Schöne Haut – ihre Freunde, ihre Feinde

April 2008 | Kosmetik & Pflege

Rauchen, Sonne, Stress – das sind nur einige Feinde gesunder, schöner Haut. Zum Glück hat sie aber auch Freunde: Wasser zählt dazu und natürlich die richtige Pflege. MEDIZIN populär sagt, was Ihrer Haut gut tut und was ihr gar nicht bekommt.
 
Von Mag. Astrid Bauer

Bei jeder Begegnung, bei jeder zwischenmenschlichen Kontaktaufnahme – unser Gesicht steht ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit unseres Gegenübers. Gerade deshalb lassen auch wir selbst unserem Gesicht viel Aufmerksamkeit zuteil werden und investieren sehr viel Zeit und noch viel mehr Geld in dessen Pflege in der Hoffnung auf schöne und makellose Haut.
In der Regel wird eine gesunde und ungestresste Haut, die Vitalität und Frische ausstrahlt, als schön empfunden. Gesund und (noch) ungestresst ist vor allem die Haut von Babys. „Sie werden meist mit einer schönen und unbelasteten Haut geboren, weshalb es unser Ziel sein sollte, diese natürlichen Anlagen bestmöglich zu erhalten. Doch das ist im Laufe eines Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen, die ihre Spuren in unserem Gesicht hinterlassen, gar nicht so leicht“, erklärt Dr. Renate Simma, Ärztin für Hautheilkunde, psychosomatische und psychotherapeutische Medizin in Vöcklabruck und Linz.

Die Feinde der Haut

Stress
Gefühle und Stimmungen lassen sich meist schlecht verbergen. Man wird rot, wenn man sich schämt, wird blass vor Angst, schwitzt vor Aufregung oder entdeckt vor einem heiß ersehnten Rendezvous einen blühenden Pickel auf der Nase. Die Haut spricht Bände. Nicht umsonst wird sie im Volksmund als „Spiegel der Seele“ bezeichnet. An unseren Gesichtern lässt sich also gut ablesen, wie es uns im Moment geht – und das ist nicht immer von Vorteil. Unter all den Reizen, die unsere Haut von außen, aber auch von innen bombardieren, ist der Stress der Hauptfeind unserer Haut. Die Rast- und Ruhelosigkeit, die uns in unserer schnelllebigen Zeit im Berufs- und Privatleben zusetzt, sieht man uns an. Die Haut wird fahl, verliert ihre Frische, ihre Festigkeit und den einst rosigen Teint. Das Gesicht „verwelkt“.

Psychische Probleme
Nicht nur Stress setzt unserer Haut zu. Auch andere seelische Belastungen sind Gift für einen schönen Teint. Oft reagiert die Haut aber auch weit radikaler – zum Beispiel mit einer ernst zu nehmenden Hautkrankheit. Ob Neurodermitis, Schuppenflechte oder Akne: Hinter vielen Hautkrankheiten stecken oft massive Kontakt- oder Abgrenzungsprobleme – ein Kampf, der auf der Haut ausgetragen wird.

Zuviel Sonne
Abgesehen von den inneren Reizen, die sich auf das Erscheinungsbild der Haut auswirken, setzen uns auch äußere Reize zu. Und dazu gehört – ungeachtet der vielen positiven Effekte auf unsere Gesundheit – auch die Sonne bzw. die UV-Strahlung. Dabei kommt es aber neben der eigenen individuellen Empfindlichkeit vor allem auf die Dosis an. Was zuviel ist, ist zuviel! UV-Licht schwächt ab einer gewissen Dosis das Abwehrsystem der Haut und kann dadurch zu Hautinfektionen und zur Entstehung von Tumoren führen. Es kann aber auch Hautschäden wie einen (relativ) harmlosen Sonnenbrand verursachen und beschleunigt die Hautalterung. Nicht selten kann UV-Licht auch eine Verschlimmerung bereits bestehender Hauterkrankungen (z. B. Akne) bedingen. Natürlich sind Sonne und Licht gesund, ist das Maß aber überschritten, geht es der Haut im wahrsten Sinne des Wortes ans Leder – und wie wahr dieser Vergleich ist, sieht man besonders gut an der leidgeprüften Gesichtshaut von „Sonnenanbetern“.

Falsche Reinigung
Unsere Haut ist von einer natürlichen schützenden Fettschicht umgeben, deren Gleichgewicht wir allerdings bei der täglichen Reinigung auf eine harte Probe stellen. Durch zu häufiges Waschen kann man die Haut regelrecht austrocknen und es entstehen so genannte Austrockungsekzeme. Außerdem sollte man bei der Wahl der Seife vorsichtig sein. Gewöhnliche Seifen sind Salze von Fettsäuren, die die Haut zwar reinigen, sie aber auf verschiedene Weise auch negativ beeinflussen. So können sie mit ihrer alkalischen Lösung den Säuremantel, der an den verschiedenen Stellen der Hautoberfläche zwischen pH 4,8 und 6,0 schwankt, schädigen. „Die bessere Alternative zur herkömmlichen Seife sind mildere synthetische Waschmittel, so genannte Syndets, die dem pH-Wert der Haut individuell angepasst werden können.“, rät Dr. Renate Simma.

