Medizin & Trends

Wieder auf Kur(s): Mehr Kraft für die Psyche

In Gruppen-, Einzel- oder Kreativtherapien aktivieren psychisch Erkrankte im Gesundheitsresort Königsberg ihre Ressourcen und lernen, ihre Autonomie zu stärken. Auch psychisch Gesunde sollten ihre Kraftquellen nähren, um daraus
zu schöpfen.
 
– Von Mag. Alexandra Wimmer

Ein Mann mittleren Alters hat während der psychiatrischen Rehabilitation das Stricken als Ressource für sich entdeckt“, erzählt Prim. Dr. Hanspeter Stilling, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut und der medizinische Leiter des Bereichs psychosoziale Rehabilitation im Gesundheitsresort Königsberg im niederösterreichischen Bad Schönau. Sich Kraftquellen zu erschließen, sei ein wichtiger Teil der Reha und wird durch die Beschäftigungstherapie (Ergotherapie) gezielt gefördert: Man töpfert, malt, musiziert, gärtnert – und fördert damit den Selbstausdruck und Erfolgserlebnisse. „Es geht nicht darum, Künstler auszubilden, sondern den Menschen zu ermöglichen, an anderer Stelle als bisher Lösungen für ihre Probleme zu finden“, verdeutlicht Stilling. „Aktivierung und Reaktivierung machen einen großen Teil der therapeutischen Arbeit aus.“ Die Betroffenen stoßen dabei durchaus an ihre Grenzen: Jene, die rasch erschöpft sind, fühlen sich durch das geplante Therapieprogramm zuweilen überfordert. Die Bewegungstherapie ist für jene besonders herausfordernd, die aufgrund einer Depression vielleicht jahrelang das Haus kaum verlassen habe. Die Gruppentherapie als integraler Reha-Bestandteil wird für Patientinnen mit einer Soziophobie, der Angst vor sozialen Kontakten, zum Problem.

 

 

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