Frauengesundheit

Andrea Eckert

„Ich nehme mir jeden Tag eine Stunde Auszeit.“

Dem Fernsehpublikum ist sie u. a. aus beliebten Langzeitserien wie „Soko Kitzbühel“, „La Dolce Vita“ oder „Kommissar Rex“ bekannt. Darüber hinaus begeistert sie ihr Publikum in Kinofilmen und auf Theaterbühnen, aber auch als Chansonnière, mit Lesungen und als Regisseurin.
Im Gespräch mit MEDIZIN POPULÄR spricht die 54-jährige außergewöhnlich vielfältige Künstlerin über Erfolge und Missgeschicke, Liebesgeschichten und Waldspaziergänge, schwarzen Tee und Äpfel, Gesundheit und ein halbwegs vernünftiges Leben.

Von Mag. Sabine Stehrer

MEDIZIN POPULÄR: Frau Eckert, Sie haben sich bereits viele Auszeichnungen erarbeitet. Voriges Jahr wurde Ihnen sogar der Berufstitel Kammerschauspielerin verliehen. Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?

Andrea Eckert:
Stolz bin ich darauf, dass ich meinen Beruf seit 30 Jahren ausüben kann, denn das ist nicht selbstverständlich. Das vorherrschende Gefühl in meinem Leben ist aber eigentlich nicht Stolz, sondern Dankbarkeit. Dankbar bin ich meinem Schicksal, denn ich habe in schwierigen Momenten immer wieder unfassbares Glück gehabt. Dankbar bin ich auch den Menschen, die mir Chancen gegeben haben.

Gibt es Momente, für die Sie vielleicht weniger dankbar sind. Missgeschicke etwa?

Missgeschicke auf der Bühne oder vor der Kamera sind im Nachhinein immer lustig, und ich unterhalte manchmal meine Freunde mit Erzählungen davon: Blut spritzt im falschen Moment, ein Brief, ohne den das Stück nicht weitergeht, ist leider in der Garderobe vergessen worden, und vieles mehr…

In solchen Momenten ist wohl die Aufregung besonders groß. Wie halten Sie es damit? Haben Sie ein Rezept dagegen?

Ich bin immer aufgeregt. Besonders vor jedem Live-Auftritt und vor jeder Großeinstellung. Dagegen ist kein mir bekanntes Kraut gewachsen, und vielleicht muss es auch so sein, dass ich immer aufgeregt bin. Denn schließlich habe ich eine Liebesgeschichte mit meinem Beruf, mit jeder Facette meiner Tätigkeit, und Liebe lässt einen nicht gleichgültig.  

Was tun Sie, wenn Sie sich von der ganzen Aufregung erholen möchten?

Vor allem gehen. In der warmen Jahreszeit gehe ich gerne stundenlang im Wald. Oder ich lege mich unter einen Baum und schaue in den Himmel. Wenn es kalt ist, fliege ich, so oft es geht, auf eine kleine balearische Insel, wo mein Bruder lebt. Außerdem gibt es einen kleinen Ort in Südindien, der alles hat, was ich zur Erholung brauche: einen Ashram für Yoga und Meditation und ein Ayurveda-Hotel. Oft reicht es mir aber auch schon, eine schöne Ausstellung zu besuchen oder ins Kino zu gehen.

Sport ist für Sie kein Mittel zur Erholung?

Nein, nicht in dem Sinn. Aber ich bewege mich gern und versuche mir dafür jeden Tag wenigstens eine Stunde Auszeit zu nehmen. Da gehe ich spazieren, Radfahren,  Schwimmen oder mache Yoga. Außerdem tanze ich sehr gern.

Legen Sie Wert auf gesunde Ernährung?

(lacht) Nun, mein Lieblingsgetränk ist schwarzer Tee. Und meine Lieblingsspeise sind Äpfel.

Wie wichtig ist Ihnen Gesundheit generell?

So wichtig, dass ich halbwegs vernünftig lebe und jährlich eine umfassende Vorsorgeuntersuchung mache.

Sie leben in Wien und Berlin, macht Ihnen das Pendeln nichts aus?

Nein, denn die Stadt, in der ich gerade arbeite, ist für die Zeit mein Lebensmittelpunkt. Und wenn ich doch hin- und herfliegen muss, nutze ich die Zeit, um Texte zu lernen. Unterwegs, am Flughafen, im Flugzeug, oder auch in der Bahn gelingt mir das am besten. Außerdem genieße ich das Leben in beiden Städten. An Berlin schätze ich die Großzügigkeit, das Kosmopolitische, die Toleranz, die liberale Lebenseinstellung und den wachen Geist. Wien hat sicherlich das liebevollste Theaterpublikum der Welt, und in der Innenstadt ist ein Übermaß an Schönheit auf engstem Raum versammelt.

Ihre Wünsche für die Zukunft?

Ich wünsche mir, gesund zu bleiben, denn ich möchte noch lange hier sein. Und dann… (lacht) …habe ich noch ganz bestimmte berufliche Ziele. Und wie man weiß, können Gedanken ja Berge versetzen.

Foto: iStock, Alex

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