Rauchen
Dass Rauchen schädlich für die Gesundheit ist, ist den meisten Menschen bewusst – spätestens seitdem auf Zigarettenpackungen deutlich sichtbare Warnhinweise aufgedruckt werden. „Rauchen lässt Ihre Haut altern“, heißt einer dieser Hinweise. Und man muss nur die Augen aufmachen, um zu sehen, wie berechtigt diese Warnung ist: Die Haut von Raucherinnen und Rauchern altert im Vergleich zu der von Nichtrauchern schneller, sie ist dünner und weist tiefere und mehr Falten auf. Schuld daran ist die toxische Wirkung des Nikotins, die in der Haut zu einer Verengung der Blutgefäße führen kann. Die Haut wird trockener, dünner und verliert ihre Elastizität.
Das ist nur eine Auswahl an Gründen, warum man zum Wohle der Haut die Finger vom Glimmstängel lassen sollte. Wenn schon nicht um der Gesundheit willen, dann zumindest, um möglichst lange das eigene faltenfreie Gesicht im Spiegel bewundern zu können. Und das kann man, wenn man einige Regeln befolgt. Denn es gibt auch Freunde der Haut!

Die Freunde der Haut

Richtige Ernährung
„Du bist, was du isst“ – das ist nicht nur der Titel eines Fernsehformats, sondern eine Lebenseinstellung, deren Richtigkeit und Wichtigkeit immer mehr an Gewicht gewinnt. Eine ausgewogene Ernährung garantiert nämlich nicht nur einen gesunden Körper, sondern auch eine strahlende Haut. Dass der Konsum von Genussgiften wie Alkohol und Nikotin nicht nur unserem Körper, sondern vor allem auch unserem Hautbild schadet, ist allgemein bekannt, aber was unterstützt eine gesunde, schöne Haut?
Gesunde, vollwertige Ernährung entscheidet über die allgemeine Leistungsfähigkeit unseres Körpers und somit auch über das Hautbild. „Um gut und gesund zu essen, muss man nur ein paar einfache Grundsätze beherzigen: Frisch zubereitete Mahlzeiten essen, nicht immer die gleiche Beilage wählen, mindestens einmal am Tag Obst oder Gemüse auf den Speiseplan setzen, im Idealfall zu jeder Mahlzeit, am besten in den Ampelfarben“, so Dr. Renate Simma. Weiters gilt: weniger Fleisch, ausreichend Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte und essenzielle Fettsäuren aus kalt gepressten pflanzlichen Ölen zu sich nehmen.

Ausreichend Flüssigkeit
Ohne Wasser gibt es kein Leben – und keinen schönen Teint, denn klares, reines Wasser belebt nicht nur die Sinne, sondern ist auch der offizielle Jungbrunnen für die Haut. Der Mensch besteht nämlich zu rund 70 Prozent aus Wasser, wobei der Hydrogehalt mit zunehmendem Alter sinkt. Die Haut ist dabei das Haupt-Feuchtigkeits-Reservoir und speichert rund ein Viertel der gesamten Flüssigkeitsmenge.
Nicht ohne Grund: 300 Millionen Hautzellen benötigen Wasser als Energiespender, für den Aufbau und Eigenschutz und sind mitverantwortlich für einen prallen, rosigen Teint. Ist die Haut nicht ausreichend mit dem kühlen Nass versorgt, verliert sie ihre Widerstandskraft und Elastizität und sieht traurig und abgeschlafft aus. Die Struktur der Hornschicht verändert sich, die Haut wird rissig, schuppig und rau. Der Teint fühlt sich spröde an und Trockenheitsfältchen sind programmiert.
Ausreichendes Trinken ist also genauso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung. Ein Erwachsener sollte mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen.

Frische Luft
Das natürliche Altern der Haut steht in direkter Verbindung mit der Sauerstoffversorgung. Schon ab dem 20. Lebensjahr beginnen die Kapillaren dem Gewebe immer weniger Sauerstoff zuzuführen, wofür eine altersbedingte Verengung der Gefäße verantwortlich ist (Rauchen und/oder andere schon genannte Ursachen können diese Tendenz verstärken). Durch die verminderte Sauerstoffzufuhr werden nicht genügend Nährstoffe zu den Zellen transportiert, so dass diese allmählich „verhungern“. Wer sich regelmäßig an der frischen Luft aufhält, pumpt jede Menge Sauerstoff in seine Lungen: 95 Prozent über die Atmung und fünf Prozent über die Haut. In den Zellen bewirkt der Sauerstoff einen Teilungsimpuls, der die Haut jünger und frischer aussehen lässt. Auch sauerstoffhaltige Cremes, die den Zellen den Wirkstoff direkt zuführen, haben diesen Effekt.

