Handpflege im Winter

Januar 2008 | Kosmetik & Pflege

Keine Chance für raue Haut und rissige Nägel!
 
Neben unserem Gesicht gehören auch unsere Hände mitsamt ihren Nägeln zu den wichtigsten und öffentlichsten Schönheitsattributen. Doch nicht nur das: Die Hände sind auch Körperwerkzeug und Kommunikationsmittel. Mit ihrer Hilfe vermitteln wir unseren Mitmenschen durch verschiedene Berührungen Gefühle wie Zuneigung, Ablehnung oder Misstrauen. All diesen Funktionen zum Trotz schenken die meisten Menschen ihren Händen und besonders ihren Nägeln verhältnismäßig wenig Beachtung. Bis sich unschöne und oft auch schmerzhafte Spuren der Vernachlässigung bemerkbar machen. MEDIZIN populär gibt Tipps für die richtige Pflege im Winter.
 
Von Mag. Astrid Bauer

Von Haus aus ist unsere Haut durch einen körpereigenen Fettmantel, den so genannten „Wasser-Lipid-Mantel“, geschützt und wird durch diesen geschmeidig, elastisch und gesund gehalten. Bei jedem Duschgang oder Händewaschen waschen wir diese schützende Fettschicht jedoch herunter und der Körper braucht einige Zeit, bis er diesen Verlust durch natürliche Regeneration wieder ausgleicht. Äußere Einflüsse wie Wasser, Temperaturschwankungen, Sonne und Wind tun ihr übriges und stellen die zarte Haut unserer Hände täglich auf eine harte Probe. Vor allem aber die kalte Jahreszeit will unseren empfindlichen Extremitäten sprichwörtlich ans Leder.

Der Winter geht uns unter die Haut

„Im Winter sind unsere Hände durch ihre exponierte Lage ungeschützt der Witterung ausgesetzt und Kälte, Wind und Nässe entziehen der extrem dünnen Haut an den Händen das wichtige Fett und die Feuchtigkeit. Die Haut trocknet aus und antwortet mit rauen Stellen – Risse und Ekzeme können die Folge sein“, erklärt Dr. Regina Lindlbauer, Hautärztin in Tulln. An diesen verletzten Stellen hat die Haut ihre natürliche Schutzfunktion verloren und Bakterien und Keime haben die Möglichkeit in die Haut einzudringen. Deshalb brauchen unsere Hände gerade in der kalten Jahreszeit eine besonders aufmerksame Pflege.

Vorsicht bei der Reinigung

Um die Haut vor Austrocknung und Verletzungen zu schützen, sollte man bei der Wäsche da­rauf achten, dass der hauteigene Schutzmantel nicht radikal weggewaschen wird. Es muss nicht immer Seife sein: Schon warmes Wasser alleine kann den Hauttalg lösen und von der Hautoberfläche schwemmen. Bei verschmutzter Haut hilft Wasser alleine allerdings nicht mehr. Doch Vorsicht bei herkömmlichen Seifen! „Sie können mit ihrer alkalischen Lösung den Säuremantel schädigen. Außerdem können gegenüber Seifenhilfsstoffen wie Parfumölen und Konservierungsstoffen manchmal auch allergische Reaktionen auftreten“, weiß Dr. Lindlbauer.

Die Alternative zur herkömmlichen Seife sind synthetische Waschmittel, so genannte Syndets. Sie wirken intensiv reinigend und können für Menschen mit trockener Haut speziell mit rückfettenden Substanzen (z. B. Sojabohnenöl, Olivenöl, Kokosfettabkömmlingen, Paraffin) versetzt werden. Vor allem Menschen, die zu sehr trockener Haut neigen, oder jene, die an Neurodermitis leiden, sollten wachsam sein und darauf achten, immer rückfettende Produkte zu verwenden. Sonst kann man sich ein so genanntes Austrocknungsekzem regelrecht „anwaschen“.

