Omega-3-Fettsäuren sind in aller Munde: Sie senken Cholesterin, bremsen Entzündungen, schützen Herz und Gehirn – und verlangsamen angeblich sogar den Alterungsprozess. Doch was steckt dahinter?
„Drei von zehn Österreicherinnen und Österreichern konsumieren zu wenig Omega 3. Eine langfristige Ergänzung ist wegen der positiven Effekte auf Blutfettwerte, Herz und Entzündungen somit eine der effektivsten Gesundheitsvorsorgemaßnahmen.“
Die positive Wirkung von Omega-3- Fettsäuren auf die Herzgesundheit – insbesondere den Cholesterinspiegel – ist in der medizinischen Wissenschaft längst gut dokumentiert. Omega-3-Fettsäuren sind eine der wichtigsten ernährungsmedizinischen Empfehlungen, wenn es um erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) geht. Wird nichts unternommen, können sich die überschüssigen Fette nämlich in den Blutbahnen ablagern, was langfristig zur Arterienverkalkung führt.
Auch bei Entzündungen?
Weniger bekannt ist vielen jedoch die zentrale Rolle von Omega 3 bei chronischen Entzündungen, der Darmbarrierefunktion sowie im Kontext zellulärer Alterungsprozesse („Longevity“). Kurzum: Omega-3-Fettsäuren helfen dem Körper, übermäßige Immunreaktionen zu beruhigen und Entzündungsprozesse zu stoppen. Besonders bei rheumatischen Beschwerden wie Gelenksentzündungen oder Arthritis zeigen sie entzündungshemmendes sowie langfristig schmerzlinderndes Potenzial. Ähnlich verhält es sich bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Denn Omega-3-Fettsäuren können die Darmwand schützen und die Schleimhaut beruhigen. Selbst bei Hautentzündungen wie etwa Neurodermitis konnte der Nutzen von Omega 3 bereits nachgewiesen werden: Es lindert die Symptome und stärkt gleichzeitig die Hautbarriere.
Omega 3 hält jung
Während teure Anti-Aging-Produkte und komplizierte „Longevity“-Strategien aktuell boomen, zeigte erst jüngst eine Studie an der Universität Zürich, dass Omega-3-Fettsäuren die weitaus einfachere Lösung darstellen. Denn auch sie können den biologischen Alterungsprozess verlangsamen: Nach drei Jahren hatten die Teilnehmenden deutlich jüngere Zellwerte als jene, die kein Omega 3 erhielten. Neben diesem „Anti-Aging-Effekt“ zeigte sich auch ein positiver Nutzen fürs Immunsystem. Bei der Erhebung handelt es sich um die „Do-Health“-Studie, die größte Altersstudie Europas.1
Produkte richtig vergleichen
Aber Achtung: Wer die volle Kraft von Omega 3 für sich nutzen möchte, sollte kritisch bei der Produktauswahl sein. Ob man sich für hochdosierte Fischölkapseln, für pflanzliche Öle aus Algen oder heimische Pflanzen wie Lein- und Hanfsamen entscheidet, ist eine Frage der persönlichen Präferenz. Wichtig ist hingegen, dass das Produkt der Wahl einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren aufweist. Nur wenn auf der Packung „Normale Blutfettwerte“ oder „Cholesterinspiegel“ aufgedruckt ist, können Sie tatsächlich davon ausgehen, ein Produkt mit entsprechender Dosierung zu kaufen. Denn diese Auslobung ist aus rechtlicher Sicht nur dann erlaubt, wenn die drei essenziellen Omega-3-Fettsäuren EPA, DHA bzw. ALA in entsprechend hoher Dosierung enthalten sind. Empfehlenswert sind hochdosierte, geprüfte Produkte aus der Apotheke – sie liefern eine verlässliche Qualität und sinnvolle Kombination der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren. Insbesondere, wenn es um die Cholesterinwerte geht, sollte man auf eine Dosierung von mindestens zwei Gramm ALA pro Tag achten.
1) Bischoff-Ferrari et al. Nat Aging 5, 376–385 (2025). https://doi.org/10.1038/s43587-024-00793-y
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