Genügend Schlaf
Kein Geheimnis: Nicht nur das beste, sondern auch das billigste Anti aging-Rezept für unsere Haut ist der Schönheitsschlaf. „Denn in der Nacht – vor allem zwischen zirca 23 und 3 Uhr – läuft die Zellteilung unserer Haut auf Hochtouren. Dank des Wachstumshormons HCG werden ,Alltagssünden‘ repariert, und die oberste Hautschicht hat Zeit sich zu erneuern“, weiß Dr. Renate Simma. Sieben bis acht Stunden Schlaf sind optimal, damit der Teint morgens frisch und rosig aussieht. Allein auf die Summe der Schlafstunden kommt es aber nicht an. Der Schlaf sollte außerdem möglichst erholsam sein.
 
Glück und Harmonie
Lebensfreude wie auch ein ausgeglichener Lebensstil tragen viel zu einem schönen Hautbild bei, während Stress und Ärger (daher auch die Ausdrücke Kummer- oder Zornesfalten) die Haut optisch schneller altern lassen. Eine optimistische Lebenseinstellung hingegen sowie das Zusammenleben in einer glücklichen Partnerschaft und/oder in einem gefestigten sozialen Umfeld wirken Wunder und sind der Jungbrunnen unserer Haut. Denn geht es uns gut, dann geht es auch unserer Haut gut – und das können (und sollen!) dann auch alle sehen! (Mehr dazu ab Seite 28 in diesem Extra.)

Richtige Pflege
Schöne Haut will ausreichend und richtig gepflegt werden! Dabei sollte man aber darauf achten, dass die Pflege dem aktuellen Hautzustand und den äußeren Gegebenheiten angepasst und maßgeschneidert für die einzelne Person sein sollte. So benötigt fette Haut eine andere Pflege als trockene und Faltenbereiche eine andere als der unempfindliche Rücken.
Als Grundsatz gilt: bei der Hautpflege primär immer auf den momentanen Hautzustand eingehen – ohne dabei seinen ursprünglichen Hauttyp außer Acht zu lassen. Dann kann nichts schief gehen. Nicht vergessen: Oft ist eine schöne Haut im Alter aber auch einfach ein anlagebedingtes genetisches Geschenk, für welches man sich bei Mutter und Großmutter bedanken darf, und ferner auch eine Folge von vernünftigem und zurückhaltendem Umgang mit Sonne und einem entsprechenden „hautfreundlichen“ Lebenswandel.

Pflegetipps für die Haut

30+
Wer seine Haut ausreichend mit Feuchtigkeitscremes verwöhnt, kann bereits oberflächliche Fältchen glätten. (Achtung: Verwendet man ein für seine Haut ungeeignetes Produkt, kann die Haut mit Kosmetikakne reagieren! Also Vorsicht bei der Auswahl!)  Nicht zu oft das Produkt wechseln! Die Haut wird immer empfindlicher und kann durch häufiges Wechseln der Produkte gereizt und mit Spannen oder Brennen reagieren.
Als Nachtcreme sollte spätestens ab dem 30. Lebensjahr eine Fettcreme mit Vitaminzusatz (A, C und E) zum Einsatz kommen, um gezielt der Faltenbildung vorzubeugen.

40+ 
Ab dem 40. Lebensjahr empfehlen sich Abendcremes, die Fruchtsäuren in unterschiedlichen Konzentrationen beinhalten. Durch das regelmäßige Peeling wird das Hautbild verschönert und kleine Fältchen bilden sich zurück. (Vorsicht: Nicht jeder verträgt diese Behandlung. Für manche Menschen sind die Produkte zu aggressiv!)  Spezielle Pflegecremes mit Antioxidantien helfen, dem Alterungsprozess vorzubeugen (z. B. Produkte mit Vitamin E oder Vitamin C). Zusätzlich kann man die Haut mit wohltuenden Gesichtsmassagen mit reichhaltigen Ölen verwöhnen.

50+ 
Am die im Alter zunehmend trockener werdende Haut elastisch und geschmeidig zu halten, sollte man tief in den Cremetopf greifen. Ganz besonders wichtig ist es in dieser Phase des Lebens, der Haut nach jeder ­Wäsche ausreichend Feuchtigkeit und Fett zuzuführen. Eine Ampullenkur, die über mehrere Wochen angewandt wird, wirkt gerade bei reifer Haut Wunder. Wirkstoffe wie Kollagen, Liposome oder Vitamine dringen besonders tief ein, so dass Trockenheitsfältchen verschwinden und der Teint klarer wird.
   

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