Er gilt als Dinosaurier der TV-Unterhaltung, denn er hat 50 Jahre Fernseharbeit als Moderator und Showmaster hinter sich. Unter anderem führte er durch die beliebten ORF-Sendungen „Willkommen Österreich“ und „Millionenrad“, sowie durch die Charity-Gala „Licht ins Dunkel“. Als der 69-Jährige im vergangenen September zusätzlich zur Moderation der „Brieflos-Show“ und anderen Auftritten noch als Juror in der ORF-Sendung „Die große Chance“ mitwirkte, erlitt er einen Herzinfarkt. MEDIZIN populär fragte nach, wie sich sein Leben seither verändert hat.
Von Mag. Sabine Stehrer
MEDIZIN populärHerr Rapp, denken Sie noch oft an den Herzinfarkt, den Sie vor nicht allzu langer Zeit erlitten haben??Oder haben Sie die Sache schon abgehakt?
Peter Rapp
Da ich nach wie vor sehr oft gefragt werde, wie es mir geht und wie ich mich fühle, ist das mit dem Abhaken keine leichte Sache. Soweit es mich betrifft, ist es allerdings Schnee von gestern.
Warum meinen Sie, haben Sie einen Herzinfarkt bekommen?
Ich habe keine Ahnung. Die Ärzte meinen, in erster Linie war mein Nikotinmissbrauch daran schuld, also wird es wohl auch so sein. Stress war es in meinem Fall sicher nicht, denn ich habe meinen Beruf noch nie als Stress empfunden, höchstens als gesunden Stress, der mich aktiv erhält.
Ein Herzinfarkt ist wohl für die allermeisten Betroffenen ein Schock, ein Einschnitt, nach dem sie ihr Leben ändern und zum Beispiel mit dem Rauchen aufhören und mehr Sport betreiben oder sich einen besonderen Wunsch erfüllen. Wie war das bei Ihnen?
Im Februar werde ich 70 Jahre alt. Das ist ein beachtliches Alter, wenn man bedenkt, wie leichtfertig ich mit meinen Ressourcen umgegangen bin. Und auch wenn es andere, zum Beispiel meine drei Kinder, von mir erwarten, habe ich nicht den Ehrgeiz, Johannes Heesters zu überbieten. Aber vielleicht kann ich noch meine Faulheit überwinden und zumindest etwas öfter Spazierengehen. Meine gesamte Lebensweise ändere ich aber nicht. Als ich damals in der ambulanten Rehabilitation nach dem Herzinfarkt gehört habe, was andere so hinter sich hatten, also einen Riss in der Aorta, eine Bypass-Operation oder das Einsetzen eines Schrittmachers, war mir schnell klar, dass ich im Vergleich dazu nur eine Art Streifschuss bekommen hatte.
Andere gehen nach einem Herzinfarkt in Krankenstand oder auf Kur. Sie sind kurz danach wieder aufgetreten und haben wenig später wieder Ihr volles berufliches Programm aufgenommen. Ist Ihnen das leicht gefallen?
Es ist wohl ein Unterschied, ob ein Herzinfarkt so schwer ist, dass man nur durch eine Operation wiederhergestellt werden kann, oder, wie in meinem Fall, durch eine sogenannte Intervention, also das Setzen eines Stents. Menschen wie ich, die einen oder mehrere Stents gesetzt bekamen, sind normalerweise schnell wieder fit.
Wie geht es Ihnen jetzt, fühlen Sie sich bei Auftritten genauso fit wie vor dem Infarkt?
Im Grunde fühle ich mich genauso wie vorher, ich bin sogar geneigt zu sagen, etwas besser.
Haben Sie Angst, neuerlich einen Herzinfarkt zu bekommen?
Nein, ich bin ein Mensch, der nach dem Grundsatz lebt: Mit Humor lässt sich der Ernst des Lebens leichter ertragen. Und warum sollte ich Angst vor Ereignissen haben, die ich kaum beeinflussen kann? Auch in der Nacht meines Herzinfarkts hatte ich keine Angst. Aber da habe ich mich bemüht, möglichst cool zu bleiben und das Richtige zu machen.
Planen Sie für Ihren bevorstehenden 70. Geburtstag ein ganz besonders großes Fest?
Ich bin schon dabei, ein Fest auf die Beine zu stellen, das so ausfällt, wie ich meine, dass man seinen 70. Geburtstag auf jeden Fall feiern sollte. Allerdings findet die Feier nicht am 14. Februar, also an meinem Geburtstag statt, denn da bin ich bei einem Auftritt in Linz, und das ist gut so, sondern am 17. Februar. Für den Abend dieses Tages habe ich eine ganze Reihe meiner Musiker-Freunde ins Wiener Metropol eingeladen und werde mit ihnen eine Bühnenshow abliefern: Rapp&Roll – der 70er. Ich bin mir sicher, dass ich mich an diesem Abend richtig austoben werde.
Stand 01/2014