Schweißfüße

Juni 2011 | Gesundheitslexikon

Sorgfältige Fußpflege besonders wichtig

Was steckt dahinter?
Wenn man nach einem langen Arbeitstag abends endlich aus den Schuhen schlüpft, kann es schon passieren, dass die Füße verschwitzt sind und unangenehm riechen – sei es, weil die Schuhe aus Kunststoff oder zu eng sind oder es im Büro heiß war.
Anders bei jenen, die eine entsprechende Veranlagung haben: Sie sind selbst unter günstigen Bedingungen von Fußschweiß (Hyperhidrosis pedis) betroffen – also von einer übermäßigen Schweißabsonderung, die typischerweise am gesamten Fuß, z. B. auch an der Zehenoberseite, auftritt. Da Veranlagung eine wesentliche Rolle spielt, leiden die Betroffenen meist schon in der Kindheit an Schweißfüßen – bestimmte Umstände wie z. B. unpassendes Schuhwerk oder Stress verstärken die Beschwerden. Die Hauptursache für das Problem liegt in einer Überaktivität des vegetativen Nervensystems.
Fußschweiß ist nicht nur unangenehm, er kann außerdem weitere Probleme nach sich ziehen: Aufgrund der Schweißbildung entwickelt sich im Schuh eine „feuchte Kammer“ – das feuchtwarme Milieu begünstigt das Entstehen von Fußpilz. Nicht zuletzt weil durch die Feuchtigkeit die Haut aufquillt, können Pilzkeime umso leichter eindringen.
Keime sind im Übrigen auch für den üblen Fußgeruch verantwortlich, zu dem es im Zuge der Schweißbildung kommt.

Was kann ich dagegen tun?
Wer unter Schweißfüßen leidet, sollte es vor allem mit der Fußhygiene sehr genau nehmen: Es gilt, die Füße regelmäßig gründlich zu waschen, gut abzutrocknen und die Hornhaut zu entfernen. Bei der Fußbekleidung sollte man sich für atmungsaktive Materialien entscheiden: Baumwollsocken sind nicht nur luftdurchlässig, sie saugen außerdem Feuchtigkeit auf und wirken damit dem Entstehen feuchter Kammern entgegen.
Eine günstige Wirkung haben Eichenrinde-Fußbäder: Die enthaltenen Gerbstoffe wirken adstringierend, d. h. sie sorgen dafür, dass die Poren sich zusammenziehen. Die Beschwerden können auch durch spezielle Schuheinlagen aus Zedernholz oder Zimtrinde gemildert werden. Mit Silberionen angereicherte Socken oder Fußsprays haben eine antibakterielle Wirkung, mit Aluminiumsalzen versetzte Salben oder Deos reduzieren die Schweißbildung.
Manchen Betroffenen helfen außerdem verschiedene Maßnahmen zur Stressbewältigung – sei es Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.
Auch gibt es auf das vegetative Nervensystem wirkende Medikamente, die die Schweißsekretion hemmen können.

Zum Arzt sollte man, wenn  …
… das Problem den Betreffenden stark belastet bzw. mit den eigenen Maßnahmen nicht (mehr) in den Griff zu bekommen ist.
… zusätzliche Probleme wie beispielsweise eine Pilzinfektion auftreten.

Expertentipp
Als sanfte, nachhaltig gut wirksame Methode gegen übermäßiges Schwitzen gilt die Iontophorese mit Leitungswasser: Darunter versteht man Strombäder, bei denen man die Füße – regelmäßig für rund 15 Minuten – in Gleichstrom badet. Die Bäder bewirken, dass die Schweißdrüsensekretion auf ein normales Maß reduziert wird, ohne die Schweißdrüsen selbst zu beeinträchtigen. Nach rund zehn Anwendungen sollten sich die Beschwerden bessern. Die Behandlung wird an physikalischen Instituten durchgeführt, es gibt aber auch Geräte für zuhause zu kaufen.

Von Mag. Alexandra Wimmer mit fachlicher Unterstützung von Dr. Monika Fuchs, Allgemeinmedizinerin und Spezialistin für ganzheitliche und ästhetische Medizin in Wien.

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