Die Lidstraffung zählt neben der Fettabsaugung und der Brustvergrößerung zu den „Top 3“ der ästhetisch-plastischen Operationen. Dabei wird überschüssige Haut im Bereich des Oberlides entfernt. Warum zusätzlich ein Augenbrauenlifting notwendig sein kann, erklärt der Leiter der Klinischen Abteilung für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Graz und Direktor des Zentrums für Regenerative Medizin – COREMED – der Joanneum Research Forschungsgesellschaft.
Wann wird eine Operation durchgeführt?
Univ. Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, MSc.
Wer sich zu einer Lidstraffung entschließt, ist durch das überschüssige Lidgewebe oft im Gesichtsfeld einschränkt, dadurch ergeben sich Probleme beim Lesen und Sehen – so als würde sich über den oberen Sichtbereich ein Schleier legen. Viele stört auch, dass sie die Augenbrauen übermäßig hochziehen müssen, damit sie gut sehen. Manchmal bekommen Betroffene auch zu hören, warum sie so finster dreinschauen, ausgeprägte Schlupflider können das Gesicht auch sehr müde wirken lassen.
Was passiert dabei?
Durch den Alterungsprozess kommt es zur Erschlaffung des Gewebes im Bereich des Oberlides, auch die Position der Augenbrauen kann sich damit verändern, sie sinken ab. Daher muss man sich vor dem Eingriff genau anschauen, ob eine Lidstraffung allein ausreichend ist. Oder ob im Zuge der Lidkorrektur auch eine Hebung der Augenbrauen Sinn macht, um natürliche Gesichtszüge zu erzielen. Man kann sich ja vorstellen, wenn ich das Lid immer mehr straffe, irgendwann passiert es dann, dass sich die Augenbraue nach unten zieht. Männliche Augenbrauen verlaufen eher gerade, weibliche geschwungen – das muss man bei einer Brauenkorrektur berücksichtigen, weil Brauen den Ausdruck des Gesichts wesentlich prägen. Bei der Lidstraffung wird überschüssige Haut – und manchmal auch Fettgewebe im Bereich des Oberlides entfernt. Auch der Lidmuskel wird gestrafft. Der Eingriff erfolgt entlang der Lidfalte, die Narbe, die verbleibt, ist nahezu unsichtbar.
Welche Vorteile, welche Risiken hat die Operation?
Die Vorteile dieses Eingriffs:
- Er ist schmerzfrei, einzig der Injektionsstich infolge der lokalen Betäubung ist kurz spürbar.
- In der Regel kommen die Patienten nur einmal und sind dann zufrieden, sprich der Eingriff ist meist nur einmal nötig, das Ergebnis hält lange an.
Mögliche Nachteile:
- Wenn auch selten, kann es zu Wundheilungsstörungen, zu Nachblutungen oder auch zu einer Entzündung des Auges kommt. Daher ist es wichtig, sich jemanden auszusuchen, der mit diesem Eingriff und eventuell auftretenden Komplikationen viel Erfahrung hat – wie z. B. ästhetisch-plastische Chirurgen oder auch erfahrene Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen.
Was ist nach der Op zu beachten?
Es kann sein, dass man einige Tage lang nach dem Eingriff einen kleinen Bluterguss am Oberlid hat, das Lid kann bläulich-gelb verfärbt sein – es gleich dann einem „blauen“ Auge. Normalerweise schränkt diese Operation in der Zeit danach den normalen Tagesablauf nicht wesentlich ein. Wichtig ist die Kühlung der betroffenen Stellen mit speziellen Kühlbrillen oder Kühlpads, damit die Schwellung nicht so stark ist. Weiters sollte man den Oberköper möglichst oft hoch lagern und sich eine Woche lang körperlich schonen, sich vor allem nicht bücken und auf schweißtreibende Tätigkeiten verzichten. Die Narben selbst können anfangs leicht gerötet sein, verheilen in der Regel sehr schnell und verblassen meist zügig. UV-Schutz der Augenpartie mit Sunblockern sowie eine Sonnenbrille sind auch sehr wichtig.
Stand 03/2019