Das Notfallkonzept „prüfen, rufen, drücken“ und wie auch Kinder durch das Projekt „Kids save lives“ Erste Hilfe leisten können.
Das Notfallkonzept „prüfen, rufen, drücken“:
- Sprechen Sie die Person laut an, um festzustellen, ob sie bei Bewusstsein ist.
- Rufen Sie laut um Hilfe.
- Handy auf Lautsprecher schalten, 144 anrufen.
- Überstrecken Sie den Kopf der betroffenen Person leicht nach hinten, überprüfen Sie deren Atmung durch Sehen (Heben des Brustkorbs) – Hören (Atemgeräusche) – Fühlen (der Atmung des Betroffenen an der eigenen Wange).
- Ist keine oder keine normale Atmung feststellbar, legen Sie den Betroffenen auf eine stabile Unterlage.
- Sofort mit Herzdruckmassage beginnen: Auf Brusthöhe neben den Betroffenen knien, seine Brust freimachen, ein Handballen wird auf die Mitte der Brust gelegt, der zweite Handballen über den ersten. Ellenbogen durchstrecken und mit der Kraft des Oberkörpers den Brustkorb des Betroffenen rhythmisch niederdrücken, zirka fünf bis sechs Zentimeter mit einer Frequenz von etwa 100-mal pro Minute. Für alle, die es sich mit Musikrhythmen besser vorstellen können: Drücken Sie im Takt des Radetzkymarschs, von „Dancing Queen“ oder „Another one bites the dust“.
- Idealerweise beatmen Sie jeweils nach 30 Herzdruckmassagen den Betroffenen zweimal.
- Wechseln Sie sich mit anderen Helferinnen und Helfern ab, lassen Sie einen Defibrillator bringen.
Erste Hilfe – kinderleicht
Das Projekt „Kids save lives“ des Europäischen Rats für Wiederbelebung (ERC) hat zum Ziel, Wiederbelebung in den Schulen zu vermitteln. In europäischen Ländern wie Dänemark, Schweden, Portugal, Belgien, Frankreich und Italien sind diese Schulungen verpflichtend, in Österreich empfohlen. Demnach sollen Volksschulkinder in der 3./4. Schulstufe die Herzdruckmassage, Kinder in der 5./6. Schulstufe die Herzdruckmassage und Beatmung erlernen. Ein 16-Stunden-Erste-Hilfe-Kurs und Schulung im Umgang mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand beenden die Ausbildung. Länder wie Dänemark, aber auch Schweden zeigen, dass sich dank dieser Ausbildung die Rate an Erste-Hilfe-Maßnahmen verdreifacht und das 30-Tage-Überleben verdoppeln konnte.
Fotos: (c) istock: Aryo Hadi