Ausreichend Pflege – aber richtig

Mindestens genauso wichtig wie die Reinigung der Hände ist ihre Pflege. Wenn die Haut anfängt zu spannen, sollte man zum Cremetopf greifen. Feuchte Haut ist gequollen und aufnahmebereiter als trockene, weshalb es sich empfiehlt, Feuchtigkeitscremes in diesem Zustand aufzutragen. Allerdings muss man darauf achten, dass man es mit dem Eincremen nicht übertreibt. Sonst kann es nämlich passieren, dass die Haut verlernt, den Feuchtigkeitsgehalt selbst zu regulieren.

Neben der täglichen Pflege können wir unseren Händen auch hin und wieder einmal ein spezielles Verwöhnprogramm zuteil werden lassen. Ein Milch- oder Molkebad entspannt, macht schön und beruhigt trockene, empfindliche Haut. Ein selbst gemachtes Pflegepeeling aus Honig, Milch und Meersalz macht die Hände besonders geschmeidig. Danach verwöhnt man sie am besten, indem man Vaseline dick aufträgt und die Hände anschließend in Baumwollzwirnhandschuhe verpackt und die Creme so einwirken lässt. Diese Intensivkur bewährt sich vor allem in der kalten Jahreszeit.

Geschundene Hände – was tun?

Wenn man Hautprobleme an den Händen trotz der ausreichenden und richtigen Reinigungs- und Pflegemaßnahmen nicht in den Griff bekommt, steckt vielleicht ein anderes Problem dahinter, weshalb man die Ursache am besten von einem Dermatologen abklären lassen sollte.

  • Hinter blutigen Rissen an den Händen kann auch eine Allergie oder Schuppenflechte stecken.Wenn die Haut „nur“ beleidigt ist, kann schon die konse­quente Intensivbehandlung mit Melkfett und Baumwollhandschuhen helfen.
  • Hinter Ekzemen an den Händen steckt nicht selten eine Kontaktallergie – oft durch Putzmittel verursacht. Hier hilft ebenfalls der bewährte Baumwollhandschuh, den man am besten unter Putzhandschuhen trägt. Auf jeden Fall aber sollte man den Hautkontakt mit den Putzmitteln vermeiden. Ekzeme können aber auch „berufsbedingt“ sein – davon sind vor allem Frisörinnen, Maler u.s.w. betroffen, die bestimmte Chemikalien nicht vertragen.
  • Arbeit ist das halbe Leben – aber das muss man Ihren Händen nicht ansehen! Schwielen an den Händen bekämpft man deshalb am besten mit einem warmen ausgiebigen Handbad und trägt danach eine Hirschtalgcreme auf. Auch die konsequente Behandlung der betroffenen Stellen mit Teebaumöl oder Apfelessig hilft.

Glänzende Nägel: So gelingt’s

Erst durch die Nägel wird die Hand ein vollständiges „Werkzeug“. Unsere Nägel verlangen deshalb besondere Sorgfalt bei der Pflege und Maniküre.

  • Die Nägel sollten nach Möglichkeit kurz und gerade geschnitten sein. Falsch geschnittene Nägel sind nämlich oft die Ursache für eingewachsene Nägel oder Nagelbettentzündungen.
  • Einmal pro Woche sollte man seinen Händen samt Nägeln eine ausgiebige Pflege mit einem Bad aus warmem Olivenöl gönnen. Verwöhnen Sie die Hände anschließend mit einer Massage und cremen Sie sie zum Schluss mit einer Handcreme oder Handmaske ein.
  • Man kann Nägel und Nagelbett auch mit einem selbst gemachten Pflegeöl aus 80 ml Avocadoöl und 50 Tropfen Teebaumöl verwöhnen. Nägel und Nagelbett mit dieser Mischung einreiben und etwa fünf Minuten einwirken lassen. Die Ölmischung kann man zum abermaligen Gebrauch in eine dunkle Flasche füllen und aufbewahren.
  • Zur schnellen und unkomplizierten Nagelpflege kann man die Fingerspitzen auch in warmem Zitronenwasser baden (ein Teelöffel auf ein Schälchen Wasser genügt). Speziell für die Fingernägel gibt es auch Cremes, welche die Nagelhaut schön weich halten und Feuchtigkeit spenden.

 

Stand 01/2008

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