Hand & Fuß

Oktober 2009 | Kosmetik & Pflege

So werden sie winterfit
 
Vorbei ist die große Freiheit der Füße, jetzt werden sie wieder in festes Schuhwerk gezwängt. Und auch den Händen rückt die Kälte bald wieder zuleibe. Lesen Sie, wie unsere Extremitäten die Herausforderung der kalten Jahreszeit gut überstehen und was eine sinnvolle Hand- und Fußpflege ausmacht.
 
Von Mag. Helga Schimmer

Füße brauchen Platz

Im Sommer haben es unsere Füße gut, sie dürfen häufig in weitem, lockerem Schuhwerk auslüften und gelegentlich sogar barfuß laufen. Nun im Herbst ist es vorbei damit – fest eingepackt, eng verschnürt und gänzlich abgedunkelt fristen jene Gliedmaßen, die uns Tag für Tag durchs Leben tragen, ein Stiefkind-Dasein. Das hat freilich nicht nur Nachteile. „Schließlich beginnt eine Grippe nicht selten mit einem Kältegefühl an den Füßen“, weiß Dr. Peter Bock, Facharzt für Orthopädie am Sozialmedizischen Zentrum Ost in Wien. Weil Kälte die Infektanfälligkeit steigert, sollte Schuhwerk stets an die Witterungsverhältnisse angepasst werden. „Die wasserdichten Winterstiefel zum Beispiel können dann ja im Büro gegen luftige Halb- oder Hausschuhe getauscht werden.“

Schuhkauf mit Vernunft

Festes, (zu) enges, wasserdichtes Schuhwerk strapaziert unsere empfindlichen Füße auf vielfältige Weise. Beim Schuhkauf sollte generell die Vernunft siegen: Hat der Fuß nicht genug Platz, wird er schlechter durchblutet und kühlt infolgedessen rascher ab.  Außerdem begünstigt Enge im vorderen Fußraum ein Einwachsen der Zehennägel.
Schmale Schuhspitzen und hohe Absätze – unter diesen Bedingungen ist die Entstehung von Hühneraugen geradezu programmiert. Ein weiterer Belastungsfaktor ist falsches Schuhmaterial. Lässt die Hülle um unsere Füße den Schweiß nicht ausdunsten und zu wenig Luft an die Haut, kann Fußpilz entstehen. Darum rät Dr. Peter Bock: „Kaufen Sie Schuhe aus atmungsaktiven Materialien, gewähren Sie Ihren Füßen am Abend Bewegungsfreiheit, tragen Sie Socken aus Naturfasern und konsultieren Sie unbedingt einen Arzt, wenn Sie Hautveränderungen entdecken.“ Für einen Laien ist beispielweise Fußpilz von einem Ekzem oft kaum zu unterscheiden, die beiden Erkrankungen aber erfordern eine völlig andere Behandlung.

Richtige Fusspflege

Gesunde Füße brauchen keine speziellen Salben. Es genügt, sie in die tägliche Pflege mit einzubeziehen. Ist die Haut jedoch trockener oder werden die Füße stärker beansprucht, verwöhnt man sie am besten mit einer guten Fettcreme.  
„Tun Sie Ihren Füßen ab und zu etwas Gutes und gönnen Sie ihnen einem Fußbad mit Salz aus dem Toten Meer“, empfiehlt Orthopäde Bock. „Die Wassertemperatur sollte nur etwa 25 Grad Celsius betragen, also eher zu kalt als zu heiß sein. Ein solches Bad revitalisiert Ihre Füße.“
Anschließend kann verdickte Hornhaut mit einem Bimsstein oder einem Hornhauthobel weggerubbelt werden. Die erweichte Nagelhaut lässt sich mit dem Hufstäbchen leicht zurückschieben. Die Fußnägel sollen nicht zu kurz und vor allem an den Rändern nicht bis tief in den Nagelwall geschnitten werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich eingewachsene Zehennägel mit schmerzhaften Infektionen entwickeln.
Nur scharfe Ecken werden mit der Feile abgerundet, damit sie benachbarte Zehen im Schuh nicht verletzen.
„Was die Pedikür-Werkzeuge betrifft, empfehle ich eine regelmäßige Reinigung, um eine Übertragung von Krankheitskeimen zu verhindern“, so Peter Bock. „Für den Hausgebrauch genügt das Abwaschen mit Wasser, eine Desinfektion ist nicht notwendig.“ Hingegen können sich Pappfeilen, die von mehreren Personen benützt werden, als Brutstätten für schädliche Mikroorganismen erweisen.
Womit wir beim Thema Fußpflege-Institute angelangt wären: Wer einen Profi an seine Füße heranlassen möchte, sollte sich nur an ausgebildetes Fachpersonal wenden. „Vertrauen Sie gerade als Diabetiker ihre Füße ausschließlich speziell geschulten Fußpflegern an“, sagt Dr. Bock. „Mit ihnen besprechen Sie auch die Behandlungsintervalle, die individuell verschieden sind.“ Keinesfalls sollte ein Zuckerkranker selbst am Fuß herumschnipseln. Denn eine gut gemeinte, aber falsch durchgeführte Pediküre kann der Auslöser für schwere Infektionen sein.

Hände brauchen Fett

Kaum ein Hautbereich des Körpers wird so stark beansprucht wie die Hände. Und auch wenn häufiges Händewaschen in der Herbst- und Grippezeit als wichtige Schutzmaßnahme empfohlen wird, so entzieht es doch der Haut Feuchtigkeit und schützendes Fett. Deshalb sei es wichtig, bei der Reinigung rückfettende Syndets zu verwenden, die möglichst einen hautneutralen pH-Wert von 5,5 aufweisen, rät Dr. Kerstin Beringer-Jäger, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Perchtoldsdorf.

Vorsicht, Teufelskreis

Da die Haut des Handrückens nur wenige Talgdrüsen besitzt und den unbehaarten Handinnenflächen die fettbildenden Drüsen gänzlich fehlen, ist zur Handpflege eine gute Fettcreme unerlässlich. „Am besten eignen sich Wasser-in-Öl-Emulsionen, die zusätzlich Harnstoff und pflanzliche Öle wie Oliven-, Mandel- oder Nachtkerzenöl enthalten“, sagt die Dermatologin und spricht damit einen Alltagskonflikt an: Die meisten Menschen wünschen sich Cremen, die keinen klebrigen Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Mit Feuchtigkeitslotionen lässt sich jedoch das Defizit an schützenden Lipiden nicht ausgleichen. Beringer-Jäger: „Trockene Haut ist alters-, zivilisations- und konditionsbedingt. Sie reißt leichter ein, wird leichter irritiert und reagiert auch auf geringfügige Reize mit Ekzemen. Der Laie versucht oft, die Hauttrockenheit mit einem vermehrten Angebot an Feuchtigkeit zu kompensieren. Das ist jedoch falsch und bewirkt das Gegenteil – die Haut wird noch trockener.“ Nur das lokale Auftragen von Fett verhindere das Austrocknen der Haut. Die Ärztin empfiehlt daher, die Hände mit den erwähnten Wasser-in-Öl-Cremen zu belohnen.

Buchtipp:
Lindlbauer, Bauer, Gesund & schön von Kopf bis Fuß. Alles über Haut, Haare, Nägel, ISBN 978-3-902552-15-0 250 Seiten,
€ 19,90, Verlagshaus der Ärzte

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