Mundgeruch

Mai 2011 | Gesundheitslexikon

Gründliche Mundhygiene ist das A und O

Was steckt dahinter?

Nicht nur für die Betroffenen selbst, auch für die Umwelt ist dieses Problem oftmals unangenehm und störend: Mundgeruch (Halitosis).
Während vorübergehend schlechter Atem meist auf den Genuss bestimmter Speisen wie Zwiebeln oder Knoblauch zurückzuführen ist, kommen für anhaltenden Mundgeruch verschiedene andere Ursachen in Frage. Prinzipiell entsteht der üble Geruch durch flüchtige Schwefelverbindungen, die freigesetzt werden, wenn Bakterien organisches Material wie Speisereste, Blut, Zellen oder Eiweiß zersetzen. Wichtigster Entstehungsort für das unangenehme Problem ist die Mundhöhle – und hier vor allem das Zahnfleisch, die Zähne und die Zunge, weil sich da die meisten Bakterien befinden. Unzureichende Mundhygiene, Zungenbelag, Karies, Zahnfleisch- und  Zahnwurzelentzündungen, Pilzinfektionen oder unsaubere Prothesen zählen zu den wichtigsten Verursachern von üblem Atem.
Andere mögliche Ursachen: eine Rachen- oder chronische Mandelentzündung, Nasennebenhöhlen-Entzündung, COPD, Lungenentzündung. Auch Magenkrankheiten – eine Refluxerkrankung, Gastritis, Magenkatarrh – kommen in Frage. Weiters können ein schlecht regulierter Diabetes mellitus, eine längere Fastenphase, eine chronische Nieren- bzw. Lebererkrankung sowie chronischer Alkoholmissbrauch zu Mundgeruch führen. Selbst psychische Ursachen wie Stress zählen zu den möglichen Verursachern: Bei Stress nimmt die Speichelproduktion ab und Mundtrockenheit führt zu schlechtem Atem. In seltenen Fällen kann eine Krebserkrankung im Rachenbereich hinter dem Symptom stecken.

Was kann ich dagegen tun?

Wer unter schlechtem Atem leidet, sollte in erster Linie auf eine gründliche Mund- und Zahnhygiene achten; auch das Gurgeln z. B. mit Mundwasser, Salbei- oder Pfefferminztee kann Linderung bringen.
Eine konsequente Mundhygiene ist auch in Sachen Vorbeugung das Um und Auf. Besonders wichtig ist die gründliche Reinigung der Zunge: Damit lassen sich die Bakterien in der Mundhöhle massiv reduzieren. Um die Zahnzwischenräume zu reinigen, sollten auch Utensilien wie Zahnseide zum Einsatz kommen.
Weitere günstige Maßnahmen: ausreichend (Wasser) trinken, ballaststoffreiche Ernährung (viel Obst und Gemüse), regelmäßige (zahn)ärztliche Kontrollen.

Zum Arzt sollte man, wenn  …

… der schlechte Atem nicht auf bestimmte Speisen zurückzuführen ist bzw. nicht nach einigen Tagen von selbst wieder verschwindet.
… Mundgeruch trotz gründlicher Mund- und Zahnhygiene weiterhin bestehen bleibt.
… man außerdem unter unklaren Schmerzen im Bauch leidet.
… Harn und Stuhl auffällig sind.
Als erstes sollte man sich an eine zahnärztliche Praxis wenden. Dort wird untersucht, ob etwa eine Zahnerkrankung hinter dem störenden Geruch steckt.

Expertentipp

Mundgeruch – ein gesellschaftliches Tabuthema – wird zum besonderen Problem, wenn der Betreffende selbst nichts davon weiß und aus diesem Grund nichts dagegen unternimmt: nicht nur, weil schlechter Atem für die Mitmenschen unangenehm ist, sondern auch, weil dahinter möglicherweise eine Erkrankung steckt. Um herauszufinden, ob man von Mundgeruch betroffen ist, sollte man sich an eine Person des Vertrauens oder den Zahnarzt wenden und nachfragen. Dies im Selbsttest festzustellen, ist hingegen schwer möglich.

Von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von Dr. Joachim Huber, Internist, Kardiologe, Notfallmediziner in Wien

Stand 05/2011

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