Aus meiner Sicht ist das empfehlenswert, weil man in der Gruppe immer viel über die Forschungen über die Krankheit und neue Therapiemöglichkeiten erfährt. Wenn man dann – natürlich in Rücksprache mit dem Arzt – das eine oder andere ausprobiert und es hilft einem, ist viel gewonnen.

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