Lauch: knackig und gesund

Juni 2015 | Ernährung & Genuss

5 Pluspunkte von Lauchgemüse
 
Jetzt ist er wieder da, der Sommerlauch mit seinen vielen gesunden Inhaltsstoffen. MEDIZIN populär zeigt fünf Pluspunkte der knackigen Porree-Stangen auf und verrät, wie man sie in der Küche am besten verwendet.
 
Von Mag. Sabine Stehrer

Die einen sagen Lauch, die anderen Porree: Gemeint ist aber immer jenes Gemüse, das aus langen, grünen Stangen mit Blättern und einem weißen Wurzelansatz besteht. Lang – das ist auch die Geschichte des Lauchs als Nahrungsmittel. Nach Aufzeichnungen kam das Zwiebelgemüse schon bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern auf den Tisch. „Allium porrum“, so der botanische Name der Pflanze, war aber nicht nur seit alters her eine beliebte Speise – dem Porree wurde stets auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Davon besonders überzeugt zeigte sich offenbar Kaiser Nero: Er soll solche Unmengen an Porree gegessen haben, dass ihn sein Umfeld insgeheim „Porreefresser“ nannte. Warum wir uns den äußerst umstrittenen Herrscher des Römischen Reiches zumindest hinsichtlich seiner Vorliebe für Lauch zum Vorbild nehmen sollten? Die Wiener Ernährungswissenschafterin Mag. Sabine Bisovsky weiß es: Sie informiert über fünf Pluspunkte der knackigen Stangen, die jetzt pünktlich zum Sommerbeginn frisch als Sommerlauch erhältlich sind.

Pluspunkt 1: Vitamin C
Lauch unterstützt die Abwehrkräfte

„Lauchgemüse beziehungsweise Porree enthält viel Vitamin C“, erklärt Ernährungswissenschafterin Bisovsky und ergänzt, worin die Wirkung dieses Nährstoffes besteht: „Vitamin C unterstützt das Immunsystem beziehungsweise die Abwehrkräfte.“ Schon das ist ein guter Grund, Porree öfter auf den Speiseplan zu setzen, denn je besser unsere Abwehrkräfte funktionieren, desto eher bleiben wir beispielsweise von lästigen Erkältungen verschont bzw. desto kürzer dauern diese. Isst man Lauch gemeinsam mit Vollkorngetreide, z.B. Vollkornnudeln oder Hirse, so Bisovsky weiter, verstärkt sich die positive Wirkung auf das Immunsystem noch, denn durch das Vitamin C im Lauch kann der Körper das pflanzliche Eisen in Vollkornprodukten besser verwerten. Und der Mineralstoff Eisen ist ebenfalls gut für unsere Gesundheit – er spielt beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Blutbildung.

Pluspunkt 2: Ballaststoffe
Lauch fördert die Verdauung

„Lauchgemüse enthält sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe“, nennt Bisovsky einen weiteren besonderen Pluspunkt der grünen Stangen mit dem weißen Wurzelansatz und ergänzt: „Daher ist Lauch nicht nur ein wertvolles Futter für die nützlichen Darmbakterien, sondern regt darüber hinaus die Darmtätigkeit an.“ So wird die Verdauung gefördert. Die Darmgesundheit begünstigt aber auch noch ein anderer Inhaltsstoff von Lauch bzw. Porree: Quercetin. Bisovsky: „Quercetin wirkt vor allem im Verdauungstrakt antikanzerogen, antimikrobiell und antioxidativ.“ Das heißt, der Inhaltsstoff von Lauch hilft gegen aggressive Sauerstoffmoleküle, die dem Darm schaden können, beugt Darminfektionen vor und kann helfen, vor Darmkrebs zu schützen.

Pluspunkt 3: Vitamin B6
Lauch hebt die Laune

Neben dem Vitamin C enthält das Stangengemüse noch ein weiteres Vitamin in sehr hoher Konzentration: Vitamin B 6. Dieses Vitamin hat mehrere Funktionen, die ein Pluspunkt für unsere Gesundheit sind. So fördert Vitamin B6 beispielsweise den Aufbau von körpereigenem Eiweiß in den Muskeln. „Außerdem unterstützt Vitamin B6 die Produktion bestimmter Botenstoffe und ist beteiligt an der Bildung von Hormonen“, weiß Sabine Bisovsky. Dazu zählen Substanzen, die uns dabei helfen, besser mit Stress umzugehen sowie das Glückshormon Serotonin und das Belohnungshormon Dopamin: Und diese heben ganz entschieden unsere Laune.

