Rauchen, Sonne, Stress – das sind nur einige Feinde gesunder, schöner Haut. Zum Glück hat sie aber auch Freunde: Wasser zählt dazu, ausreichend Schlaf und natürlich die richtige Pflege.
MEDIZIN populär über die zehn wichtigsten Hautschmeichler.
Von Mag. Alexandra Wimmer
Jetzt, im Frühling, sind sie wieder ganz besonders gefragt: einfache Maßnahmen, die uns gleichsam zu unserem schönsten Gesicht verhelfen. Und tatsächlich unterstützt die Jahreszeit dieses Ansinnen mit besonders hautfreundlichen Bedingungen: Wer einen möglichst natürlichen Lebensstil pflegt – viel frische Luft tankt, reichlich Wasser trinkt, sich ausreichend bewegt und schläft – tut damit auch der Haut etwas Gutes. Was sie hingegen alt aussehen lässt, sind neben Stress vor allem freie Radikale, wie sie durch UV-Licht, Nikotin und Luftschadstoffe in der Haut gebildet werden. Folgende zehn Hautschmeichler bringen den Teint zum Strahlen:
1. Sonne in Maßen:
UV-Schutz hält jung
Nicht nur die Seele blüht auf, wenn die Sonne wieder an Kraft gewinnt, auch der Haut tun die wärmenden Strahlen gut – vorausgesetzt, man genießt sie maßvoll und mit ausreichendem Schutz. Schließlich ist das UV-Licht hauptverantwortlich für die Hautalterung – und ein bewusster Umgang damit der Hauptfaktor punkto Schönheitspflege. „Der UV-Schutz ist die wichtigste Komponente für einen schönen, strahlenden Teint möglichst bis ins hohe Alter“, betont die Wiener Dermatologin Dr. Sibylle Wichlas. Während uns zuviel Sonnenlicht schadet, ist es in Maßen sogar lebensnotwendig; der Körper benötigt es etwa für die Bildung von Vitamin D. „Bis zu einem gewissen Grad ist Sonnenlicht auch für die Haut förderlich und wirkt in geringem Ausmaß Unreinheiten entgegen, allerdings kann UV-Licht bei Akne auch zu Verschlechterungen führen“, ergänzt Wichlas. Um keine Schäden zu riskieren, ist jedenfalls von einer „Sonnentherapie“ in Eigenregie abzuraten: Die täglich zuträgliche Dosis sei schnell erreicht, so die Ärztin, „in vielen Fällen schon auf dem Weg zur Arbeit und zurück“.
2. Pausen & Entspannung:
Yoga gegen dunkle Augenringe
Die angespannte Miene, eine kritisch gerunzelte oder sorgenvoll gefurchte Stirn: Stress und Anspannung lassen sich deutlich am Gesicht ablesen, zudem schadet beides dem Teint. „Wenn man innerlich gestresst ist, bringt das den Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht, es werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet“, erklärt Wichlas. „Dieser Anstieg bewirkt, dass die Fettpölsterchen im Gesicht rascher abgebaut und die Fettdepots angeknabbert werden. In der Folge bilden oder verstärken sich Augenringe und man schaut müde aus.“ Neben dunklen Augenringen bezeugt auch eine fahle Gesichtshaut den hautfeindlichen, weil rastlosen Lebenswandel. Hinzu kommt, dass Stress – über die erhöhte Produktion bestimmter Hormone wie Kortisol oder Androgene – das Entstehen von Hautunreinheiten fördert. Um dies zu verhindern, sollte man regelmäßig Erholungspausen einlegen und auch die „gefalteten“ Gesichtszüge bewusst entspannen – vielleicht mit einem Lächeln? Weiters bieten Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training einen wohltuenden Ausgleich.
