Von Mag. Alexandra Wimmer
Clara ist ein aufgewecktes Kleinkind im besten Krabbelalter. Seit Kurzem erkundet sie die ganze Wohnung: Die Steckdosen, der Schraubenzieher unterm Schreibtisch, das vom Herd baumelnde Kabel – alles weckt ihr Interesse. „Vor ihr ist wirklich nichts sicher“, seufzt Papa Martin etwas besorgt. Wie das Kind vor Unfällen schützen, ohne ihm alles zu verbieten?
Ganz andere Probleme hat Gertrude S.: Die 80-Jährige lebt nach dem Tod ihres Mannes allein in ihrem Haus, abgeschieden im oberen Mühlviertel. Darauf, dass es so gut in Schuss ist, ist sie sehr stolz. „Leider fühle ich mich in letzter Zeit öfter wacklig. Gar nicht so einfach, die Vorhänge zum Waschen abzunehmen oder die Glühbirne zu wechseln“, klagt sie. Letztens sei die Leiter fast umgekippt und sie konnte sich mit Müh und Not noch am Regal festhalten. „Wenn das so weiter geht, muss ich bald in ein Seniorenheim.“
Rechtzeitig vorbauen
Um in jedem Alter gesund und sicher zu wohnen, sollte man rechtzeitig vorbauen und sich altersgerecht einrichten. Insbesondere auf die Bedürfnisse der Jüngsten und Ältesten gilt es Rücksicht zu nehmen. Mit dem kindlichen Entdeckungsdrang werden ungesicherte Stiegen, offene Türen oder Fenster binnen Sekunden zur potenziellen Gefahr. Für Senioren können Schwellen und Stufen zu gefährlichen Stolpersteinen werden. „Auch wenn es um Umwelteinflüsse wie Schadstoffe geht, sind Kinder und ältere Menschen besonders sensibel“, betont Assoz. Prof. DI Dr. Hans-Peter Hutter vom Institut für Umwelthygiene an der Medizinischen Universität Wien. „Kinder, weil deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Ältere, weil ihr Immunsystem häufig durch Erkrankungen belastet ist.“
Am meisten beeinträchtige das Offenkundige. Das, was man beim Betreten eines Wohnraums sofort wahrnimmt: Lärm, stechende Gerüche, Spiegelungen oder Blendungen.