Zarte Haut: die besten Frischetipps

März 2015 | Kosmetik & Pflege

Trockenheitsfältchen und ein fahler Teint: Der Winter lässt die Haut bei vielen alt und grau aussehen. Mit den Frischetipps von MEDIZIN populär wird sie so zart wie der Frühling.
 
Von Mag. Helga Schimmer

Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, frisch keimendes Grün und ein Gefühl von Schmetterlingen im Bauch – damit assoziieren wir den Frühling. Der jetzt häufig blasse, schlappe Teint will nicht so recht in dieses Bild passen. Doch das wochenlange Wechselbad von nasser Kälte und trockener Heizungsluft hat der Haut zugesetzt. Oft strahlt sie keineswegs frühlingshaft, und bei vielen stellt sich sogar ein längst überwunden geglaubtes Pickelsprießen wieder ein.

Frühlingserwachen

„Tatsächlich verschlechtern sich im Frühjahr oft jene Hautkrankheiten, die mit einer erhöhten Zellteilungsrate einhergehen, wie Akne, Schuppenflechte und auch Ekzeme“, bestätigt Univ. Prof. Dr. Jolanta Schmidt, Fachärztin für Dermatologie in Wien. „Vor allem die verhornenden Zellen teilen sich jetzt vermehrt. Dadurch kommt es zu einem verstärkten Talgrückstau, was die Entstehung von Mitessern und Pickeln begünstigt.“ Durch die raschere Zellteilung schuppt die Haut auch intensiver ab, und der Haarausfall wird beschleunigt.
Schmidt räumt ein, dass sich diese Erscheinungen, die typischerweise auch im Herbst auftreten, ausschließlich auf klinische Beobachtungen stützen. „Die grundlegende Ursache wurde wissenschaftlich noch nicht großflächig untersucht. Möglicherweise könnte die Zirbeldrüse im Zwischenhirn auf den geänderten Lichteinfall reagieren und über die Hypophyse die hormonelle Situation beeinflussen.“ Wie auch immer – wir sind den Hormonen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können die Haut in ihrem Frühlingserwachen unterstützen. Zum Beispiel mit einem Peeling.

Frühlingsputz

„Peelings für den Gebrauch daheim befreien die Haut von abgestorbenen Hornzellen und steigern die Durchblutung. Die Haut sieht dann nicht mehr so fahl, sondern rosig-frisch aus“, sagt Schmidt. Herkömmliche Produkte enthalten meist mechanische Schleifpartikel, die alte Schüppchen entfernen und den Teint glatter und weicher machen. Am besten verträglich sind aber Peelings mit abgerundeten, synthetischen Schleifpartikeln. Bei scharfkantigen Körnchen wie zerstoßenen Pfirsichkernen oder Ähnlichem besteht die Gefahr des Anritzens der Haut, wodurch sie in der Folge nur noch stärker verhornt und zudem das Allergie- und Infektionsrisiko steigt. Alternativ gibt es auch Rezepturen mit milden Enzymen, die auf chemischer Basis wirken.
Bei normaler, gesunder Haut können Peelings einmal pro Woche angewandt werden, bei trockener, feiner Haut entsprechend seltener. Um den Effekt zu steigern, rät die Expertin, das Peeling mit einer Bürstenmassage zu kombinieren oder danach eine Fruchtsäurecreme mit geringem Wirkstoffgehalt aufzutragen. Auch so lässt sich der Verhornungsprozess abschwächen.
Wer an Hauterkrankungen oder Couperose an den Nasenflügeln oder Wangen leidet, sollte auf mechanische Peelings verzichten. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Hautarzt nach, welches Präparat sich für Sie eignet. Schmidt: „Dermatologen mit angeschlossenem Kosmetikinstitut können bei Problemhaut auch Peelings mit stärkeren Substanzen wie Salizylsäure oder Trichloressigsäure durchführen. So lassen sich etwa Falten, Pigmentflecken und ausgeprägte Akne abmildern.“ Da die genannten Stoffe die Haut verätzen können, darf  ihre Anwendung ausschließlich unter Aufsicht eines Dermatologen erfolgen.

Frühlingsluft

Ist die Haut gut gereinigt, steht einer „Frischluftkur“ nichts mehr im Wege, denn: „Ein wenig Sauerstoff kann der Körper direkt über die Haut aufnehmen“, weiß Hautärztin Schmidt. Der Großteil wird freilich über Lunge und Blut in die Zellen befördert. In beiden Fällen profitiert der Teint davon und bedankt sich mit einem strahlenderen Erscheinungsbild.
Ein Spaziergang, eine Radtour oder sonstige Bewegung in frischer Frühlingsluft regt den Kreislauf und die Durchblutung an. In der Haut werden dabei der Zellstoffwechsel und die Kollagen-Produktion angekurbelt, wodurch sich die Spannkraft des Unterhautbindegewebes erhöht. Somit wird dem Entstehen von Altersfältchen entgegengewirkt.
Bevor man ins Freie geht, empfiehlt sich das Auftragen einer auf den Hauttyp abgestimmten Tagescreme. Weil sich mit den steigenden Temperaturen die –  über die Winterzeit verringerte – Talgproduktion wieder normalisiert, kann man auf ein leichteres Pflegeprodukt umsteigen. Vor allem normale oder fettige Haut benötigt nun weniger Fett, dafür aber mehr Feuchtigkeit.

