Wie Armut krank macht

Februar 2024 | Leben & Arbeiten

Da hat die Teuerung noch etwas draufgesetzt: Vieles, das der Gesundheit guttut, kann sich jemand, der arm ist, nicht leisten. Wie Armut krank macht.

Von Mag.a Sabine Stehrer

Nicht nur Lebensmittel sind heute um etliches teurer als noch vor drei, vier Jahren, sondern auch weitere lebensnotwendige Dinge wie Hygieneartikel, Kleidung sowie Heiz-, Strom- und Mietkosten … Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen, die unter der Armutsgefährdungsschwelle (1392 Euro netto im Monat) leben, bei allem sparen müssen – auch bei der eigenen Gesundheit. Der Wiener Psychologe Mag. Martin Schenk, Sprecher der Armutskonferenz sowie stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich, und Dr. Thomas Wochele-Thoma, MSc, ärztlicher Leiter der Caritas der Erzdiözese Wien, wissen, wie Armut zu Krankheit führt.

Kaum Freizeitaktivitäten möglich

Nach der Arbeit noch mit Kollegen etwas trinken, mit Freunden ins Kino gehen oder ein Wochenendausflug mit der Familie: Das ist für 1,3 Millionen Menschen, die hierzulande unter der Armutsgefährdungsschwelle leben, nur schwer bis gar nicht leistbar. – Oft mit fatalen Folgen für die Gesundheit. Denn ohne soziale Teilhabe drohen Einsamkeit und psychische Probleme, die wiederum die körperliche Gesundheit beeinträchtigen.

Gesunde Ernährung schwierig

Sich stets ausgewogen und mit möglichst hochwertigen Lebensmitteln zu ernähren ist für  Armuts- und Ausgrenzungsgefährdete meist nur schwer möglich. Oft fehlt es am Geld oder am nötigen Wissen darüber, was gesund ist. Oder gesunde Ernährung ist aufgrund anderer Sorgen nicht wichtig. Was billig ist, schnell satt macht und einem das Gefühl gibt, sich etwas zu gönnen, führt aber häufig zu Übergewicht bis hin zu Adipositas und damit zu Bluthochdruck, Diabetes und Gelenkserkrankungen.

Eher schlechte Wohnqualität

Befragungen der Armutskonferenz zeigen, dass Arme meist in sehr kleinen Wohnungen mit niedriger Wohnqualität leben, etwa an stark befahrenen Straßen mit hoher Luftverschmutzung und Dauerlärm, der zu chronischen Schlafstörungen führt, die häufig physisch wie psychisch krank machen. Fehlt das Geld fürs Heizen, schwächt Dauerfrieren die Abwehrkräfte und erhöht u.a. das Risiko für Infektionskrankheiten.

 

Armut hat noch viele weitere schwere Folgen für die Gesundheit. In Österreich und auch in anderen Ländern, wie eine Ärztin von „Ärzte ohne Grenzen“ berichtet – in MEDIZIN populär 1/2024.

 

 

Foto: (c) gettyimages_ArtistGNDphotography

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