3. Ausreichend schlafen:
Über Nacht zu schöner Haut
Dieses Schönheitselixier wurde uns gleichsam in die Wiege gelegt: der Schlaf. „Er wirkt regenerierend auf den Organismus und damit auch auf die Haut“, betont Sibylle Wichlas. Als besonders wertvoll gelten die Tiefschlafphasen, in denen bestimmte Hormone ausgeschüttet werden, die für die Zellerneuerung der Haut wichtig sind. Wer sich diesen Regenerationsphasen zur Genüge hingibt, sorgt quasi über Nacht für ein frisches, rosiges Hautbild. Mit dem Schönheitsschlaf hat man außerdem ein probates Mittel gegen Stress und Erschöpfung in der Hand. Die Abwesenheit von Stress wirkt sich wiederum – wie oben beschrieben – günstig auf die Hormonsituation und somit auf das Hautbild aus.
4. Pflege & Reinigung:
Typgerecht und wohldosiert
Dieses Duo darf bei dem Schönheitsprogramm natürlich nicht fehlen: die Reinigung und die Pflege. „Die Hautpflege muss dem jeweiligen Hauttyp entsprechend gewählt werden. Sie sollte gleichsam maßgeschneidert sein, damit sie angenehm ist und auch gern angewendet wird“, sagt die Hautärztin. Tipps punkto Reinigung? Um den Säureschutzmantel nicht zu zerstören, sollte man es damit nicht übertreiben: Die Haut ein bis zweimal täglich zu reinigen, sei ausreichend, sagt Wichlas. „Wichtig ist die abendliche Reinigung, um die Haut von Staub, Abgaspartikeln, Make-up und UV-Schutz zu befreien“, so die Ärztin. „In der Früh genügt es im Normalfall, sich mit Wasser zu waschen. Wer allerdings in der Nacht stark geschwitzt oder eine stark fettende Haut hat, sollte auch morgens zu einem typgerechten Reinigungsprodukt greifen.“
5. Frischluft tanken:
Belebt die Hautzellen
Mit dem Frühlingswetter zieht es uns wieder verstärkt ins Freie – sehr zum Wohle des Teints: Frische Luft belebt den gesamten Organismus, somit auch die Haut. „Wie jedes Organ benötigt auch die Haut Sauerstoff“, betont die Hautärztin. „Durch die Aufnahme von reichlich Sauerstoff wird auch das Blut vermehrt mit Sauerstoff angereichert – damit verbessert sich auch die Sauerstoffversorgung der Haut.“ Die gesteigerte Sauerstoffzufuhr regt den Zellstoffwechsel der Hautzellen an – der Teint wird rosig und frisch. Um dem Organ nachhaltig gut zu tun, sollte man dabei an ausreichenden Sonnenschutz denken. „Mittlerweile gibt es tolle Make-up-Produkte mit hohen UV-Schutzfaktoren“, erklärt Wichlas. „Hautstressoren“ wie Feinstaub begegnet man am besten mit einer schützenden Tagespflege und der sorgfältigen abendlichen Reinigung.
6. (Mehr) Bewegung bitte:
Kurbelt die Durchblutung an
Wer beim Aufenthalt im Freien außerdem körperlich aktiv wird, setzt in Sachen Schönheitspflege gleich noch eins drauf: Ob beim Waldlauf, einem zügigen Spaziergang oder einer Radtour – Aktivitäten wie diese verbessern nicht nur die Versorgung mit Sauerstoff, sie kurbeln außerdem die Durchblutung der Haut an. „Bei der Bewegung an frischer Luft wird der gesamte Stoffwechsel aktiviert – jedes Organ profitiert davon, auch unsere Haut“, erläutert Sibylle Wichlas. Die gesteigerte Durchblutung lässt unseren Teint rosig, jugendlich und frisch aussehen.
7. Ausgewogener Speisezettel:
Frische Kost für frischen Teint
Dieses Schönheitselixier schmeckt nicht nur dem Gaumen, sondern auch der Haut: eine ausgewogene, möglichst farbenfrohe, ballaststoffreiche Kost. „Eine ausgewogene Ernährung enthält zumeist alles, was die Haut an Nährstoffen, Spurenelementen und Vitaminen braucht“, erklärt die Ärztin. Einige Nahrungsmittel tun sich punkto Hautgesundheit ganz besonders hervor. Dazu zählt etwa grünes Blattgemüse mit seinen vielen sekundären Pflanzenwirkstoffen. Diese gelten als probates Anti-Aging-Mittel, das den Feinden gesunder Haut – oxidativem Stress aufgrund freier Radikale und schleichenden Entzündungen – entgegenwirkt. Weitere leckere Schönmacher: Tomaten, Walnüsse, grüner Tee. Pflanzliche Öle wie Raps- oder Olivenöl und Fisch sind wegen der enthaltenen essenziellen, ungesättigten Fettsäuren wahre Hautschmeichler. Ungünstig sind hingegen Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index – kohlenhydrathältige Nahrungsmittel mit stark blutzuckersteigernder Wirkung (z. B. Weißbrot, polierter Reis, Kartoffelpüree, Cola, Bier).
