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Hilfe, mein Körper verträgt das Essen nicht!

Allergie oder Intoleranz: Was fehlt mir denn?   Rund ein Viertel der Menschen reagiert auf bestimmte Lebensmittel mit ­Beschwerden unterschiedlichster Art. In den meisten ­Fällen dauert es viele Jahre, bis die Betroffenen herausfinden, welches Essen dem Körper so gar nicht „schmecken“ will. Lesen Sie in MEDIZIN populär über die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten und darüber, welche Probleme sie verursachen und wie man dagegen vorgeht.   Von Mag. Karin Kirschbichler & Dr. Thomas Schwingenschlögl*

Als ob es Menschen, denen es nach dem Essen oft einfach schlecht geht, nicht schon schwer genug hätten: Jetzt müssen sie auch noch herausfinden, welche(s) Lebensmittel sie nicht vertragen und woran genau sie leiden. Ist es eine Allergie oder eine Intoleranz? Der Unterschied kann lebenswichtig sein.

Der Volksmund macht es sich oft leichter, als es tatsächlich ist. Wenn uns etwas nicht gut tut, sagt er: „Ich bin allergisch!“ Der Ausschlag von den Erdnüssen, die Bauchschmerzen vom Roggenbrot, die Übelkeit vom Liptauer – alles eine Allergie? Mitnichten. Obwohl fast ein Viertel aller Menschen mit unterschiedlichsten Beschwerden auf bestimmte Lebensmittel reagiert, konnte in Studien tatsächlich nur bei ein bis zwei Prozent eine echte Allergie nachgewiesen werden. In den meisten anderen Fällen handelt es sich um verschiedene Formen von Nahrungsmittelintoleranz. Wo liegt der Unterschied?

Kennzeichen der Lebensmittelallergie
Unter Allergie wird generell eine spezifische Überempfindlichkeit unseres Organismus gegen körperfremde Stoffe verstanden. Der Körper bildet gegen bestimmte Substanzen (Antigene) spezifische Antikörper. Bei der Abwehr von Infekten ist das eine sehr sinnvolle Maßnahme und hält uns gesund. Reagiert unser Immunsystem aber auf nicht bedrohliche Substanzen wie Pollen, Gräser oder Speisen, kommt es zu einer Überreaktion und Allergie.
Eine Lebensmittelallergie ist also eine Reaktion des Immunsystems auf Substanzen in unserer Nahrung. Dafür muss eine genetisch bedingte Veranlagung vorhanden sein, die man eben bei ein bis zwei Prozent der Bevölkerung findet. Meist reichen schon geringste Mengen aus, um Symptome an Haut, Mundschleimhaut oder im Atemtrakt hervorzurufen. Die Beschwerden reichen von Hautausschlägen, Juckreiz, offenen Mundwinkeln, Kribbeln der Mundschleimhaut bis hin zu deutlichen Verschwellungen im Gesichtsbereich, allergischem Schnupfen oder Auslösung eines Asthma-Anfalles. Bei dramatischen Verläufen kann es zu einem tödlichen Schock kommen. So zum Beispiel bei Erdnussallergien, an deren Folgen in den USA jährlich mehr als 100 Menschen sterben!

Die möglichen Allergieauslöser
Unsere Nahrung enthält eine Vielzahl von Stoffen, die allergische Reaktionen auslösen können. Meist handelt es sich dabei um Eiweiße. Prinzipiell kann aber jeder Inhaltsstoff in unserer Nahrung eine Allergie auslösen. Doch ist die so genannte allergene Potenz von Lebensmitteln unterschiedlich. Als potenziell aggressive Allergene, die lebensbedrohliche Sofortreaktionen auslösen können, gelten Fisch, Schalen- und Krustentiere, Hühnerei, Kuhmilch, Innereien, Sellerie, Fenchel, Karotten, Hülsenfrüchte, Äpfel, Kirschen, Soja, Nüsse und Samen.
Grundsätzlich gilt: Je naturbelassener ein Lebensmittel ist, umso größer ist in der Regel seine allergene Aggressivität. Durch Kochen oder andere Verarbeitungsprozesse verlieren viele Lebensmittel ihre allergene Potenz. Das gilt besonders für zahlreiche Obst- und Gemüse- sowie Getreidesorten. Vielfach führt erst das Zusammentreffen von verschiedenen Allergenen zu einer Reaktion, während die einzelnen Substanzen gut toleriert werden.
Häufig wird beobachtet, dass Personen, die unter einer Pollen- oder Gräserallergie leiden, auch eine Allergie gegen Stein- und Kernobst oder gegen Nüsse bekommen. Dies wird als Kreuzreaktion bezeichnet. Besonders gut untersucht sind die recht häufigen Kreuzreaktionen zwischen Allergenen in Birkenpollen und solchen in Haselnuss, Steinobst, Apfel, Sellerie und Karotten.