Frühlingssonne

Die mit Frühjahrsbeginn zunehmende Sonneneinstrahlung ist aus dermatologischer Sicht ein zweischneidiges Schwert. „Einerseits brauchen wir das UV-Licht zur Bildung von Vitamin D3 und Serotonin, andererseits lässt es die Haut rascher altern und führt zu Schäden bis hin zur Tumorbildung“, so Schmidt.
Betrachten wir zunächst die positive „Sonnenseite“: Unser Organismus benötigt Vitamin D3 vor allem für die Mineralisierung der Knochen, kann jedoch nur dessen Vorstufen herstellen. Um aus diesen das Vitamin zu erzeugen, braucht der Körper UV-B-Strahlen. Sonnenlicht spielt somit bei der Erhaltung der Knochendichte und der Vorbeugung von Osteoporose eine zentrale Rolle. Außerdem hebt Licht über den Serotonin-Haushalt die Stimmung, sprich: Wer schon an den ersten schönen Frühlingstagen viel Sonnenschein tankt, bildet mehr vom Glückshormon und fühlt sich zufriedener und ausgeglichener.
Nichtsdestotrotz muss man vor der Kehrseite der Medaille eindringlich warnen: Ein Zuviel an UV-Strahlung erhöht das Risiko von bösartigen Hauttumoren beträchtlich. Schmidt rät deshalb, insbesondere das Gesicht, das Dekolleté und die Handrücken schon im Frühjahr mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor der Sonne abzuschirmen und den Eigenschutz der Haut langsam aufzubauen. Von Solarium-Besuchen rät die Expertin wegen der erhöhten Hautkrebsgefahr aber gänzlich ab.

Frühlingsgemüse

Eine wesentliche Rolle beim Jungerhalten unserer Haut spielt die gesunde Ernährung. Da trifft es sich gut, dass gerade jetzt wieder heimische Salate und saisonales Gemüse für den Speiseplan verfügbar sind. Schmidt streicht in erster Linie die Vitamine A, C und E als förderlich für den Zellschutzmechanismus heraus. „Diese Vitalstoffe wirken als Antioxidantien gegen die Hauptfeinde gesunder Haut, die freien Radikale, und beugen so auch dem Hautkrebs vor.“ Also lassen Sie sich die knackigen Blattsalate, jungen Karotten und Frühlingszwiebeln schmecken!
Letztgenannte enthalten übrigens Schwefelverbindungen, die ebenfalls antioxidativ wirken. Im Vitamin C-reichen Bärlauch wiederum stecken ätherische Öle, die Gärungsprozesse im Darm und die damit verbundenen Blähungen lindern – sie helfen auf diesem Weg mit, das Hautbild zu klären.
Was der Körperhülle von innen her gut tut, wirkt selbstverständlich auch von außen. Schmidt: „Gerade für den Zellschutz reiferer Haut ist es empfehlenswert, in Apotheken erhältliche Gesichtscremen mit hohem Vitamin-C- und -E-Gehalt morgens aufzutragen.“ Bei bestehenden Entzündungen helfen indessen besonders Rezepturen mit viel Vitamin B.

Frühlingsgefühle

Dass Liebe glücklich macht, liegt auf der Hand. Dass sie auch schön im Sinne einer Verbesserung des Hautbildes macht, ist wissenschaftlich allerdings noch nicht bewiesen. „Es wurde bislang nicht erforscht, in welcher Weise das Stimmungshormon Serotonin auf die Haut wirkt. Wie bei der beschleunigten Zellteilungsrate im Frühjahr und Herbst können wir uns auch hier lediglich auf empirische Beobachtungen stützen“, sagt Jolanta Schmidt.
Am ehesten lässt sich die Wirkung von angenehmen Gefühlen auf die Haut von der Gegenseite her festmachen: Fühlt man sich unwohl, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dadurch wird die Hautfarbe bleicher und dunkle Augenringe treten deutlich hervor. Ein fröhliches Lächeln aber überstrahlt das ganze Gesicht und lenkt sozusagen werbepsychologisch von etwaigen Unebenheiten und kleinen Schönheitsfehlern ab.

Frühlingskick

Zu guter Letzt gibt Jolanta Schmidt noch einen Extratipp für frühlingsfrische Haut: „Eine tiefenwirksame Behandlung mit östrogenhaltigen Präparaten verringert die Faltentiefe und lässt die Haut straffer und fester erscheinen.“ Da die Dosierung des Wirkstoffes heikel ist, bleibt diese Therapieform Hautärzten vorbehalten.    

Stand 03/2015

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