8. Reichlich trinken!
„Tankstelle Haut“ dankt mit Spannkraft
Trinken Sie reichlich, am besten Wasser! Das Element liegt gleichsam in unserer Natur, besteht der menschliche Körper doch zu etwa 70 Prozent aus Wasser. „Trinken ist für den gesamten Organismus, also auch für die Haut und insbesondere für ihre Spannkraft von Bedeutung“, betont Fachärztin Wichlas. Schließlich muss das Organ auch von innen her befeuchtet werden – die 300 Millionen Hautzellen benötigen Wasser für den Aufbau und Eigenschutz. Die Haut bedankt sich für die Flüssigkeitszufuhr mit einem rosigen, prallen Teint. Mangelt es an „Flüssignahrung“, verliert sie an Elastizität, wird schlaff und fühlt sich spröde an. Besonders bei alten Menschen sei dies oft der Fall. Wichlas: „Bei ihnen kann man sehr deutlich sehen, dass durch den Flüssigkeitsmangel die Haut noch schlaffer wird, weniger prall ist und an Elastizität verliert.“
9. Nikotinverzicht:
Weil Rauchschwaden der Haut schaden
Ein hautfreundlicher Lebensstil bedeutet insbesondere nicht zu rauchen! „Nikotin wirkt gefäßverengend, was sich besonders rasch und deutlich bei den dünnen Hautgefäßen im Gesicht zeigt“, weiß die Dermatologin. „Durch die Verengung der kleinen Blutgefäße ist die Haut weniger gut durchblutet, der Teint ist nicht mehr rosig, sondern fahl und gelblich-grau.“ Nikotin bildet zudem freie Radikale, welche die sogenannten kollagenen und elastischen Hautfasern angreifen. Im Endeffekt verlangsamen freie Radikale den Stoffwechsel und beschleunigen damit die Hautalterung.
10. Positive Einstellung:
Lieber Lach- statt Kummerfalten
Eine bejahende, lebensfrohe Lebenshaltung geht im besten Sinn „unter die Haut“. „Lebensfreude und eine positive, eine realistische Einstellung zum Leben, lassen die gesamte Person strahlen und überstrahlen auch den einen oder anderen Makel, seien es Fältchen oder größere Poren“, sagt Sibylle Wichlas. Letztlich sei eine positive Ausstrahlung wichtiger als die vermeintlich makellose Schönheit. Lachfältchen lassen uns – im Gegensatz zu Sorgen- oder Zornesfalten – richtig gut aussehen. Nebenbei werden beim Lachen bestimmte Hormone, Endorphine, produziert, was automatisch die Ausschüttung „alt machender“ Stresshormone drosselt.
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Haarpflege: Tipps für jeden Typ
Die Haarpflege beginnt mit der Auswahl des richtigen Shampoos, das vor allem ph-neutral sein sollte, um Kopfhaut und Haare zu schonen und nicht auszutrocknen. Generelle Empfehlungen bezüglich der Häufigkeit der Haarwäsche oder der Produktwahl ließen sich laut der Wiener Dermatologin Dr. Sibylle Wichlas nicht geben: „Wie bei der Hautpflege sollte auch die Pflege des Kopfhaars typgerecht sein.“ Bei besonderen Bedürfnissen greifen besondere Maßnahmen: Pflegepackungen sind bei strapaziertem, sprödem Haar hilfreich. Auch Hausmittel wie Bier oder Ei haben ihre Einsatzberechtigung, weil sie – ähnlich den Pflegepackungen – die äußere aufgeraute Schuppenschicht glätten und die Haare zum Glänzen bringen.