Allergietests beim Arzt
Besteht ein Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, so können verschiedene Tests beim Arzt Klarheit bringen, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt:
Prick-Test: Ein Tropfen des möglichen Allergens wird auf die Unterarmbeuge gegeben und mit einer speziellen Nadel in die obere Hautschicht eingeritzt. Reagiert die Haut mit Rötung und Schwellung, gilt dies als deutlicher Hinweis, dass der getestete Stoff allergieauslösend ist.
Epikutan-Test: Ein mit einer bestimmten Substanz getränktes Pflaster wird für ein bis zwei Tage auf die Haut geklebt. Bei einer Allergie reagiert der Patient mit Rötung und Bläschenbildung.
Antikörperbestimmung: Im Blut kann die Konzentration von Antikörpern auf bestimmte Allergene bestimmt werden (IgE-Spiegel). Denn nur bei einer echten Allergie kommt es zur Antikörperbildung.
Im Folgenden kann bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie eine so genannte „Eliminationsdiät“ durchgeführt werden. Das bedeutet, dass das vermutete Allergen einfach vom Speiseplan gestrichen wird. Ein „Provokationstest“ mittels Genuss des vermuteten Allergens sollte nur im Rahmen eines stationären Aufenthalts gemacht werden. Die Gefahr der Auslösung eines allergischen Schocks ist immer gegeben.
Die Diagnostik von Allergien ist in der Regel sehr schwierig. Nur wenn die Ergebnisse der Allergietests mit dem Beschwerdebild eindeutig übereinstimmen, gilt die Allergie als gesichert. In diesem Fall ist der Genuss des Allergens streng verboten, das entsprechende Nahrungsmittel ist vom Speiseplan zu streichen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Kennzeichen der Nahrungsmittelintoleranz
Auch darunter versteht man eine Unverträglichkeit von Speisen, die aber keinen allergischen Hintergrund hat. Meist liegt dabei ein Defekt im Enzymsystem unseres Verdauungstraktes vor, so dass bestimmte Nahrungsmittel nicht korrekt abgebaut und aufgespalten werden können. Essen wir solche Nahrung, wird sie nicht verdaut und bleibt im Darm. Millionen von Bakterien und Pilzen fallen dann über diese Substanzen her und verursachen massive Beschwerden.
Im Gegensatz zu Allergien lassen sich bei Nahrungsmittelintoleranzen so gut wie nie positive Reaktionen bei Haut- und Labortests feststellen, eine (lebensbedrohliche) Schockreaktion ist nie zu finden. Aber auch für die Behandlung der Nahrungsmittelintoleranz gilt: Der Nährstoff, der die Beschwerden auslöst, muss lebenslang gemieden werden. Das ist auch hier die einzige therapeutische Möglichkeit.

Die häufigsten Formen
Wenn auf bestimmte Speisen immer eine Unverträglichkeitsreaktion einsetzt, liegt eine spezifische Nahrungsmittelintoleranz vor. Ein sehr bekanntes Beispiel ist die Laktoseintoleranz. Dabei kann durch einen Mangel des Enzyms Laktase Milchzucker im Darm nicht verarbeitet werden. Bei Genuss von Milch oder anderen milchzuckerhältigen Lebensmitteln wie Käse, Joghurt und Sauermilchprodukten treten daher Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Darmkrämpfe und Erbrechen auf.
Bei der ebenso häufigen Fruktoseintoleranz wird Fruchtzucker nicht aufgespalten. Nach dem Verzehr von Obst, Marmelade und Kompott kommt es zu massiven Beschwerden.
Bei der Histaminintoleranz führen hierzulande oft typische Jausengerichte wie Kantwurst und Emmentaler zu Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Aber auch Hautausschläge, Juckreiz, geschwollene Augenlider und Schwindel können auftreten.
Bei der Glutenintoleranz, auch Zöliakie genannt, liegt eine lebenslange Unverträglichkeit des Klebereiweißes Gluten vor, welches in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Grünkern enthalten ist. Kommt der Dünndarm eines Zöliakiepatienten mit Gluten in Berührung, wird durch eine Entzündungsreaktion die Darmwand regelrecht abgebaut. Es treten Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit und Fettstühle auf.

Schmerzen vom Essen: Wie findet man den Übeltäter
Bei allen Arten einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ist zuerst einmal die Selbstbeobachtung entscheidend. Sehr hilfreich ist das Führen eines Ernährungstagebuchs. Schreiben Sie genau auf, welche Beschwerden nach dem Genuss welcher Speisen auftreten. Daraus gewinnt der Arzt wertvolle Hinweise für die Diagnose, die durch verschiedene Tests gesichert wird.


Infotipp:
Unter www.oeaie.org finden Sie eine Liste von Ernährungsmedizinern in Österreich.



*) Dr. Thomas Schwingenschlögl ist Facharzt für Innere Medizin, Rheumato­loge und Ernährungsmediziner in Wiener Neudorf
     

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Ausgabe 04/2008

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