Pflegekräfte sollen ab 2026 leichter in Schwerarbeitspension gehen können. Künftig ist ein Pensionsantritt mit 60 Jahren möglich – vorausgesetzt, es wurden mindestens 45 Versicherungsjahre und zehn Jahre Schwerarbeit in den letzten 20 Jahren geleistet.
Der Pflegeberuf wird damit offiziell als Schwerarbeit anerkannt – eine Forderung, die Beschäftigte und Gewerkschaften seit Jahren stellen.
fordernder Beruf: körperlich und psychisch
Pflegekräfte sind täglich körperlich stark belastet – beispielsweise durch das Heben und Lagern von Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig erfordert die Arbeit eine hohe psychische Widerstandskraft: Tod, Leiden und Dauerstress sind Teil des Berufsalltags. Studien zeigen: 60 Prozent empfinden ihre Arbeit als psychisch stark belastend, fast die Hälfte leidet unter Rückenschmerzen. Mit der Anerkennung als Schwerarbeit soll dieser Realität endlich Rechnung getragen werden.
Neuberechnung nach Arbeitsstunden geplant
Geplant ist auch eine Änderung bei der Berechnung: Nicht mehr Arbeitstage, sondern geleistete Arbeitsstunden sollen künftig als Grundlage dienen. Zudem sollen Kriterien wie psychische Belastung und Mehrfachbelastungen – etwa durch Schichtdienste – stärker berücksichtigt werden. Auch die bisherige Definition von körperlicher Schwerarbeit über Kalorienverbrauch wird überdacht. Viele Beschäftigte im Pflegebereich erreichen zwar die nötigen Versicherungsjahre, sind aber gesundheitlich nicht in der Lage, bis zum regulären Pensionsalter durchzuhalten. Die geplante Änderung soll dieser Gruppe einen faireren Zugang zum Ruhestand ermöglichen.
Insgesamt wird die neue Regelung als wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Wertschätzung für Pflegekräfte angesehen. Sie stellt sicher, dass diese unverzichtbaren Berufe künftig mehr Anerkennung und Unterstützung erhalten, was in der Praxis einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Pflegekräfte haben dürfte.
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