Fieberblasen

März 2016 | Gesundheitslexikon

Stress vermeiden!

Wenn es im Bereich der Lippe juckt, spannt oder brennt, ist den meisten schnell klar: Eine Fieberblase (Herpes simplex) bahnt sich ihren Weg. Das Problem ist weit verbreitet – rund 90 Prozent der Bevölkerung tragen die für Fieberblasen verantwortlichen Herpes simplex-Viren (HSV) in sich, die per Schmierinfektion sehr leicht übertragen werden. Zwei Virusarten (HSV-1 und HSV-2) können hinter einer Herpesinfektion stecken: Fieberblasen im Lippen- und Gesichtsbereich sind vorwiegend auf das HSV-1 zurückzuführen, das HSV-2 ist vor allem für Herpes im Genitalbereich verantwortlich.
Einmal infiziert, trägt man das Virus ständig in sich. Ob die Erreger aktiv werden und es zum Ausbruch einer Fieberblase kommt, hängt entscheidend von der körpereigenen Abwehr ab: Ist das Immunsystem geschwächt, weil man psychisch oder körperlich unter Stress steht, ist das Risiko für eine Fieberblase erhöht.
Für körperlichen Stress sorgen beispielsweise Erkältungen und andere Erkrankungen, Allergien oder eine zahnärztliche Behandlung. Auch hormonelle Schwankungen (z. B. während Menstruation oder Schwangerschaft) können Auslöser für Fieberblasen sein. Ein weiterer Stressor ist UV-Licht: Durch das Sonnenlicht wird das Immunsystem der Haut unterdrückt, sodass Herpes simplex-Viren ausbrechen können.
Fieberblasen sind im Normalfall harmlos und nach rund einer Woche wieder verschwunden.
Die Virusinfektion kann allerdings problematisch werden, wenn die Hautbarriere etwa aufgrund einer Neurodermitis beeinträchtigt oder geschädigt ist. Dann kann sich aus einer Fieberblase ein schweres Hautekzem entwickeln, das sich über den ganzen Körper ausbreitet.

Was hilft?

Vorbeugend tut man gut daran, mögliche Stressoren zu meiden, indem man z. B. für ausreichend UV-Schutz sorgt und das Immunsystem stärkt (etwa durch ausreichend Schlaf, Ruhe und Entspannung, Bewegung im Freien).
Wer anfällig für Fieberblasen ist, sollte es außerdem mit der Hygiene besonders genau nehmen und z. B. nicht aus einem fremden Glas trinken und kein fremdes Besteck verwenden.
Im Akutfall, also wenn man bereits die typischen Vorboten wie Jucken, Brennen oder ein Wärmegefühl bemerkt, kann man sich vom Arzt ein Medikament (Virustatikum) verschreiben lassen, das die Virenvermehrung hemmt und verhindert, dass die Fieberblase ausbricht. Ergänzend kann man eine antibiotische Salbe bzw. andere austrocknende oder entzündungshemmende Salben auftragen; sie lindern Spannungsgefühl und Juckreiz.

Zum Arzt sollte man, wenn  …

… man immer wieder an Fieberblasen leidet.
… es zur bakteriellen Infektion einer bereits bestehenden Fieberblase kommt.
… man unter Neurodermitis leidet, HIV-positiv ist oder aufgrund einer Krebserkrankung oder Organtransplantation Immunsuppressiva nimmt. In diesen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko für eine großflächige Ausbreitung der Virusinfektion.

Expertentipp

Insbesondere wenn man immer wieder von Fieberblasen betroffen ist  (z. B. bei jeder Monatsblutung), kann man auch über einen längeren Zeitraum (drei bis sechs Monate lang) ein Virustatikum einnehmen. Das Medikament bewirkt, dass die Infektion abklingt und das Immunsystem zur Ruhe kommt. Im günstigen Fall nimmt nach dem Absetzen des Medikaments die Häufigkeit der Rückfälle ab.

von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von Dr. Tamara Meissnitzer, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Fischamend.

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