Pluspunkt 4: Alliin
Lauch schützt vor Entzündungen

So wie in Knoblauch und Zwiebeln steckt auch im Lauch bzw. Porree viel der Aminosäure Alliin. Alliin ist eine Schwefelverbindung, die beim Zerschneiden des Gemüses zu Allicin wird, das für den zwiebligen Geruch von Lauch sorgt. Allicin hat eine besondere schützende Wirkung, erklärt Ernährungswissenschafterin Bisovsky: „Allicin kann das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren unterdrücken.“ Das bewahrt vor verschiedenen Infektionen bzw. Entzündungen. Nebenher hat Allicin noch den Pluspunkt, dass es die Blutgerinnung positiv beeinflusst, was den Gefäßen gut tut und z. B. vor Thrombosen schützen kann. Zudem wird angenommen, dass so wie das Quercetin auch Allicin das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs und womöglich auch anderer Krebsarten senkt.    

Pluspunkt 5: Kalzium
Lauch stärkt die Knochen

Die Hitliste an kalziumreichen Nahrungsmitteln führen freilich Milch und Milchprodukte an – Gemüse rangiert diesbezüglich nicht auf den ersten Plätzen. Doch verglichen mit anderen Gemüsesorten enthält Lauch bzw. Porree relativ viel von dem Mineralstoff Kalzium, wie Sabine Bisovsky weiß: Und Kalzium ist lebenswichtig für uns. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa ein Kilogramm davon. Unsere Knochen bestehen zum Großteil daraus, und um sie gesund zu erhalten bzw. zu stärken, müssen wir kalziumreiche Nahrungsmittel essen. So können wir der Osteoporose, dem altersbedingten Knochenschwund, vorbeugen, der die Gefahr für Knochenbrüche – auch aus nichtigem Anlass – erhöht. Der Mineralstoff Kalzium dient aber nicht nur den Knochen, er hat nebenher noch den Pluspunkt, die Gesundheit der Zähne zu fördern, die ebenfalls zum Teil aus Kalzium bestehen.

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Tipps & Tricks

  • Einkaufen

Woran erkennt man, ob der nun geerntete Sommerlauch nach dem Transport vom Feld in das Verkaufsregal wirklich frisch ist? „Lauch ist frisch, wenn die äußeren Blätter noch nicht welk sind und keine Flecken haben, der weiße Schaft fest ist und die Stange prall und knackig aussieht“, erklärt Ernährungswissenschafterin Mag. Sabine Bisovsky.

  • Zubereiten

Wer Lauch oder Porree – nach der Entfernung der groben grünen Teile und dem gründlichen Waschen auch zwischen den Blättern – roh isst, indem er ihn beispielsweise Salat beimengt, hat am meisten von den gesunden Inhaltsstoffen. „Roh ist Lauch dennoch nicht jedermanns Geschmack“, räumt Bisovsky ein. Doch selbst, wenn man Lauch „nur sehr kurz und schonend gart, zum Beispiel dämpft und das Kochwasser mitverwendet“, profitiert man noch von den gesunden Inhaltsstoffen. Dies zum Teil auch dann, wenn der Lauch gebraten, überbacken, für eine Quiche bzw. Lauchtorte oder als Suppengemüse verwendet wird.

  • Lagern

Lauch lagert man am besten in der Gemüselade im Kühlschrank. Dort bleibt er bis zu einer Woche frisch.

  • Vorsichtig…

… beim Verzehr von Lauch bzw. Porree sollten laut Ernährungswissenschafterin Bisovsky Menschen mit einem sehr empfindlichen Magen oder Darm sein. Nicht immer ist das Gemüse für sie bekömmlich – doch manchmal lässt sich das mit einem einfachen Trick ändern: mit Kümmel würzen.

Stand 06/2015

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