Kosmetik & Pflege

Problemzonen im Visier

Pflegetipps für einen makellosen Teint
 
Was noch vor wenigen Wochen unter langen Hosen versteckt, mit Pullovern kaschiert und in Socken gepackt wurde, zieht jetzt alle Blicke auf sich – und das nicht immer im positiven Sinne. Die Pflegeversäumnisse der kühlen Jahreszeit haben ihre Spuren hinterlassen, und die Haut schreit jetzt förmlich nach einer intensiven Kur. MEDIZIN populär hat die besten Pflegetipps für sommerliche Hautproblemzonen von Kopf bis Fuß.
 
Von Mag. Katharina Tentschert

PROBLEMZONE 1
Gesicht und Dekolleté

Trockene Lippen, Rötungen an Wangen, Nase und Dekolleté sind Zeichen von Hautirritation, wie sie von den Strapazen der kalten und kühlen Jahreszeit übrigbleiben können. Die Rötungen als Folge von erweiterten feinsten Hautgefäßen können sich verstärken, wenn die kühle Luft der warmen weicht, und die Haut nach einer langen Durststrecke wieder Sonne spürt.
Pflegetipp: Verwenden Sie Pflegeprodukte, die die Vitamine C, E und A enthalten und/oder Hyaluronsäure. Diese Produkte wirken antioxidativ; das heißt, sie helfen, die schädliche UV-Wirkung zu vermindern, regen den Zellstoffwechsel an und stärken die Haut. Darüber hinaus können Sie durch das Verwenden von Pflegeprodukten, welche Flavonoide wie z.B. Honigklee enthalten, der Bildung von roten Äderchen vorbeugen.
Wer der Haut jetzt eine Intensivkur gönnen, Hauttrockenheit und Fältchen den Kampf ansagen und gleichzeitig einen Schutz vor der UV-Belastung des Sommers aufbauen möchte, kann sich beim Hautarzt oder bei der Hautärztin einer Mesotherapie unterziehen.
„Dabei werden revitalisierende Substanzen wie Hyaluron- und Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine durch punktgenaue Mikroinjektion ins Gewebe eingebracht“, erklärt Dr. Kerstin Beringer-Jäger, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Perchtoldsdorf bei Wien. „So wird der Zellstoffwechsel angeregt, die Haut im Gesicht, an Hals und Dekolleté, Armen und Händen sieht wieder frisch und verjüngt aus.“
Nach einer Kur von drei bis vier Sitzungen erreiche man bereits eine Besserung des Hautbildes. Eine Auffrischung nach zirka drei bis vier Monaten sorge für einen anhaltenden Effekt, so Beringer-Jäger.

PROBLEMZONE 2
Arme und Hände

Trockene Hände und raue Stellen an den Oberarmen sind die letzten Boten der kalten Jahreszeit. Bei den rauen Stellen an Armen, die sich übrigens auch an den Schenkeln zeigen können, handelt es sich um eine Verhornungsstörung (Keratosis pilaris), die umgangssprachlich als Reibeisenhaut bezeichnet wird.
Pflegetipp: „Eine spezielle Pflege mit Produkten, die Harnstoff (Urea) oder Fruchtsäuren enthalten, gibt der Haut ihre Feuchtigkeit zurück. Der Einsatz von Urea und Fruchtsäuren reguliert die Hornbildung und bewirkt ein schönes Hautbild“, empfiehlt die Dermatologin.

PROBLEMZONE 3
Beine und Füße

Charakteristisch für die winterlichen Pflegeversäumnisse ist die trockene Haut im Bereich der Unterschenkel, die vor allem durch das Tragen von langen Hosen
und das damit verbundene Abreiben der Haut zustande kommt. Weiters kann es auch im Bereich der Beine zu Verhornungsstörungen kommen.
Abhilfe schafft der bereits für Problemzone 2 angeführte Pflegetipp. Darüber hinaus kann das Erscheinungsbild der Beine auch unter eingewachsenen Haaren und Besenreisern leiden. Rissige Hornhaut an den Füßen und harte Haut rund um die Nägel – auch das sind Spuren von versäumter Pflege, denen man jetzt zu Leibe rücken sollte.
Pflegetipp: Pflegeprodukte mit Harnstoff bzw. Fruchtsäure helfen auch, eingewachsenen Haaren vorzubeugen.
Die Haut sollte nach jeder Haarentfernung entsprechend gepflegt werden, egal welche Methode man verwendet. „Menschen, die ständig an eingewachsenen Haaren leiden, sollten über eine dauerhafte Haarentfernung nachdenken“, rät Beringer-Jäger und empfiehlt die Laserhaarentfernung beim Dermatologen.
„Vorsicht ist allerdings bei gebräunter Haut geboten, da das Laserlicht dann nicht nur vom Melanin des Haares, sondern auch von der Haut vermehrt absorbiert wird. Dies kann zu Verbrennungen der Haut führen.“
Wer unliebsame Besenreiser loswerden will, muss bis zum Herbst warten. „Denn nach einer Verödung bzw. nach einer Laserbehandlung dürfen sich die Patienten für zwei bis drei Wochen keiner Sonne aussetzen, da die Gefahr einer  Pigmentstörung besteht und braune Flecken auf der Haut entstehen können. Darüber hinaus sind die notwendigen Begleitmaßnahmen wie das Tragen von Stützstrümpfen im Sommer eher unangenehm“, so die Dermatologin. „Außerdem stellt sich ein sichtbares Therapieergebnis erst nach drei bis vier Wochen ein.“
Den Füßen hilft jetzt eine professionelle Pediküre schnell auf die Sprünge. Abhilfe schafft auch ein warmes Fußbad mit Schmierseife ein- bis zweimal pro Woche: Die aufgeweichte Haut lässt sich dann ganz einfach mit einem Handtuch abrubbeln oder einer sanften Hornhautreibe entfernen. „Pflegen Sie die Haut mit speziellen Fußcremen, die mindestens zehn Prozent Harnstoff und eventuell auch Milchsäure enthalten“, rät Beringer-Jäger.

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Achtung: Kein Peeling im Sommer!

In den Sommermonaten ist von medizinischen Peelings genauso abzuraten wie von kosmetischen Peelings und von Mikrodermabrasion, wie das kosmetische Schleifen der Haut in der Fachsprache genannt wird. „Die Haut wird durch das Peeling oder die Dermabrasion empfindlicher, und es kann zu Pigmentstörungen und Pigmentflecken kommen“, warnt die Dermatologin Dr. Kerstin Beringer-Jäger.

Sommersprossen: So sprießen sie weniger

Wer unter Sommersprossen leidet und deren Vermehrung im Sommer entgegenwirken möchte, sollte direkte Sonne vor allem um die Mittagszeit meiden. Denn die  vermehrte UV-Strahlung lässt die Sommersprossen regelrecht sprießen. Die beste Prävention von Sommersprossen ist ein hochwertiger Sonnenschutz mit Faktor 50, der am Morgen im Anschluss an die Tagescreme auf das Gesicht aufgetragen wird.

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