Wenn das Schicksal zuschlägt

Juli 2021 | Leben & Arbeiten

Eine schlimme Diagnose, ein Unfall oder ein Todesfall: Schicksalsschläge sind schwer zu ertragen, und Nahestehende leiden mit. Was Betroffenen und ihren Begleitern hilft.

– Von Mag. Sabine Stehrer

Ob Todesfälle in der Familie, Diagnosen lebensbedrohlicher Krankheiten, Unfälle mit schlimmen Folgen, Existenzverlust durch Naturkatastrophen oder Kriege, Überfälle und Einbrüche: Menschen reagieren unterschiedlich, wenn das Schicksal zuschlägt und es darum geht, eigentlich Unerträgliches ertragen zu müssen, „doch bei der Verarbeitung eines Schicksalsschlags durchläuft jeder vier Phasen“, weiß der Wiener Psychotherapeut sowie Gründer und Leiter der Traumahilfe Österreich, Andreas Sartory.

„Das darf nicht wahr sein“

Einen Schicksalsschlag erst einmal abzuleugnen, ihn nicht wahrhaben zu wollen „ist vollkommen normal, darf sein, muss sogar sein“, sagt Sartory. „Denn in extremen Situationen hat unser Nervensystem nicht genug Kapazitäten, um eine schlimme Botschaft sofort vollinhaltlich aufnehmen zu können.“

  • Betroffenen hilft in dieser Phase zu wissen, dass das Nicht-wahrhaben-Wollen normal ist. Auch das Einbeziehen des sozialen Umfelds, eine klare Strukturierung des Tages sowie die Ablenkung durch Erledigungen, die nun anstehen, wie beispielsweise die Vorbereitung eines Begräbnisses, können hilfreich sein.
  • Begleiter sollten den Betroffenen ihr Mitgefühl ausdrücken, ruhig und emotional stabil bleiben und vor allem den Leugnungsprozess respektieren. Ansonsten heißt es da sein und etwa die Begleitung durch den Alltag, Unterstützung, Unternehmungen wie einen gemeinsamen Spaziergang oder ein tägliches Telefonat anbieten.

In Phase zwei beginnt die emotionale Schmerzverarbeitung, die Energie „löst sich in Wellen der Trauer oder der Wut“, weiß Sartory. Eine Neuorientierung folgt in Phase drei, „in dem Sinn, dass vom Leben vor dem Schicksalsschlag Abschied genommen wird“. Erst in Phase vier ist „das meiste geschafft“: Man hat „ein Bild vom Leben nach dem Schicksalsschlag und der innere Frieden ist weitgehend wiederhergestellt“.

 

Wie Sie Betroffene in allen vier Phasen jeweils am besten unterstützen, was eher nicht hilft und wann professionelle Hilfe gefragt ist, erfahren Sie in MEDIZIN populär, Ausgabe 07-08/2021.

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Stand 07-08/2021

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